MSV Duisburg Trainer Reck schon unter Druck
Duisburg · Dem MSV Duisburg stehen unruhige Zeiten bevor. Das ist spätestens nach der 0:2-Niederlage bei Jahn Regensburg klar – der zweiten in dieser Saison, die für den Fußball-Zweitligisten nicht enttäuschender hätte beginnen können.

2. Bundesliga 12/13: Regensburg - MSV
Dem MSV Duisburg stehen unruhige Zeiten bevor. Das ist spätestens nach der 0:2-Niederlage bei Jahn Regensburg klar — der zweiten in dieser Saison, die für den Fußball-Zweitligisten nicht enttäuschender hätte beginnen können.
Die Bilanz nach zwei Spieltagen ist ernüchternd: Der MSV steht mit null Punkten und 1:6 Toren am Tabellenende. Beide Niederlagen kassierten die Meidericher gegen Aufsteiger. Erst die peinliche 1:4-Pleite gegen den VfR Aalen; am Sonntag folgte in Regensburg der nächste Rückschlag, der den Klub schon jetzt in Zugzwang bringt. Ein Pokal-Aus am Samstag gegen den Drittligisten Hallescher FC würde die Situation weiter verschärfen. Denn schon jetzt mehren sich die Stimmen, die Oliver Reck für den falschen Trainer in Duisburg halten.
Insbesondere im Aalen-Spiel warfen sie dem 47-Jährigen taktische Fehler vor. Doch Reck kennt das Geschäft und lässt die Kritik an sich abprallen. "Es ist doch ganz normal, dass die Fans enttäuscht sind. Ich hätte mir auch einen anderen Start gewünscht", entgegnet er. "Aber wir haben die Niederlage aufgearbeitet und werden noch enger zusammenrücken. So sind wir auch im Frühjahr aus der Krise gekommen." Neue Spielzeit — bekannte Probleme beim MSV, der in der vergangenen Saison bis zuletzt um den Klassenerhalt kämpfen musste.
Ein Fehlstart wie damals mit fünf sieglosen Partien zum Auftakt sollte daher unter allen Umständen vermieden werden. Doch obwohl Reck seine Startelf in Regensburg auf fünf Positionen verändert hatte, blieb die Mannschaft die geforderte Reaktion schuldig. Die Rote Karte von Adli Lachheb und der anschließende Elfmeter brachten den MSV schon nach 36 Minuten auf die Verliererstraße — und die Stimmung zum Umschwenken. "Letzte Woche wurden Autos zerkratzt, und es gab Drohanrufe. Das geht zu weit", sagt Reck. Und auch intern herrschte dicke Luft. Sportdirektor Ivo Grlic hatte Präsident Andreas Rüttgers für dessen Aussagen in der "Bild" zur Personalie Reck kritisiert. Gestern gab es eine Aussprache. "Es ist alles ausgeräumt", erklärt Rüttgers.
Reck dagegen mochte sich zu "Nebenkriegsschauplätzen" nicht äußern. Stattdessen eine neue Hiobsbotschaft: Der erst kürzlich von Borussia Dortmund verpflichtete Antonio da Silva, auf dem nach der Erkrankung von Jürgen Gjasula die Hoffnungen im Mittelfeld ruhen, wird wegen einer Bänderdehnung im Knie einige Wochen ausfallen. Das macht die Erfolgsaussichten nicht besser.