MSV Duisburg Runjaic will die Veilchen knacken

Duisburg · Mit einem Heimsieg über Erzgebirge Aue kann der MSV Duisburg am Sonntag die direkten Abstiegsplätze in der zweiten Liga verlassen.

MSV Duisburg: Runjaic will die Veilchen knacken
Foto: Reichwein

Ja, es gibt in diesen Tagen auch noch sportliche Nachrichten. Und ja, es wird beim MSV Duisburg auch noch Fußball gespielt. Im Übrigen auch dann, wenn der schlimmste Fall eintritt und der Fußball-Zweitligist nicht um eine Insolvenz herumkommt. Die Richtlinien besagen, dass der Spielbetrieb in solchen Fällen bis zum Saisonende weitergeht. Welcher Liga man danach angehört, hängt auch von den wirtschaftlichen Faktoren ab.

Mannschaft und Trainer wollen mit derartigen Szenarien aber nicht konfrontiert werden. Sportlich ist die Lage nicht weniger ernst. Als Tabellenvorletzter braucht der Klub dringend Punkte, um die Qualifikation für die zweite Bundesliga zu schaffen. Der FC Erzgebirge Aue, der in der laufenden Saison noch keinen Auswärtserfolg verbuchen konnte, mag da morgen (13 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena) vielleicht gerade recht kommen. Trainer Kosta Runjaic spricht zumindest davon, "dass wir unseren Beitrag zur aktuellen Situation auf dem Platz leisten können".

"Für jeden Angestellten des Vereins, aber auch die Fans ist die Situation belastend", sagt Andre Hoffmann. "Wir werden daher gegen Aue alles dafür geben, dass wir einen Erfolg feiern. Und wir werden für alle — von der Putzfrau bis zum Fanshop-Mitarbeiter — fighten."

Auf die angepeilte sportliche Rettung soll die wirtschaftliche Situation keinen Einfluss haben. "Wir konnten in dieser Woche in Ruhe und sehr konzentriert arbeiten", fügte der 41-Jährige an: "Ich sehe nicht schwarz, sondern lila, die Farbe von Erzgebirge Aue. Es ist unser klares Ziel, die Veilchen zu knacken und bin fest davon überzeugt, dass uns das mit der Unterstützung unserer Fans auch gelingt."

Mannschaft und Trainer setzen auf ihre Anhänger, die allerdings gegen die sich anbahnenden strukturellen Veränderungen im Verein sturm laufen. Die Fans sehen in der Führungsetage des Vereins und der Kapitalgesellschaft die Schuldigen für das Dilemma und rufen vor dem Heimspiel zu einer Demonstration auf. Die Mannschaft wollen sie morgen aber unterstützen.

Kapitän Branimir Bajic wird aufgrund seiner Rotsperre fehlen und durch Andre Hoffmann ersetzt werden, der aus dem defensiven Mittelfeld neben Adli Lachheb auf seine Lieblingsposition in der Innenverteidigung rückt. "Schade, dass Brani nicht dabei ist. Als Kapitän ist er ungeheuer wichtig für uns", sagte Hoffmann. "Ich bin aber davon überzeugt, dass wir seinen Ausfall als Mannschaft auffangen können."

Das Duo Lachheb - Hoffmann gab es in dieser Saison bereits im Pokalspiel in Halle. "Ich mache mir da keine Sorgen", fügt Hoffmann an, der nach seinem ersten Länderspieleinsatz in der deutschen U 20 in Polen erst am Freitag ins Training zurückkehrte. "Ich habe zwar nur zehn Minuten gespielt, aber es für mich eine Ehre, regelmäßig das Trikot des DFB zu tragen. Nun gilt meine volle Konzentration wieder dem Spiel gegen Aue", fügt der 19-Jährige an. Fragen nach Angeboten aus England — Aston Villa beobachtete Hoffmann bereits mehrfach — beantwortet er kurz und knapp. "Es ehrt mich, wenn ich das lese. Ziel sollte es für jeden Fußballer sein, hoch zu spielen. Aber es gibt keine Anfrage. Überdies kümmert sich mein Berater h um die Dinge."

Wer durch Bajics Ausfall ins Team rückt, ließ Runjaic am Freitag offen, nannte mit Julian Koch und Zvonko Pamic ("Er hat sehr gut trainiert und ist top fit") aber zwei Optionen.

(RP/ac)
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