MSV Duisburg Runjaic hofft auf heißen Tanz in Berlin

Duisburg · In der Zweiten Fußball-Bundesliga trifft der MSV Duisburg Sonntag auf den Spitzenreiter Hertha BSC Berlin. MSV-Trainer Kosta Runjaic zollt dem Gegner Respekt, betont aber auch die Chancen seiner Mannschaft.

2. Bundesliga 12/13: MSV - Hertha
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Laut Wetterbericht wird das Duell des MSV Duisburg beim Spitzenreiter Hertha BSC Berlin (Sonntag, 13.30 Uhr) eine frostige Angelegenheit. Temperaturen unter null Grad Celsius sind für das Zweitligaspiel angekündigt. Trainer Kosta Runjaic kennt allerdings ein gutes Mittel gegen die drohende Kälte:

"Ich hoffe auf einen heißen Tanz meiner Mannschaft. Wir fahren nicht nur dort hin, um dabei zu sein." Nach dem Erfolg gegen den Zweitplatzierten Eintracht Braunschweig könne der MSV zu Recht mit Selbstvertrauen zum Tabellenführer reisen. Wenngleich der Coach die Kräfteverhältnisse im Vorfeld noch einmal geraderückte.

"Wir treffen auf die Mannschaft mit dem höchsten Etat und der vielleicht höchsten Qualität in dieser Liga. Hertha wird wie die Braunschweiger in der nächsten Saison in der Bundesliga spielen. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass eine Stadt wie Berlin langfristig ein Fußballteam unter den Top fünf in Deutschland haben und international spielen muss", so Runjaic.

Doch allen Vorzeichen zum Trotz sieht er sein Team gut vorbereitet, auch gegen eine Spitzenmannschaft wie Berlin etwas Zählbares mitzubringen. "Wir wissen, dass wir erneut eine Topleistung bringen müssen, um in Berlin bestehen zu können. Uns erwartet ein spielstarker Gegner. Aber wir wissen auch um unsere Stärken, und ich kann nur sagen, dass eine extrem hungrige Zebraherde auf die Hertha wartet."

Rund 500 MSV-Fans werden ihre Mannschaft in die Hauptstadt begleiten. Runjaic kündigte bereits an, "dass die gleiche Elf wie gegen Braunschweig auflaufen wird, wenn sich nicht noch jemand verletzt". Benjamin Kern wird weiterhin nicht im Kader stehen (siehe Infokasten), Spielmacher Jürgen Gjasula ist unterdessen wieder ins Training eingestiegen. "Sein Knie hat nach der Reizung positiv auf die Behandlung reagiert. Er wird seinen noch vorhandenen Trainingsrückstand aufholen und wir gehen davon aus, dass er bald wieder angreifen wird", erklärte der Trainer.

Der gebürtige Berliner Ranisav Jovanovic kündigte gestern ebenso an, dass er sich riesig auf das Spiel morgen freue. Mit erst 19 Jahren bekam er damals selbst das Angebot, zur Hertha zu wechseln. "Zu dem Zeitpunkt war auch Dynamo Dresden an mir interessiert", blickte der 32-Jährige zurück und fügte frotzelnd an. "Ich habe damals gesagt: Wer aufsteigt, zu dem komme ich. Das war dann Dynamo Dresden." Jovanovic wechselte 2002 von Tennis Borussia Berlin zu Dynamo, wo er bis 2004 aktiv war. Bereut habe er diesen Schritt nicht, sagte Jovanovic.

Auch die Relegationsspiele gegen die Berliner im vergangenen Jahr im Dress von Fortuna Düsseldorf wirken bei dem Stürmer nicht mehr nach. "Das sind schöne Erinnerungen, aber jetzt geht der Blick nach vorne. Die Konzentration liegt auf Sonntag. Vor uns liegt eine große Aufgabe. Doch wenn wir unsere Leistung aus der Vorwoche abrufen können, brauchen wir uns in Berlin nicht zu verstecken", erklärte Jovanovic.

Der Angreifer (zwei Tore, vier Vorlagen) ist inzwischen in Duisburg angekommen und bekommt für seinen Einsatz auch die Anerkennung des Trainers. "Rani macht nicht alle Übungen im Training gerne", schmunzelt Runjaic, "aber er macht sie alle mit, hängt sich immer rein und setzt sich vorbildlich für die Mannschaft ein." Jovanovics Vertrag hat Gültigkeit bis 30. Juni, verlängert sich aber automatisch nach dem Erreichen einer gewissen Anzahl von Spielen. Wichtiger als das sei derzeit aber, "dass wir in der Liga bleiben." Zweifel jedenfalls hat Jovanovic keine. "Die Zuschauer haben zuletzt gesehen, dass wir nicht wie ein Absteiger spielen. Wir wollen uns auch in Berlin belohnen und Werbung für unsere Heimspiele machen."

(RP/rl)
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