MSV Duisburg Reck kündigt Umstellung des Kaders an

MSV Duisburg · Vier Tage nach der 1:4-Niederlage gegen den VfR Aalen ist beim MSV Duisburg längst der Trainingsalltag eingekehrt. Doch wen wundert's: Vergessen ist die Pleite zum Saisonauftakt gegen den Aufsteiger natürlich noch nicht. Die peinliche Klatsche hat bei allen Beteiligten Spuren hinterlassen – auch bei Trainer Oliver Reck, dessen Team sich mit der überraschend hohen Heimniederlage selbst unter Zugzwang gebracht hat. "Wir müssen und werden gegen Regensburg die richtige Antwort geben", ist sich Reck sicher, der mit seiner Mannschaft die Partie gegen Aalen am Montag noch einmal genau analysiert hat.

"Ich glaube, dass jeder Einzelne weiß, woran es gehapert hat, aber anhand der Videoanalyse konnten wir einzelne Szenen noch einmal aufarbeiten", erklärt der 47-jährige und nennt ein Beispiel: "Es gab eine Situation im Spiel, in der bekam Sören Brandy den Ball – und niemand um ihn herum bot sich als Anspieler an. Er wurde im Mittelfeld ziemlich alleine gelassen", erklärt der Coach. "Das sind Situationen, die ich von meinem Team nicht kenne. Im zurückliegenden Dreivierteljahr hatte ich nie das Gefühl, dass da ein Spieler allein auf dem Platz steht. Unsere Stärke war es, dass wir in schwierigen Momenten als Team aufgetreten sind. Insofern bin ich mir sicher, dass die Mannschaft am Sonntag ein anderes Gesicht zeigen wird – und zwar das, was wir zum Ende der letzten Spielzeit gesehen haben."

Der Trainer kündigte vor dem Spiel gegen Regensburg Veränderungen an. Eine erste wird es zwangsläufig geben, weil Maurice Exslager nach seiner abgelaufenen Sperre in den Angriff zurückkehrt. Wo – darauf wollte sich Reck nicht festlegen lassen. "Ich gebe niemandem im Vorfeld eine Startelf-Garantie. Fakt ist: Wir haben in der Vorbereitung viel probiert." Denkbar sei demnach auch eine Lösung mit Exslager und Ranisav Jovanovic. Dahinter läuft sich Neuzugang Antonio da Silva für einen Einsatz auf der Spielmacherposition warm, wo Valeri Domovchiyski zuletzt nicht überzeugen konnte. Am Dienstag, am freien Tag der Mannschaft, schob der Brasilianer Sonderschichten, um seinen Trainingsrückstand, den er naturgemäß noch hat, aufzuarbeiten. "Toni ist sehr fleißig", lobt Reck. "Jeder hat nach seiner Hereinnahme gesehen, dass er unheimliches Ballgefühl hat. Toni bringt sehr viel Erfahrung mit und kann einem Team Sicherheit geben. Er ist auf jeden Fall ein Kandidat für die Startelf."

Womöglich wird Reck auch einen neuen Rechtsverteidiger bestimmen müssen. Denn vor dem Einsatz von Dzemal Berberovic steht ein großes Fragezeichen. Der Defensivmann zog sich gegen Aalen eine Wadenverletzung zu. Bis gestern konnte er nicht trainieren und wurde ausschließlich behandelt. Zu einer Alternative Benjamin Kern, der zuletzt aber vergleichsweise wenig Beachtung fand, sagte Reck nur, "dass er eine natürlich Option ist, wenn er im Kader steht".

Das Ziel, gut zu starten, hat der MSV indes nach der Niederlage nicht verworfen. "Das bleibt weiter die Vorgabe wie auch eine vernünftige Punkteausbeute in den ersten Spielen zu erzielen", fügt Reck an.

Lenjani ein Kandidat für den MSV?

Während sich das Team auf das erste Spiel in Regensburg vorbereitet, sondiert Sportdirektor Ivo Grlic wie angekündigt weiter den Markt nach finanzierbaren Transfers, die auch sportlich weiterhelfen.

Dem Vernehmen nach hat Linksverteidiger Ermir Lenjani vom FC Winterthur das Interesse des Fußball-Zweitligisten geweckt. Schweizer Medien berichteten bereits von einem Besuch Grlic's, der sich vor Ort ein erstes Bild vom Linksfuß machte. Der 23-jährige mit Wurzeln im Kosovo stand in allen vier Partien der bisherigen Saison in der Challenge League, der zweiten Liga, 90 Minuten auf dem Platz und ist womöglich ein Kandidat für den Fall, dass der MSV auf der von Verletzungen gebeutelten linken Seite noch einmal nachbessert.

(RP)
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