MSV Duisburg Onuegbu beschert MSV Überraschungserfolg

Duisburg · Der MSV Duisburg hat in der 3. Liga einen Überraschungssieg gelandet: Gegen den Tabellenzweiten RB Leipzig gewann das Team von Trainer Karsten Baumann nach zuletzt vier sieglosen Partien mit 2:1 (1:0). Kingsley Onuegbu avancierte in der Nachspielzeit zum Matchwinner für die Meidericher.

Einzelkritik: MSV überzeugt gegen RB Leipzig
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Einzelkritik: MSV überzeugt gegen RB Leipzig

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Vor 11.012 Zuschauern entwickelte sich von Beginn an ein schnelles, aber wenig präzises Spiel. Leipzig beschränkte sich — anders als die meisten Gäste in Duisburg — nicht auf die Taktik "Abwarten und Kontern", sondern suchte selbst den Weg nach vorne. Vor allem über die linke MSV-Abwehrseite versuchten es die Spieler des sächsischen Neu-Klubs ständig, da sie dort in Tobias Feisthammel den Schwachpunkt in der Defensive ausgemacht hatten. Nicht ganz zu Unrecht, denn der 25-Jährige ist eher im Abwehrzentrum oder im defensiven Mittelfeld zu Hause, die Außenbahn behagte ihm sichtlich nicht. So musste Kapitän Barnimir Bajic ein ums andere Mal aus der Abwehrmitte rücken und in höchster Not retten.

In der 24. Minute war aber auch der Kapitän machtlos und musste mitansehen, wie Leipzigs Daniel Frahn nach einer Ecke einen Flugkopfball aus fünf Metern ansetzte — der Ball klatschte an den Pfosten. Die Gäste entwickelten weiter Druck, doch der Pfostentreffer hatte die Hausherren wachgerüttelt: Nur fünf Minuten nach der Schrecksekunde jubelten die Duisburger: Bajic spielte einen langen Freistoßball, den Kingsley Onuegbu vom Himmel holte und nach Doppelpass mit Pierre De Wit zum Abschluss kam. Der Versuch des Sturmtanks wurde ebenso abgeblockt wie der Nachschuss von Patrick Zoundi.

Doch als alle MSV-Spieler wegen eines Leipziger Handspiels protestierten, bewahrte Deniz Aycicek Übersicht: Der Standardspezialist holte sich noch im RB-Strafraum den Ball wieder und spielte ihn aus ganz spitzem Winkel an Torwart Erik Domaschke vorbei ins Netz. In der auf das 1:0 folgenden Jubeltraube wäre Aycicek beinahe erstickt. Ein nicht unverdientes Ergebnis, hatte Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer doch bereits in der elften Minute ein eigentlich klares Handspiel von Tobias Willers im Leipziger Strafraum übersehen. So ging es mit der knappen 1:0-Führung in die Pause.

Leipzig mit Anstoß-Trick nach der Pause

Und aus der kamen die Gäste ein gutes Stück früher, denn sie hatten sich etwas überlegt: Bei ihrem Anstoß standen sie mit acht Mann an der Mittellinie, bereit, direkt anzugreifen. Als der Anstoß erfolgte, taten sie es nicht, sondern gingen wieder in Position. Schönes Kabinettstückchen. Gefährlicher wurde Leipzig zehn Minuten nach Wiederbeginn, als Frahn Bajic davonlief, die Grätsche des Kapitäns noch überlief, aber an Michael Ratajczak im Duisburger Tor scheiterte. Nur zwei Minuten später gab es dieses Duell wieder und die zweite Großchance ließ sich der Leipziger Stürmer nicht entgehen: Nachdem die MSV-Abwehr vergeblich versucht hatte, auf Abseits zu spielen, tauchte Frahn erneut vor "Rata" auf und ließ ihm diesmal keine Chance.

MSV-Trainer Baumann versuchte nun alles und brachte in Gerrit Wegkamp den Stürmer, den sich die Meidericher auf den letzten Drücker von Fortuna Düsseldorf ausgeliehen haben. Der Angreifer schoss auch direkt mal, als er keine 20 Sekunden auf dem Platz war, sein Versuch wurde aber geblockt. Und auch die zweite Einwechslung Baumanns war ein klares Offensivsignal: Kevin Wolze kam im offensiveren Mittelfeld für "Sechser" Nikolas Ledgerwood, der immer mehr Probleme bekam. Indes hatten die Gäste nun gute Chancen, zweimal vergab Frahn aus aussichtsreicher Position. In der Folge versuchten beide Mannschaften, das Spiel zu entscheiden — und das gelang dem MSV: Kurz vor dem Ende stocherte Onuegbu den Ball nach einem Aycicek-Freistoß über die Linie, die Stimmung in Duisburg kochte über. Ein mitreißendes Spiel fand ein begeisterndes Finish.

(seeg)
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