Msv Duisburg Noch ist offen in welcher Liga es für den MSV weitergeht

Duisburg · Der Gang in die Regionalliga ist wohl die wahrscheinlichste Lösung. Vermehrt rücken Spieler der Meidericher in den Fokus der Konkurrenz.

 Ein Bild aus guten Zeiten. Maurice Exslager feiert mit den Fans. Zurzeit wird der Fan-Liebling mit anderen Klubs in Verbindung gebracht.

Ein Bild aus guten Zeiten. Maurice Exslager feiert mit den Fans. Zurzeit wird der Fan-Liebling mit anderen Klubs in Verbindung gebracht.

Foto: reichwein

Dem MSV Duisburg bleibt nur noch eine letzte Chance, den freien Fall zu vermeiden. Obwohl die DFL dem Verein am vergangenen Mittwoch mitgeteilt hatte, dass sie dem MSV keine Lizenz für die kommende Spielzeit erteilen wird, hat der Zweitligist in der nächsten Woche die Möglichkeit, die Lizenz für die kommende Spielzeit in der zweiten Bundesliga im "Nachsitzen" zu erhalten. Dazu ist ein Anruf beim unabhängigen Ständigen Schiedsgericht von Nöten. Spätestens dann geht es für den MSV um alles. Denn sollte dieses das von der DFL getroffene Urteil, das zur Verweigerung der Lizenz führte, bestätigen, wäre auch der letzte Funke Hoffnung auf einen Verbleib in der zweiten Bundesliga erloschen und die Insolvenz unumgehbar. Auch die Stadionprojektgesellschaft würde bankrott gehen. Die große Frage, die dann im Mittelpunkt des Interesses steht, ist, in welcher Liga der MSV in der kommenden Spielzeit an den Start gehen wird.

Die Frage nach der Ligenzugehörigkeit wird dabei eine Frage des "Könnens" sein. Erhält der MSV keine Lizenz für die zweite Bundesliga, wird ihm immerhin die Möglichkeit eingeräumt, eine Lizenz für die dritte Liga zu beantragen. Ob der Verein angesichts der fortwährend hohen Stadionmiete und der immer noch vorhandenen Altlasten die Lizenzauflagen der Liga erfüllen könnte, ist mehr als fraglich. Ein Start in der dritten Liga muss zum jetzigen Zeitpunkt als äußerst unwahrscheinlich betrachtet werden. Wahrscheinlicher wäre da ein Erhalt der Regionalligalizenz, die mit weitaus geringeren Anforderungen verknüpft ist, die den MSV dennoch vor Probleme stellen könnten, denn das einzige zum jetzigen Zeitpunkt regionalligataugliche Stadion der Stadt ist die Schauinsland-Reisen- Arena, deren Miete für einen Viertligisten schlicht unbezahlbar ist.

Weil ein sportlicher Niedergang der Duisburger angesichts der Faktenlage so gut wie sicher scheint und ebenso unklar ist, in welcher der Liga der Verein seine Konsolidierung vollstrecken kann, rücken die im sehr wahrscheinlichen Falle eines Abschieds aus der zweiten Bundesliga vertragsfreien Akteure des MSV vermehrt ins Interesse anderer Vereine. Nicht nur Zweit- und Bundesligisten sollen dabei ihr Interesse kundtun, auch Drittligist Preußen Münster wirbt anscheinend um die Dienste gleich zweiter MSV-Akteure. So sollen die Münsteraner an Maurice Exslager und Sören Brandy als Neuzugänge für die kommende Drittligaspielzeit interessiert sein. An Exslager soll auch der VfL Bochum reges Interessezeigen, der dortige Trainer Peter Neururer brachte unlängst das auf den Punkt, was sich die meisten Zweitligaverantwortlichen seit Tagen denken mögen: "Es wäre fahrlässig, wenn man jetzt zwecks Neuverpflichtungen nicht nach Duisburg schauen würde", so Neururer, der auch Interesse an Timo Perthel signalisiert haben soll.

Dass Trainer Kosta Runjaic, der bei den MSV-Anhängern durch den in der vergangenen Saison geschafften sportlichen Kraftakt auch das Interesse anderer Vereine geweckt hat, ist seit längerem offenkundig. So wird der 41-Jährige weiterhin als möglicher neuer Trainer bei den rheinischen Nachbarn auch Düsseldorf und Köln gehandelt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort