MSV Duisburg MSV-Keeper Ratajczak ist bereit für Halle

Duisburg · Der 32-Jährige freut sich auf eine stimmungsvolle Partie am Samstag im Osten der Republik, die er gewinnen will.

 Michael Ratajczak mal ganz entspannt vor einem Spiel. Der Torwart hat in dieser Drittliga-Saison elfmal mit dem MSV zu null gespielt.

Michael Ratajczak mal ganz entspannt vor einem Spiel. Der Torwart hat in dieser Drittliga-Saison elfmal mit dem MSV zu null gespielt.

Foto: Christoph Reichwein

Spätestens mit seinen Paraden im Elfmeterkrimi des Niederrheinpokal-Halbfinales gegen Rot-Weiss Essen dürfte Michael Ratajczak sich in die Herzen der MSV-Fans gespielt haben. Der 32-jährige Torhüter parierte zwei Essener Schüsse "vom Punkt" und war so der Garant für den Einzug in das Finale, das am Donnerstag, 15. Mai, 18.30 Uhr, in der heimischen Schauinsland-Arena ausgetragen wird.

Ratajczak hat aber mitnichten nur in diesem Spiel eine Glanzstunde gehabt. Vielmehr ist der MSV-Schlussmann vermutlich der stärkste Torwart der Dritten Fußball-Liga. Etliche Male hat er den Meiderichern in dieser Spielzeit bereits Punkte gerettet, unter anderem mit einer Glanzparade am vergangenen Wochenende, der den 1:0-Sieg gegen den VfL Osnabrück erst möglich machte. MSV-Pressesprecher Martin Haltermann weiß es ganz genau: "Michael hat in dieser Saison elfeinhalb Mal zu null gespielt - beim 3:1-Sieg in Erfurt musste er beim Stand von 2:0 zur Pause verletzt raus."

Nur fünf der insgesamt 20 Drittliga-Klubs haben in dieser Spielzeit weniger Gegentore kassiert als der MSV mit seinen 37. Ratajczak musste in dieser Spielzeit nur 28 Mal hinter sich greifen, die Verletzung aus dem Erfurt-Spiel kostete ihn die drei darauffolgenden Spiele, die allesamt verloren gingen (1:2, 0:2, 0:4) beim 0:1 in Darmstadt sah er die Rote Karte, stand beim Elfmetertor nicht mehr auf dem Platz und fehlte danach zwei Spiele (1:1, 1:0) gesperrt. Der gebürtige Herner nimmt aber generell kein persönliches Lob an und so sagt er über das "elfeinhalb Mal zu null" auch nur: "Das ist kein Erfolg, den ich mir selber auf die Fahne schreibe. Die ganze Mannschaft hat in den Spielen defensiv gut gearbeitet und viel getan."

Darauf wird es auch morgen (14 Uhr) beim Auswärtsspiel ankommen, denn der Hallesche FC war eine von zwei Mannschaften, die Ratajczak in dieser Saison die meisten Tore in einem Spiel einschenkte - drei an der Zahl: Beim 1:3 im Hinspiel arbeitete der MSV ebenso wenig defensiv erfolgreich wie beim 3:3 gegen Saarbrücken fünf Wochen davor. "Wie stark Halle ist, haben wir im Hinspiel gesehen", sagt Trainer Karsten Baumann so auch und ergänzt: "Wie so oft wird es aber darauf ankommen, dass wir unser Spiel durchbringen und dagegenhalten. Halle spielt sehr körperbetont und laufstark."

Und die Hausherren dürfen morgen auch auf eine stattliche Kulisse zählen, mehr als 10 000 Zuschauer - rund 400 davon aus Duisburg - sollen es werden. "Halle ist immer ein heißes Pflaster", weiß Baumann, auch wenn er selbst da noch nicht in Pflichtspielen zu Gast war. Anders sieht es bei Ratajczak aus, der in seiner Zeit in Erfurt (2005 bis 2007) gegen die Hallenser spielte. "In deren alten Stadion hatten die noch eine Radrennbahn außen um das Feld", erinnert sich der Keeper. "Ich freue mich auf dieses Spiel. In Erfurt war es für mich eine interessante Zeit.

Die Vereine im Osten mögen sich ja alle untereinander nicht so. Aber ich mag es, wenn es ein bisschen hektisch und Brisanz im Spiel ist." Für "Rata" ist eines klar: "Wir reisen dahin, um drei Punkte mitzunehmen. Da spielt es keine Rolle, wo wir hinfahren." Fragen nach seinem Vertrag kontert der Blondschopf so: "Ich habe nächstes Jahr noch Vertrag. So weit will ich nicht vorausblicken. Wichtig ist, die nächsten drei Spiele und das Pokalfinale erfolgreich zu gestalten. Danach freue ich mich auf meinen Urlaub."

Personell sieht es beim MSV so aus: Michael Gardawski war leicht angeschlagen, wird aber wohl spielen können, dafür droht in Maximilian Güll der nächste Linksverteidiger nach den langzeitverletzten Sascha Dum und Christian Eichner auszufallen. "Er war die ganze Woche krank und ist nur gelaufen. Hinter ihm steht ein großes Fragezeichen", sagt Baumann. Ersetzen könnten ihn Matthias Kühne, der seine defensive Vielseitigkeit schon etliche Male unter Beweis gestellt hat, oder Tobias Feisthammel, der auch schon links verteidigt hat. Eine gute Nachricht gab es derweil von Gerrit Wegkamp: Der Stürmer, dem mit einem Bänderriss das Saisonaus gedroht hatte, trainierte in dieser Woche wieder voll mit. "Das ging sehr gut mit dem Heilungsprozess", sagt Baumann. "Wenn er schmerzfrei spielen kann, ist er ein Kandidat für den Kader."

Das Spiel des MSV beim Halleschen FC gibt es morgen ab 14 Uhr in unserem RPO-Live-Ticker

(RP)
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