Rekord-Minimalist Vor 25 Jahren war der MSV Tabellenführer mit Minus-Tordifferenz

Duisburg · Das hat dem MSV Duisburg bis heute keiner nachgemacht: Vor 25 Jahren standen die Zebras an der Spitze der Fußball-Bundesliga - mit mehr Gegentoren als selbst erzielten Treffern. Von Dauer war dieser Erfolg aber nicht.

 Peter Közle (l), Torschütze bei Duisburgs 1:0-Sieg gegen Bremen.

Peter Közle (l), Torschütze bei Duisburgs 1:0-Sieg gegen Bremen.

Foto: imago

In der 2. Liga kämpft der MSV Duisburg gerade um den Klassenverbleib, vor 25 Jahren stürmte der Traditionsklub aber unter ungewöhnlichen Umständen ins Rampenlicht der Fußball-Bundesliga. Am 22. Spieltag der damaligen Saison übernahmen die Zebras durch ein 1:0 gegen Meister Werder Bremen als erste und bis heute einzige Bundesliga-Mannschaft mit einer negativen Tordifferenz (29:30) die Tabellenführung. „In Duisburg wackelten die Straßenbahnen, die ganze Stadt war im Fußballfieber“, erinnerte sich der damalige MSV-Spieler Joachim Hopp.

Von Titeln war der Revierklub in seiner Vereinsgeschichte meist sehr weit entfernt, damals zumindest kurzfristig nicht: „Beim Sonntagsspaziergang sagte ich zu mir: Hier geht ein Tabellenführer“, erzählte Duisburgs damaliger Präsident Dieter Fischdick.

Möglich machte dies die auf Konter ausgerichtete Taktik von MSV-Trainer Ewald Lienen. Siege fielen meist knapp aus - und wenn Duisburg in Rückstand geriet, gab es einige hohe Pleiten.

Im Titelrennen blieb der MSV in der Saison nicht lange. Der Rekord-Minimalist wurde am 23. Spieltag im Duell beim Verfolger Bayern München mit 4:0 bezwungen und von der Tabellenspitze verdrängt. Am Saisonende erreichte Duisburg Platz neun - mit 41:52 Toren. Meister wurden die Bayern mit Teamchef Franz Beckenbauer.

(ako/dpa)
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