Duisburgs Situation bleibt dramatisch MSV muss „brutale Enttäuschung“ schnell abschütteln
Düsseldorf · Der MSV Duisburg belohnt sich beim 3:4 gegen Saarbrücken nicht und steht weiter auf einem Abstiegsplatz. Trainer Hagen Schmidt ärgert sich über „einfache Gegentore“, lobt aber die Moral. Auch Angreifer Aziz Bouhaddouz gibt sich optimistisch. Am Mittwoch gastiert der Spitzenreiter in Duisburg.
In der Schlussphase der Partie zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Saarbrücken brodelte es in der coronabedingt mit nur 750 Zuschauern spärlich besetzten MSV-Arena. Und wer weiß, was passiert wäre, wenn Aziz Bouhaddouz der späten Aufholjagd der Zebras tatsächlich die Krone aufgesetzt hätte. Doch FCS-Torhüter Daniel Batz parierte den Schuss des Angreifers und hielt somit den knappen 4:3-Erfolg für die Gäste fest.
„Das Ergebnis ist sehr, sehr enttäuschend. Bei dem Spielverlauf hätten wir uns einen Punkt definitiv verdient“, sagte Bouhaddouz, der nach seiner Einwechslung mit einem Doppelpack und einer Vorlage selbst großen Anteil an der Aufholjagd des MSV gehabt hatte. Bis zur 74. Minute sah Saarbrücken mit einem 3:0 wie der sichere Sieger aus, ehe Bouhaddouz erstmals traf. Auch die aufkommende Hoffnung durch den Anschlusstreffer erstickten die Saarländer schnell im Keim und führten bis zur 80. Minute mit 4:1. Dann kam der MSV, verkürzte auf 3:4 und hatte noch mehrere Chancen auf den Ausgleichstreffer.
Dass die Aufholjagd am Ende nicht belohnt wurde, sorgte bei Trainer Hagen Schmidt trotzdem für eine „brutale Enttäuschung“. Für den 51-Jährigen habe nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die glücklichere. „Das war eine gute Leistung von meinen Jungs. Wer etwas anderes behauptet, der hat für mich keine Ahnung vom Fußball“, sagte Schmidt - relativierte seine eigene Aussage aber direkt wieder: Offensiv sei es eine gute Leistung gewesen, defensiv eher Durchschnitt.
Einmal mehr haderte der Trainer mit den „einfachen“ Gegentoren. „Da muss sich jeder von hinten bis vorne an die eigene Nase fassen. Immer wieder fallen wir durch so scheiß Gegentore über unsere eigenen Füße“, sagte Schmidt und haderte vor allem mit den ersten beiden Treffern der Gäste: „Die Gegentore eins und zwei fallen wieder einmal zu einfach.“ Die Szenen, die zu den Treffen führten, müsse er sich nochmal „in Ruhe“ zu Gemüte führen.
Bereits am Mittwoch, 26. Januar, dürfte auf die Hintermannschaft der Zebras wieder einiges zukommen. Dann gastiert Spitzenreiter 1. FC Magdeburg, mit 45 Toren beste Offensivmannschaft der Liga, bei den Zebras, deren Situation im Abstiegskampf dramatisch bleibt. Die Meidericher brauchen dringend Punkte.
Dass die Mannschaft das Zeug dazu hat, in der Liga zu bestehen, bewies sie in der Schlussphase gegen Saarbrücken. Zu keiner Zeit steckte das Team auf oder ließ sich hängen. Trotz des Rückstands war der Wille zu spüren „Wir sind eine Einheit und glauben immer daran. Egal, wie es steht“, sagte Bouhaddouz. Der Angreifer sieht die Mannschaft „auf einem guten Weg“. Er sei davon überzeugt, dass man es schaffen werde und die nötige Qualität besitze. Und auch Trainer Schmidt lobte die Moral seiner Mannschaft: „Die Jungs haben sich nie aufgegeben und weitergekämpft, um diesen Punkt zu holen. Es heißt jetzt weitermachen und eine Mentalität an den Tag zu legen, die verdeutlicht: Jetzt erst recht!“