MSV tief in der Krise Trainer Schmidt kann den Frust der Fans verstehen

Düsseldorf · Nur einem Punkt im Kellerduell. Zu wenig für den MSV Duisburg. Beim 2:2 gegen Verl ärgern Trainer Hagen Schmidt die üblen Abwehrfehler. Der 51-Jährige findet deutliche Worte. Den Frust der Fans kann er verstehen.

MSV-Fans auf der Tribüne (Archivbild).

MSV-Fans auf der Tribüne (Archivbild).

Foto: FuPa/Marcel Eichholz

Der MSV Duisburg hat den erhofften Befreiungsschlag verpasst. Wieder einmal. Schuld am 2:2 gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten SC Verl waren fatale Fehler in der Defensive der Zebras. Wieder einmal. Am Samstag war es Tobias Fleckstein, dem ein folgenschwerer Fehler unterlief. Kurz nach dem Führungstreffer von Orhan Ademi sprang der Verteidiger nach einem langen Abschlag von Verls Torhüters Robin Brüseke unter dem Ball durch. Cyrill Akono bedankte sich und traf zum Ausgleich.

Eine Szene, über die sich MSV-Trainer Hagen Schmidt enorm ärgerte. „Wir kriegen Gegentore, die normalerweise keine sein dürfen. Dadurch bringen wir den Gegner immer wieder ins Spiel zurück“, haderte Schmidt und sprach auch von einer Qualitätsfrage. Ähnlich sah es Angreifer Ademi: „Wir ärgern uns sehr über dieses Ergebnis. Gegentore wie das erste dürfen uns nicht passieren, und das müssen wir schnell abstellen“. Man dürfe jetzt aber nicht den Kopf hängen lassen, erklärte Ademi: „Wir müssen als Team funktionieren, dann holen wir die wichtigen Punkte. Da unten kommen wir nur als Mannschaft mit den Fans vereint raus.“

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Kein leichtes Unterfangen, denn die Geduld der Anhänger scheint endgültig am Ende. Gegen Verl machten die 5644 Zuschauer ihren Ärger lautstark Luft. Vor allem Ivica Grlic wurde zur Zielscheibe. Nicht zum ersten Mal forderten Duisburgs Anhänger den Rauswurf des Sportdirektors. Trainer Schmidt kann den Unmut der Fans voll und ganz verstehen. „Wenn ich heute Fan gewesen wäre, wäre ich genauso unzufrieden. Ich kann diese Reaktion komplett nachvollziehen. Da willst du deinem Verein den Rücken stärken und kriegst hier so eine Fußball-Magerkost geliefert“, sagte Schmidt bei MagentaSport. Duisburgs Trainer hofft nun, dass seine Mannschaft die Reaktion der Anhänger zum Anlass nimmt, „um noch aktiver zu werden und alles reinzuhauen.“

Schon die Antwort seines Teams auf den zwischenzeitlichen Rückstand hatte Schmidt gefallen. „Wie wir uns dann in der Phase gewehrt haben, fand ich sehr gut. Gerade bei der Stimmung, die zu dem Zeitpunkt im Stadion war“, sagte Schmidt, der aber auch die „vielen technischen Unzulänglichkeiten“ bemängelte.

Dass es am Ende immerhin zu einem Punkt reichte, verdankte der MSV Aziz Bouhaddouz. Der Angreifer zeigte nach zuletzt zwei verschossenen Elfmetern durch Moritz Stoppelkamp und Ademi vom Punkt aus keine Nerven und besorgte per Elfmeter den 2:2-Endstand. Wirklich zufrieden war damit aber keiner: „Wir sind natürlich nicht zufrieden mit dem Unentschieden. Wir haben uns mehr vorgenommen“, sagte Schmidt, unter dessen Leitung die Duisburger in sieben Spielen erst fünf Punkte geholt haben. Man müsse jetzt jedoch mit dem einen Punkt leben, sagte Schmidt. Schließlich wisse man auch nicht, „wozu der vielleicht noch gut ist“.

Sicher ist: Mit 17 Punkten aus 19 Spielen rangiert der MSV weiter auf einem Abstiegsplatz. Am Sonntag, 19. Dezember, gastiert zum Auftakt der Rückrunde der VfL Osnabrück in Duisburg. Es ist die letzte Chance, dass Fußballjahr 2021 doch noch mit einem Sieg zu beenden. Das Hinspiel gewann der MSV mit 1:0.

(old)
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