Mit Hupkonzert zum Erfolg gegen Unterhaching Trainer Dotchev beweist bei Debüt-Sieg glückliches Händchen

Duisburg · Der MSV Duisburg hat beim Debüt des neuen Trainers Pavel Dotchev das Kellerduell gegen die SpVgg Unterhaching gewonnen und wichtige Punkte im Abstiegskampf der 3.Liga gesammelt. Beim 2:1-Heimsieg sah es lange nach einem Remis aus, doch dann schlug ein Joker zu.

 MSV-Trainer Pavel Dotchev.

MSV-Trainer Pavel Dotchev.

Foto: dpa/Robert Michael

Es hat etwas gedauert bis zu seinem Debüt an der Seitenlinie des MSV Duisburg, aber das Warten hat sich gelohnt. Pavel Dotchev hat als neuer Trainer der Zebras einen Einstand nach Maß gefeiert - und dabei selbst ein glückliches Händchen bewiesen. Der abstiegsbedrohte Drittligist setzte sich am 25. Spieltag im Kellerduell mit 2:1 (1:1) gegen die SpVgg Unterhaching durch.

Aziz Bouhaddouz (9. Minute) und der eingewechselte Connor Krempicki (79.) trafen für die Hausherren, die wie schon beim Sieg gegen Lübeck von ihren Fans vor dem Stadion per Hupkonzert lautstark unterstützt wurden. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Niclas Anspach (19.) reichte den Gästen nicht, die nunmehr seit elf Spielen auf einen Sieg warten.

Schon vor seinem Debüt hatte Dotchev den Druck auf seine Mannschaft trotz angespannter Lage bewusst hochgehalten. Druck, den seine Mannschaft in positive Energie umwandeln sollte. „Das ist ein Spiel, das wir gewinnen müssen“, sagte der Trainer vor dem Duell mit der Spielvereinigung, die er als „angeschlagenen Boxer“ bezeichnete.

Personell konnte Dotchev bei seinem Debüt nahezu aus dem Vollen schöpfen, hatte somit die „Qual der Wahl“. Denn bis auf die Langzeitverletzen Stefan Velkov, Vincent Vermeij und Niko Bretschneider waren alle an Bord. So kam auch Bouhaddouz zu seinem Debüt im MSV-Trikot. Er habe nicht das Gefühl, dass er die Karriere ausklingen lassen will, sagte Dotchev über den erfahrenen Angreifer, für den der Junge Julian Hettwer zunächst auf der Bank Platz nehmen musste. Und sein Gefühl sollte ihn nicht trügen.

Bereits in der 6. Minute tauchte der Angreifer zum ersten Mal gefährlich vor dem Kasten der Gäste auf. Doch anstatt aus spitzem Winkel selbst den Abschluss zu suchen, legte er in die Mitte ab. Über Umwege landete der Ball bei Moritz Stoppelkamp, dessen Schuss Unterhachings Torhüter Jo Coppens stark parieren konnte. Drei Minuten später war dann aber auch Coppens chancenlos. Nach einer schönen Kombination im Mittelfeld mit Federico Palacios lupfte Stoppelkamp den Ball in den Lauf von Bouhaddouz, der eiskalt blieb und zur frühen Führung einschob. Die Gäste reklamierten auf Abseits, wohl aber zu unrecht.

Der MSV spielte engagiert auf, wirkte enorm motiviert und gewillt, dem Kellerduell seinen Stempel aufzudrücken. Umso überraschender fiel dann das 1:1: Eine Lücke in der MSV-Abwehr nutzte Anspach zum Ausgleich. Von da an folgte ein Bruch im Spiel der Zebras. Nach vorne fehlte es an Durchschlagskraft und auch an der nötigen Präzision. So wäre den Duisburgern ein Fehler im Aufbauspiel beinahe zum Verhängnis geworden. Nach einem unnötigen Ballverlust tief in der eigenen Hälfte traf Unterhachings Anspach nur das Lattenkreuz. Beim anschließenden Abpraller stand Angreifer Dominik Stroh-Engel zwar goldrichtig, doch Schiedsrichter Stefan Greif entschied auf Abseits.

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Auch die erste Möglichkeit nach dem Seitenwechsel gehörte den Gästen. Einen Schuss von Stroh-Engel parierte Leo Weinkauf im Kasten der Duisburger glänzend (54.). Mit zunehmender Spieldauer entwickelte sich ein immer kampfbetonteres Spiel mit wenig Torraumszenen auf beiden Seiten. Der MSV mühte sich zwar nach Kräften, konnte aber zunächst keine richtige Gefahr entwickeln.

Doch Trainer Dotchev bewies ein glückliches Händchen. Nur Sekunden nach seiner Einwechslung durfte sich Krempicki als Torschütze feiern lassen. In der 79. Minute tauchte der Mittelfeldspieler plötzlich frei dem Tor der Hachinger auf, umkurvte Keeper Coppens und schob zum umjubelten Siegtreffer ein.

Trotz des Sieges hat Dotchev mit seiner Mannschaft noch viel Arbeit vor sich. Die Duisburger stecken mit 24 Punkten nach 23 Spielen weiter tief im Tabellenkeller fest, der Vorsprung auf Konkurrent Unterhaching beträgt drei Zähler. Allerdings haben die Gäste dem MSV zwei Partien voraus. Weiter geht es für den MSV am kommenden Sonntag, 28. Februar, beim KFC Uerdingen.

Statistik:

Duisburg: Weinkauf - Bitter, Dominik Schmidt, Gembalies, Sicker - Kamavuaka (79. Pepic), Frey (90. Fleckstein) - Engin, Palacios (79. Krempicki), Stoppelkamp - Bouhaddouz. - Trainer: Dotschew

Unterhaching: Coppens - Schwabl, Göttlicher, Robert Müller, Turtschan (78. Dombrowka) - Stierlin, Anspach (83. Grauschopf) - Heinrich, Marseiler (55. Mensah), Fuchs (84. Grauschopf) - Stroh-Engel. - Trainer: van Lent

Schiedsrichter: Steven Greif (Gotha)

Tore: 1:0 Bouhaddouz (9.), 1:1 Anspach (19.), 2:1 Krempicki (79.)

Zuschauer: keine

Gelbe Karten: Kamavuaka, Palacios, Dominik Schmidt - Robert Müller, Anspach

(old)
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