MSV Duisburg Druck auf Lettieri wächst

Duisburg · Die Aufstiegsfeierlichkeiten waren noch nicht abgeschlossen, da konnten die Fans des MSV Duisburg bereits erste Warnungen vernehmen. Sowohl Spieler, Trainer Gino Lettieri als auch die sportliche Leitung wurden nicht müde zu betonen, dass den Zebras eine schwierige Saison in der zweiten Liga bevorstehe, in der nur der Klassenerhalt zähle.

MSV Duisburg: Druck auf Gino Lettieri wächst
Foto: Fotos: dpa, Grafik: Ferl

Gar nicht erst unrealistische Erwartungen bei den Anhängern aufkommen lassen, hieß die Devise. Eine Bilanz nach den ersten fünf Pflichtspielen beweist: Der MSV Duisburg hatte Recht.

Mit lediglich einem Zähler kleben die Meidericher am Tabellenende fest, zehn Mal musste Torhüter Michael Ratajczak in der Liga bereits hinter sich greifen - nur der 1. FC Nürnberg hat bislang mehr Gegentreffer kassiert. "Nach vier Spieltagen einen Punkt zu haben, ist bestimmt nicht schön. Aber wir wussten natürlich auch, dass der Start schwierig werden kann", sagt MSV-Sportdirektor Ivica Grlic.

Bereits nach dem ernüchternden Ligastart gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:3) war nicht mehr viel übrig von der Aufstiegseuphorie, die wochenlang die gesamte Stadt elektrisierte. Das Pokal-Aus gegen den Erzrivalen Schalke 04 (0:5) schürte ebenfalls keine Hoffnungen bei den Fans, dass dem MSV in dieser Saison große Sprünge gelingen könnten. Auf die Niederlage beim haushoch überlegenen VfL Bochum (0:3) folgte gegen Arminia Bielefeld (2:2) das erste zufriedenstellende Ergebnis der Saison. Dies konnte am vergangenen Wochenende in Karlsruhe (0:2) jedoch nicht bestätigt werden. "Ich denke, dass es eine gute und stabile erste Hälfte von uns war, in der sich beide Mannschaften neutralisiert haben. Schade, dass wir uns eine Minute vor dem Halbzeitpfiff mit dem Gegentor um den verdienten Lohn gebracht haben", sagte Lettieri nach dem Spiel gegen den KSC.

Vor drei Jahren zog Grlic beim damaligen Cheftrainer Oliver Reck bereits nach dem vierten Pflichtspiel die Reißleine. Der aktuelle Coach Lettieri muss sich den Vorwurf gefallen lassen, noch keine stabile Abwehrreihe kreiert zu haben. Nach vorne agiert sein Team zudem erschreckend harmlos. Eine Trainerdiskussion möchte Grlic jedoch nicht aufkommen lassen und stärkt dem 48-Jährigen den Rücken: "Gino macht sehr gute Arbeit. Ich sehe viele Trainingseinheiten und bin bei fast allen Besprechungen dabei. Man entwickelt im Laufe der Zeit so ein Gespür dafür, ob jemand die Mannschaft erreicht."

Vor dem Duell gegen den Tabellenzehnten Greuther Fürth am kommenden Samstag (13 Uhr) steht Lettieri jedoch unter Druck. Viel Zeit bleibt ihm nicht mehr, um die Gemüter der Fans mit einem ersten Erfolgserlebnis zu besänftigen. Grlic schließt nicht aus, den Kader personell aufzubessern. Dafür hat er noch Zeit bis zum 31. August - dann endet die Transferperiode. "Wir beobachten den Markt ganz genau und versuchen, zumindest noch einen Spieler zu holen", sagt Grlic.

(RP)
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