Mit Moral gegen Türkgücü MSV dreht 0:2-Rückstand und feiert wichtigen Heimsieg

Duisburg · Der MSV Duisburg belohnt einen starken Auftritt gegen Türkgücü München mit drei Punkten und feiert einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt. Zur Pause liegen die Zebras mit 0:2 zurück, beweisen dann aber Moral.

 MSV-Trainer Pavel Dotchev

MSV-Trainer Pavel Dotchev

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Während in Rostock erstmals wieder Zuschauer zugelassen waren, blieben die Tribünen im Heimspiel des MSV Duisburg gegen Türkgücü München erneut leer. Auf die Unterstützung ihrer Fans mussten die Zebras dennoch nicht verzichten. Wie zuletzt bei jedem Heimspiel hatten sich die Anhänger auf dem Parkplatz vor der Arena versammelt, um ihr Team mit einem Hupkonzert zu unterstützen. Es half.

Angestachelt von ihren Anhängern bewiesen die Zebras im Heimspiel gegen Tükrgücü München Moral und drehten einen 0:2-Pausenrückstands noch in einen 3:2-Sieg. Lucas Röser (9.) und Maxime Awoudja (41.) hatten die Gäste im ersten Durchgang in Führung gebracht, Aziz Bouhaddouz (47.), Moritz Stoppelkamp (66./Foulelfmeter) und Joker Orhan Ademi (88.) sorgten für den Heimerfolg. Für den MSV war es ein ungemein wichtiger Sieg, da auch die Konkurrenz im Tabellenkeller punktete. Mit 34 Zählern liegen die Meidericher weiter drei Punkte vor dem ersten Abstiegsrang.

Gezwungenermaßen hatte MSV-Trainer Pavel Dotchev seine Startelf im Vergleich zum 1:1 in Halle auf zwei Positionen verändert: Connor Krempicki ersetzte den gelbrotgesperrten Wilson Kamavuaka im zentralen defensiven Mittelfeld und Vincent Gembalies nahm den Platz vom gelbgesperrten Dominic Volkmer in der Innenverteidigung ein.

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Rekord-Abgänge des MSV Duisburg

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Gegen eine „spielerisch starken Mannschaft“ wollte sich der MSV keineswegs nur auf das Verteidigen konzentrieren. „In einem Spiel, in dem wir dringend drei Punkte brauchen und zu Hause spielen, wäre es nicht in Ordnung, nur zu reagieren. Wir wollen sehr gut mitspielen und den Ball haben“, hatte Dotchev angekündigt.

Entsprechend engagiert und druckvoll legten die Hausherren auf dem frisch verlegten Rasen in der Arena, der für die beiden WM-Qualifikationsspiele der deutschen Nationalmannschaft angelegt wurde, los. Der MSV attackierte früh, kam so immer wieder zu schnellen Ballgewinnen. Viel mehr als ein harmloser Abschluss von Moritz Stoppelkamp (8.) sprang aber zunächst nicht heraus.

Praktisch im Gegenzug der Rückschlag. Gleich ihre erste gute Offensivaktion nutzten die Gäste zur Führung. Eine Hereingabe von Sebastian Meier vollendete der freistehende Röser per Direktabnahme. Der dritte Saisontreffer des Angreifers, der anstelle des ehemaligen Duisburgers Petar Sliskovic im Sturmzentrum spielte.

Doch die Duisburger zeigten sich keineswegs geschockt von dem frühen Rückstand. Die Dotchev-Elf spielte weiter mutig nach vorne, taten sich aber trotz Überlegenheit schwer gute Möglichkeiten zu kreieren. Marlon Frey zielte bei seinem Abschluss von der Strafraumgrenze zu hoch (22.), Angreifer Aziz Bouhaddouz traf wenig später nur das Außennetz (25.). Das Tor fiel erneut auf der anderen Seite. Dieses Mal schlugen die Gäste nach einer Standardsituation zu. Eine Freistoß-Flanke von Meier köpfte der aufgerückte Awoudja zum 0:2 ein.

Dotchev reagierte zur Pause und brachte Leroy-Jaques Mickels für Ahmet Engin. Ein Wechsel, der sich sofort auszahlte. Ein Schuss von Mickels konnte Tükrgücü-Torhüter Rene Vollath nicht festhalten. Stoppelkamp reagierte am schnellsten und spitzelte den Ball zu Bouhaddouz, der die Kugel zum Anschlusstreffer einschob. Die Hausherren war nun voll da. MSV drängte mit fast allen Spielern nach vorn, erarbeitete sich auch klare Chancen – doch bei Schüssen von Bouhaddouz (49.) und Stoppelkamp (51.) fand der Ball den Weg nicht ins Netz.

Doch der MSV blieb dran – und wurde belohnt. Nach einem Foul an Bouhaddouz im Strafraum zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Der Kapitän übernahm Verantwortung und markierte sein 6. Saisontor. Duisburg blieb auch in der Folge weiter spielbestimmend, drängte auf den Sieg. Eine Co-Produktion der Joker David Tomic und Ademi ließ den MSV am Ende doch noch jubeln.

Weiter geht es für den MSV am 3. April mit der Partie in Verl. In den nächsten zwei Wochen wird es nun darum gehen, sich auf dem Trainingsplatz für den Saisonendspurt einzustimmen. Zudem heißt es regenerieren und frische Kräfte sammeln.

Statistik:

Duisburg: Weinkauf - Sauer (70. Bitter), Dominik Schmidt, Gembalies, Sicker - Frey, Krempicki - Engin (46. Leroy-Jacques Mickels), Karweina (70. Ghindovean), Stoppelkamp (88. Tomic) - Bouhaddouz (88. Ademi). - Trainer: Dotschew

Türkgücü München: Vollath - Park, Sorge, Awoudja, Barry (57. Sijaric) - Erhardt, Tosun (68. Berzel) - Niemann (57. Fischer), Sebastian Maier (82. Laukart), Jakob - Lucas Röser (68. Petar Sliskovic). - Trainer: Dayat

Schiedsrichter: Tobias Fritsch (Mainz)

Tore: 0:1 Röser (8.), 0:2 Awoudja (41.), 1:2 Bouhaddouz (47.), 2:2 Stoppelkamp (66., Foulelfmeter), 3:2 Ademi (88.)

Zuschauer: keine

Gelbe Karten: Dominik Schmidt, Krempicki - Lucas Röser, Sorge

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