MSV gewinnt und beendet Heimmisere „Haben drei Punkte, aber mehr auch noch nicht“

Düsseldorf · Der MSV Duisburg besiegt Wehen Wiesbaden und verschafft sich das dringend benötigte Erfolgserlebnis. Trainer Gino Lettieri ist nach seinem ersten Sieg seit seiner Rückkehr erleichtert, mahnt aber auch.

 MSV-Trainer Gino Lettieri.

MSV-Trainer Gino Lettieri.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Der Bann ist gebrochen. Nach acht Spielen ohne Dreier hat der MSV Duisburg wieder einen Sieg eingefahren, den ersten im eigenen Stadion in der laufenden Saison. Für Gino Lettieri war der erste Sieg seit seiner Rückkehr auf die Trainerbank des MSV aber kein Grund zur Euphorie. Der Deutsch-Italiener mahnte zur Zurückhaltung, auch wenn gegen die Hessen schon vieles richtig gelaufen war.

„Wir haben drei Punkte, aber mehr auch noch nicht“, sagte Lettieri mit Blick auf die kommenden Wochen. „Ich hoffe, dass wir aus diesem Spiel noch mehr Selbstvertrauen mitnehmen. Wir dürfen uns nicht auf diesem Sieg ausruhen, müssen auf dem Boden bleiben und weiterarbeiten.“ Durch den Erfolg konnte der MSV die „Rote Laterne“ zwar wieder abgeben, doch ist der Blick auf die Tabelle trügerisch. Während die Meidericher schon 15 Begegnungen absolviert haben, stehen bei den Konkurrenten zum Teil noch Nacholspiele aus.

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Etwas euphorischer als sein Trainer zeigte sich Vincent Vermeji: „Was wir hier heute gemacht haben, war supergeil!“, sagte der Niederländer nach dem ersten Heimsieg. Mit drei Treffern avancierte der Angreifer zum Matchwinner gegen Wiesbaden.

In der 19. Minute hatte Vermeji auf Vorlage von Stoppelkamp die Führung für die Meidericher besorgt, die er nur kurz nach dem Seitenwechsel selber ausbaute. Einen Eckball vom MSV-Kapitän nickte er mustergültig zum 2:0 ein. Mit einen Doppelschlag machte der MSV dann alles klar. Zunächst bediente Ahmet Engin bei einem Konter Vermeiji, der bei seinem dritten Treffer nur noch den Fuß hinhalten musste (74.). Drei Minuten später durfte sich dann auch Engin in die Torschützenliste eintragen.

Verschenkte der MSV beim 2:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern zuletzt noch in der Schlussminute eine 2:0-Führung, so ließen die MSV-Profis diesmal keine Zweifel daran aufkommen, wer als Sieger vom Platz gehen würde. Daran konnte auch die kurze Drangphase der Gäste Mitte der zweiten Hälfte nichts ändern. „Wir haben in Lautern gesehen, dass wir Tore machen können. Aber wir müssen über 90 Minuten den vollen Fokus haben. Es war gut, dass wir heute vier Tore gemacht haben, da hatten wir weniger Stress“, sagte Vermeij bei MagentaSport. Trainer Lettieri war froh, dass sich seine Mannschaft „endlich führ ihre Mühen“ belohnt habe. Gegen Wehen habe sein Team bis zum Schluss durchgezogen und sich den Sieg „extrem verdient“.

Auch die zuletzt viel kritisierte Defensive der Duisburger, mit 27 Gegentoren die schwächste Abwehr der Liga, hielt dieses Mal stand. „Die Viererkette, die zwei Sechser haben es überragend gemacht“, sagte Vermeij, der seinen Teamkollegen ein „zu Null“ gewünscht hätte. Sechs Minuten vor dem Abpfiff hatte Wehens Michael Guthörl den Endstand besorgt. Ein vermeidbares Gegentor, dass auch Lettieri ärgerte: „Das darf so nicht passieren, da ist das ganze Zentrum offen.“

Noch mehr als das Gegentor störten Lettieri aber die drei Gelben Karten in der Nachspielzeit für Wilson Kamavuaka, Sinan Karweina und Engin. „Das war sicherlich nicht clever“, monierte der 53-Jährige, dem der defensive Mittelfeldspieler Kamavuaka aufgrund seiner fünften Verwarnung am Mittwoch, 16 Dezember, bei Bayern München II fehlen (19 Uhr) wird. Die Reserve des Rekordmeisters gewann am Sonntag mit 2:1 beim 1. FC Saarbrücken und zog dank des Sieges am MSV vorbei.

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