MSV Duisburg MSV-Chaoten sorgen für Gleis-Sperrung

Dortmund/Duisburg · Rund ums Derby beim BVB II gab es Prügeleien mit der Polizei und einen Vorfall am Hauptbahnhof.

MSV Duisburg: MSV-Chaoten sorgen für Gleis-Sperrung
Foto: Christoph Reichwein

Das Spiel in der 3. Fußball-Liga bei Borussia Dortmund II war für den MSV Duisburg eines "zum Vergessen", wie es Mittelfeldspieler Pierre De Wit ausdrückte. Die 0:2-Niederlage war aber nicht einmal das größte Duisburger Negativerlebnis. Dafür sorgten vielmehr Chaoten unter den rund 4000 mitgereisten Fans: Auf dem Hinweg bewarfen sie am Essener Hauptbahnhof Polizisten mit Flaschen, etwa 50 Chaoten versuchten, eine Absperrung zu durchbrechen, um Essener Fußballfans auf einem anderen Gleis anzugreifen.

Die Bundespolizei setzte Pfefferspray ein. In Dortmund identifizierte sie fünf Personen und zeigte sie wegen mehrerer Straftaten an. Im Stadion "Rote Erde" marschierten Polizisten in der ersten Halbzeit in einen Duisburger Block, weil sich rund 20 MSV-Fans prügelten. Auslöser dafür sollen übergroße Fahnen gewesen sein, die anderen die Sicht nahmen. Im zweiten Durchgang flog ein Böller ans Spielfeld.

Pfefferspray, Schlagstöcke und Hunde

Weiter ging es nach der Partie um 16.15 Uhr am Dortmunder Hauptbahnhof, als Anhänger des MSV mit denen des BVB aneinandergerieten — dabei wurde ein Fan mit einer Flasche im Gesicht verletzt, der Täter festgenommen. Kurz darauf griffen Duisburger Chaoten Polizisten an, erneut flogen Flaschen, ein Beamter wurde im Gesicht verletzt und ist bis auf weiteres dienstunfähig. Die Polizei setzte Pfefferspray, Schlagstöcke und ihre Diensthunde ein, wobei ein Fan von einem der Tiere gebissen wurde.

In Duisburg angekommen, griffen die Fußball-Touristen eine Gruppe von rund 200 salafistischen Demonstranten verbal an — als die Polizei sie aus dem Bahnhof drängte, gab es die nächste Prügelei. Zeitgleich wurde ein selbst gebastelter Böller auf den Gleisen 12 und 13 gefunden, die gesperrt werden mussten, bis die Bundespolizei die Pyrotechnik untersucht und als abgebrannt erkannt hatten. "Das ist in jedem Fall ein Verstoß gegen das Waffen- oder Sprengstoffgesetz", sagte eine Sprecherin. Ob für die Gleis-Sperrung, die um 19.50 Uhr aufgehoben wurde, jemand in Regress genommen werden kann, hänge davon ab, ob man den Täter finde, so die Sprecherin, die ergänzte: "Die Verbindung zu den Fußballfans ist vorhanden."

(ame)
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