MSV Duisburg Lenz und Gardawski bringen MSV den Sieg

Duisburg · Der MSV Duisburg hat in der Dritten Liga eine beeindruckende Reaktion auf die "Baumann raus"-Rufe vor einer Woche beim 1:1 im Heimspiel gegen Holstein Kiel gezeigt: Bei Hansa Rostock lieferten die "Zebras" mehr als eine Stunde lang eine ganz starke Vorstellung ab – das reichte zum 1:0 (1:0)-Sieg, mit dem sie ihrem Trainer Karsten Baumann den Rücken stärkten.

Die Zebras gegen Rostock in der Einzelkritik
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Der MSV Duisburg hat in der Dritten Liga eine beeindruckende Reaktion auf die "Baumann raus"-Rufe vor einer Woche beim 1:1 im Heimspiel gegen Holstein Kiel gezeigt: Bei Hansa Rostock lieferten die "Zebras" mehr als eine Stunde lang eine ganz starke Vorstellung ab — das reichte zum 1:0 (1:0)-Sieg, mit dem sie ihrem Trainer Karsten Baumann den Rücken stärkten.

Vor allem in Halbzeit eins war der MSV drückend überlegen: Schon nach vier Minuten zeigte Gerrit Wegkamp an, wohin die Reise gehen sollte: nach vorne. Der Stürmer zog ab, Hansa-Keeper Jörg Hahnel klärte zur Ecke. Die brachte Pierre De Wit in den Strafraum, der zweite Stürmer, Kingsley Onuegbu, rauschte knapp am Ball vorbei. Der MSV, bei dem Baumann auf Kevin Wolze verzichtet hatte, stand trotz einer defensiven Grundausrichtung mit den beiden "Sechsern" Tanju Öztürk und Nikolas Ledgerwood sehr hoch, presste früh und zwang Rostock so das Spiel auf. De Wit auf links und Michael Gardawski auf rechts setzten die Gastgeber im Zusammenspiel mit ihren beiden Stürmern ständig unter Druck.

Und das zahlte sich früh aus, denn Hansa, das die letzten drei Heimspiele allesamt verloren hatte, wurde zunehmend nervös. Nach einem Foul im Mittelfeld an Matthias Kühne, der den gesperrten Rechtsverteidiger Phil Ofosu-Ayeh gut vertrat, brachte De Wit den Freistoß in den Strafraum, Denis Weidlich wehrte den Ball nur unzureichend ab, Öztürk setzte nach und legte für Gardawski auf — und was der Mittelfeldspieler dann anstellte, war schlichtweg sensationell: Mit dem linken Fuß nahm er das Spielgerät an, legte es sich auf den starken rechten, ließ Gegenspieler David Blacha aussteigen und schlenzte den Ball mit dem Außenrist unter die Latte. Der Treffer in der elften Spielminute war einer der Marke Tor des Monats. Es war erst das zweite Saisontor des 23-Jährigen, der drei Monate verletzt gefehlt hatte. Schade auch, dass er bereits in der 63. Minute wieder vom Feld musste, bereits in der Halbzeitpause hatte er eine leichte Verletzung am hinteren linken Oberschenkel angezeigt.

Viele Chancen in der ersten Halbzeit

Wie wichtig er ist, zeigte Gardawski nicht nur durch seinen Treffer, sondern auch durch seine große Laufbereitschaft und sein Tempo. Die Rostocker kamen auch wegen ihm in Halbzeit eins kaum aus der eigenen Hälfte, die Duisburger erspielten sich eine Reihe von erstklassigen Chancen: Kühnes Versuch klärte Milorad Pekovic für seinen bereits geschlagenen Torhüter Jörg Hahnel mit dem Kopf auf der Linie (15. Minute), einen De-Wit-Eckball legte Öztürk in die Mitte des Strafraums, wo Kühne knapp verpasste (22.), einen möglichen Elfmeter gab es nach einem unabsichtlichen Handspiel von Alexandre Mendy im Strafraum zu Recht nicht (28.), nur kurz darauf verpasste es Gardawski nach einem Fehlpass von Sebastian Pelzer, das 2:0 für den MSV zu erzielen, als ihn der Rostocker noch abblockte. Dieses Duell gab es nach einem Traumpass von De Wit gleich noch mal, doch wieder siegte Pelzer, der Gardawski gerade noch abgrätschte (31.), beim anschließenden Eckball von De Wit musste Hansa-Torwart Hahnel gegen Markus Bollmanns Kopfball alles aufbieten.

Erst danach kam Rostock ein wenig besser ins Spiel, doch wirklich gefährlich wurde es nur einmal kurz vor der Pause, als Torwart Marcel Lenz alles riskierte und dafür belohnt wurde: Der Vertreter des gesperrten Michael Ratajczak sprang Julian Moritz Jakobs mit ausgestrecktem Bein entgegen, traf deutlich den Ball, der dann von Jakobs' Fuß ins Toraus sprang — Abstoß.

Nach dem Wechsel blieb es anfangs dabei — die Duisburger waren die spielbestimmende Mannschaft mit den besseren Chancen: Nach einem De-Wit-Freistoß setzte sich Onuegbu gegen Pekovic durch, sein Flugkopfball landete aber an der Latte, der Nachschuss von Wegkamp wurde abgeblockt (53.). Nicht einmal eine Minute später schickte De Wit Onuegbu, der im Zweikampf mit Hansa-Keeper Hahnel aber zurückzog.

Das Auslassen dieser beiden Chancen hätte sich fast gerächt, denn ab da kam Rostock auf. Der Versuch von Weidlich aus rund 20 Metern ging über das Tor, war aber der Auftakt zu einer Serie von guten Chancen der Hausherren: Jakobs kam nach einem unglücklichen Kopfball von Öztürk aus vollem Lauf zum Schuss, Lenz fing die Kugel sicher. Auch das nächste Duell gegen den Rostocker gewann der Duisburger Torwart: Nach einem Freistoß von Leonhard Haas war Jakobs am zweiten Pfosten frei, Lenz parierte sensationell mit dem Fuß.

Und auch danach stand der Torwart immer öfter im Fokus, er hielt aber seinen Kasten sauber, entschärfte auch den Schlenzer von Haas in der Nachspielzeit und hielt so die Null und den Sieg für den MSV fest.

(cfk)
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