MSV Duisburg Kühne muss gegen Regensburg verteidigen

Duisburg · Der 26-Jährige rückt beim Drittligaspiel am Samstag (14 Uhr/Live-Ticker) in Regensburg aus der Innenverteidigung nach rechts außen.

 Beim ersten Training nach der Winterpause traten sie in der Übungseinheit noch gegeneinander an, nun muss Matthias Kühne (links) Stamm-Rechtsverteidiger Phil Ofosu-Ayeh im Spiel bei Jahn Regensburg vertreten.

Beim ersten Training nach der Winterpause traten sie in der Übungseinheit noch gegeneinander an, nun muss Matthias Kühne (links) Stamm-Rechtsverteidiger Phil Ofosu-Ayeh im Spiel bei Jahn Regensburg vertreten.

Foto: Christoph Reichwein

Phil Ofosu-Ayeh kommt aus dem Kabinentrakt des MSV-Trainingszentrums — in zivil. Der angestammte Rechtsverteidiger des Fußball-Drittligisten ist nicht etwa als Erster mit dem Duschen fertig, er konnte gar nicht mittrainieren. Im Benefizspiel gegen Bundesligist Borussia Dortmund am Dienstag hat er sich im linken Oberschenkel einen Muskelfaserriss zugezogen. "Es geht mir den Umständen entsprechend gut", sagt Ofosu-Ayeh.

"Ich hoffe, dass ich in zwei Wochen wieder dabei bin." Eine optimistische Schätzung, aber sie passt zum frohgemuhten 22-Jährigen, der nicht hadert, sondern den Kollegen vor der Abreise zur Partie bei Jahn Regensburg (morgen, 14 Uhr, Live-Ticker unter www.rp-online.de/msv) noch mit auf den Weg gibt: "Gas geben, Jungs!"

Ofosu-Ayeh war bislang in jedem Pflichtspiel dabei, musste nur in der Partie bei RB Leipzig wegen Fieber passen. Damals ersetzte ihn Matthias Kühne, auch beim Spiel gegen Dortmund nahm der 26-Jährige nach der Verletzung in der vierten Minute diese Position ein. So soll es auch morgen werden. "In der Defensive werden wir wohl so spielen wie gegen Dortmund ab der fünften Minute", erklärt MSV-Trainer Karsten Baumann.

Heißt: Kühne auf rechts außen, für ihn Tobias Feisthammel neben Branimir Bajic im Abwehrzentrum, links Maximilian Güll. In Markus Bollmann wird wohl ein weiterer Innenverteidiger mitreisen, der 33-Jährige dürfte von seinem Infekt aber noch geschwächt sein. Weiter erkrankt ist Kevin Wolze — er wird in Regensburg wie die langzeitverletzten Michael Gardawski, Sascha Dum und eben Ofosu-Ayeh ebenfalls fehlen.

Dass Baumann auf Kühne als Rechtsverteidiger setzt, kommt nicht wirklich überraschend. "Wir sind bisher ganz gut gefahren mit unserer Ausrichtung", findet der Trainer, der zwar weiß, dass "Matze ein ganz anderer Spielertyp als Phil ist, weil er nicht ganz so die Dynamik" hat, aber: "Von der Ausrichtung werden wir nicht viel ändern. Matze wird seine Chancen nach vorne bekommen und sie zu nutzen wissen, weil er ein intelligenter Spieler ist." Alternativ hätte Nikolas Ledgerwood bereitgestanden, der in Kanadas Nationalteam den Rechtsverteidiger gibt — den Neuzugang sieht Baumann aber eher im Mittelfeld. "Er hat sich sehr gut eingebracht und keine Zeit gebraucht, reinzufinden. Er hat noch Defizite in der Spielkondition, aber die wird er sich aneignen. Das sah in der Vorbereitung ganz vernünftig aus."

Ebenfalls ganz vernünftig sah es zuletzt aus, wie Patrick Zoundi im Angriff Kingsley Onuegbu unterstützte, der bis dahin vorne zu oft auf sich allein gestellt war. "Patty hat seine Position gefunden", lobt Baumann Zoundi. "Er harmoniert sehr gut mit Kingsley, reißt Räume und ist von der Lauf- und Einsatzbereitschaft her ein Vorbild. Davon werden die anderen mitgerissen. Ich bin damit sehr zufrieden." Zoundi erklärt: "Als ich hier hinkam, hatte ich keine Vorbereitung. Jetzt hatte ich eine und fühle mich besser als im Sommer. Ich will in jedem Spiel das Maximum herausholen. Es läuft gut mit King."

Zumal sich das Duo nun in zwei Spielen noch ein wenig besser aufeinander abstimmen konnte: im Trainingslager in Side gegen den FC Zürich und am Dienstag gegen Dortmund. "Wir haben alles probiert in den Vorbereitungsspielen", sagt Zoundi. "Gegen Dortmund ist das natürlich ein ganz anderes Niveau — jeder Fehler ist ein Tor. Aber wir lernen daraus. Gegen Regensburg werden wir kompakter stehen." Baumann ergänzt: "Das Vorbereitungsspiel gegen Dortmund ist nicht so gut gelaufen, weil Phil sich verletzt hat. Ansonsten war das eine andere Sportart, die die betrieben haben in der ersten Halbzeit." Da hatte der BVB fünf Tore geschossen. "Auch daraus kann man lernen", findet Zoundi. "Zum Beispiel, wie die mit so vielen Spielern ihre Konter fahren." Baumann: "Oder wie konsequent eine Champions-League-Mannschaft spielt. Die haben nicht versucht, uns vorzuführen, sondern konsequent den Torabschluss gesucht."

Für Regensburg hofft der Trainer durch dieses Benefizspiel auf einen "Aha-Effekt, dass wir doch noch an die Gegner herankommen können". Er weiß aber auch: "Regensburg ist eine spielstarke, laufstarke Mannschaft, die Fußball spielen kann und den Ball sehr gut laufen lässt. Darauf müssen wir uns einstellen. Das wird ein schwerer Gang."

(RP)
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