MSV Duisburg Klassenerhalt langsam in Sichtweite

Duisburg · Bereits acht Punkte trennen den MSV vom ersten direkten Abstiegsplatz, der auch offensiv immer besser in Tritt findet.

2. Bundesliga 12/13: Duisburg - Cottbus
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Von einem Meilenstein traute sich nach dem 2:1-Erfolg über Energie Cottbus im Lager des MSV Duisburg noch niemand in aller Öffentlichkeit zu sprechen. Immerhin stehen noch acht Spieltage in der zweiten Fußball-Bundesliga an. Trainer Kosta Runjaic betonte allerdings, dass der Sieg mit Blick auf die Tabelle "besonders wichtig" war. "Wir haben die 30-Punkte-Marke geknackt. Das haben uns Ende des letzten Jahres sicher nicht viele zugetraut", erklärte der 41-Jährige.

Der MSV hat nach der 2:4-Pleite bei Hertha BSC Berlin die richtige Reaktion gezeigt. In der Rückrunde stehen nach dem Sieg gegen Cottbus nun 15 Zähler auf der Habenseite der Duisburger, die nur zwei der letzten zehn Spiele verloren haben. "Wer so eine Statistik vorweisen kann, darf sich auch ein schwächeres Spiel gegen Hertha erlauben", entgegnete Maurice Exslager.

Gestern hat überdies die Konkurrenz ein wenig mitgeholfen, dass die Zebras mit einem guten Gefühl in die zweiwöchige Pflichtspielpause gehen können. Der VfL Bochum unterlag bereits am Samstag zu Hause dem Tabellenzweiten Eintracht Braunschweig (0:1). Gestern trennten sich Jahn Regensburg und Erzgebirge Aue sowie der VfR Aalen und der SV Sandhausen jeweils unentschieden. Damit hat der MSV seinen Vorsprung auf die hinter ihm liegenden Klubs wieder vergrößern können. Acht Punkte trennen die Duisburger inzwischen vom ersten direkten Abstiegsplatz. Sollte Dynamo Dresden heute Abend gegen den 1. FC Köln verlieren, wären es überdies sechs Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang. "Dieser Sieg war psychologisch ganz wichtig für uns", befand auch Mittelfeldspieler Sören Brandy, der persönlich gar nicht so sehr auf die Konkurrenz achten möchte. "Wir dürfen nicht so viel auf die Ergebnisse der anderen Vereine schauen", fügte er an. "Es ist keine Floskel wenn wir sagen, dass wir uns nur für uns selbst interessieren. Das heißt nichts Anderes als dass wir davon überzeugt sind, selbst die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Ich mache mir keine Sorgen, das uns das nicht auch bald gelingt."

Die geschlossene Teamleistung habe — trotz des Fehlens von Goran Sukalo und Julian Koch — auch gegen Cottbus den Grundstein zum inzwischen achten Saisonsieg gelegt. Dazu kamen mit Ranisav Jovanovic und Maurice Exslager die beiden herausragenden Duisburger Akteure, die mit ihren Aktionen für die entscheidenden Impulse sorgten. "Rani ist derzeit in einer absoluten Top-Verfassung. Wenn du über den Kampf kommst, brauchst du jemanden vorne, der zu etwas Außergewöhnlichem fähig ist", so Brandy. "Rani hat das hervorragend gemacht, sein 1:0 hat uns natürlich auch in die Karten gespielt."

Trainer Kosta Runjaic ergänzte: "Bei seiner Vorarbeit zum Tor hat Rani seine Klasse und Erfahrung gezeigt. Er war wie Exe immer gefährlich. Beide haben darüber hinaus viele Meter gemacht und gut verteidigt."

Jovanovic und Exslager avancierten beim MSV Duisburg in den zurückliegenden Wochen zu wertvollen Offensivkräften. Zusammen mit Brandy bilden sie ein offensives Trio, das für das Team nahezu unverzichtbar geworden ist. Von den bisher erzielten 28 Saisontoren gehen 21 Treffer (inklusive Vorarbeit) auf dessen Konto. Brandy hat bisher fünf Mal getroffen, dazu kommen vier Assists. Exslager hat vier Mal getroffen und eine Vorlage geliefert. Jovanovic, mit bisher drei Treffern und vier Assists, hat seine anfänglichen Startprobleme, die Verletzungen geschuldet waren, hinter sich gelassen. "Ich bin froh, dass es inzwischen so gut läuft. Ich merke, dass es von Spiel zu Spiel besser wird", sagte Jovanovic. "Aber auch ich bin nur ein Teil des Ganzen. Heute hat sich jeder reingehauen — von Felix hinten bis zu Exe vorne. Nur so können wir gegen Topmannschaften gewinnen."

Auch der "Hooligan" freute sich über den Aufwärtstrend, sagt aber selbst, "dass ich noch lange nicht am Ende meiner Entwicklung bin."

Ein Sonderlob sprach Runjaic auch Tanju Öztürk und Kevin Wolze aus, die in den vergangenen Wochen zwar weniger Einsatzzeiten bekamen, sich ihre jüngsten Startelfeinsätze aber mit guten Trainingsleistungen verdient hätten. "Wenn die Jungs gebraucht werden, übernehmen sie Verantwortung. Sie haben gezeigt, dass sie Leistungsträger wie Goran Sukalo und Julian Koch ersetzen können", sagte Runjaic.

Nächster Gegner in der Liga ist am 30. März der FC Ingolstadt. "Die beiden Wochen ohne Ligaspiel können wir nun nutzen, um unsere Defizite abzustellen", sagte Exslager und fügte augenzwinkernd an: "Zwei Wochen sind zwar lange, aber mit einem Erfolg im Rücken fällt das Trainieren leichter."

(RP)
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