MSV Duisburg Kevin Wolze rückt auf die linke Seite

Duisburg · Der MSV-Allrounder kehrt zu den Abwehrwurzeln zurück. Tandempartner Grote hält sich bei Zielen bedeckt.

 Kevin Wolze rückt in die Viererkette.

Kevin Wolze rückt in die Viererkette.

Foto: dpa, Jonas Güttler

Eigentlich hatte sich Kevin Wolze von der Rolle als linker Außenverteidiger bereits verabschiedet. Der Allrounder des MSV Duisburg absolvierte seine letzte Partie in der Viererkette im Dezember 2012 beim 4:2-Zweitligasieg über den SSV Jahn Regensburg. Danach tummelte sich der frühere Juniorennationalspieler mal im linken, mal im zentralen Mittelfeld, aber nicht mehr in der Abwehr.

Beim Drittligastart in Regensburg (14 Uhr) wird der 24-Jährige als Außenverteidiger auflaufen. Offensichtlich hat Wolze den neuen Trainer Gino Lettieri überzeugt. "Ich habe die gesamte Vorbereitung links hinten gespielt und es sah ganz gut aus. Nur im Test gegen Viktoria Köln gab es ein paar Schwierigkeiten, aber die haben wir dann während der Partie korrigiert", zieht Wolze eine positive Bilanz. Seine ursprüngliche Abneigung gegen den defensiven Part hat der einstige Wolfsburger abgelegt. "Mir hat es früher nie jemand richtig erklärt, wie ich die Position als linker Außenverteidiger taktisch auszufüllen habe." Mit Dennis Grote habe er sich mittlerweile gut eingespielt.

Coach Gino Lettieri sieht seinen umgeschulten Mittelfeldspieler zwar noch nicht am Leistungslimit, aber er befinde sich auf einem guten Weg. "Wir freuen uns auf Samstag", sagt Lettieri. "Wolze bringt für einen Außenverteidiger gewisse Qualitäten mit."

Beim 1:1 gegen den FC Bayern München hatte Wolze gute Szenen - so unter anderem seine beherzte Rettungstat per Grätsche gegen Bayerns Gianluca Gaudino. Für die nötige Sicherheit und Dynamik will Wolze auch beim Ligastartschuss sorgen. "Wir freuen uns auf den Samstag", sagt der Ex-Jugendspieler der Bolton Wanderers, "wir sind insgesamt gut vorbereitet."

Ganz im Gegensatz zum Vorjahr, als die Zebras nach nur elf Trainingstagen mit einem zusammengewürfelten Team rannten, so weit die Füße tragen konnten. "Wir haben jetzt sechs Wochen Training hinter uns, waren in zwei Trainingslagern", sagt Wolze. "Das Einspielen hat meiner Meinung nach geklappt. Alle Spieler, die neu zu uns gekommen sind, waren relativ früh da."

Auf lange Sicht sei das ganz wichtig. Sonst würden am Ende der Serie die entscheidenden paar Körner fehlen. Kevin Wolze hat das in der abgelaufenen Saison am eigenen Leib erfahren, schwankte erheblich in seiner Leistungskurve und verlor zwischenzeitlich sogar seinen ursprünglichen Stammplatz. "Wir konnten nicht durchwechseln. Fast jeder ist irgendwann auf dem Zahnfleisch gegangen", sagt Wolze.

Was die Zielsetzung für die Saison 2014/15 angeht, will sich die Duisburger Allzweckwaffe nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. "Es gibt keine Kampfansage, wir wollen unsere Spiele möglichst erfolgreich bestreiten und gerade zu Hause mehr Punkte einfahren als uns das im Vorjahr gelungen ist. Wir haben eine ordentliche Mannschaft am Start."

Neuzugang Dennis Grote, der das linke Tandem mit Kevin Wolze bildet und die Torgefahr auf dem Flügel erhöhen soll, blickt dem Auftakt erwartungsfroh entgegen. "Wir sind fit und haben viel getan. Das zahlt sich aus", stellt Grote fest, "aber wir werden den Teufel tun und jetzt irgendwelche Ziele raushauen, die uns nachher um die Ohren fliegen können."

Im Vorjahr erlebte Grote mit Münster, dass Vorschusslorbeeren auch nach hinten losgehen können: "Wir lagen bei 17 Trainern in der Favoritenumfrage vorne, standen aber dann im Keller."

(RP)
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