MSV Duisburg Jubelgeste für den verletzten Koch

Im Interview mit unserer Zeitung hat MSV-Trainer Milan Sasic die wieder gefundene Einheit zwischen Fans und Mannschaft als wichtige Saisonleistung gelobt.

MSV: Die Pokalhelden in der Einzelkritik
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Ein Bild davon konnten sich die Zuschauer in der Arena oder am Fernseher beim Halbfinale machen. Die Choreografie, gestaltet mit den Endspieltrikots der Jahre 1966, 1975 und 1998, baute die Brücke zur Tradition des MSV und wirkte anspornend auf die aktuelle Formation.

Der Funke springt über

Das ganze Stadion trug dank aufwendiger Verteilung von weißen und blauen Pappen Zebrastreifen. Der Anblick stellte die kleinen Härchen auf dem Arm hoch. Und nicht deshalb, weil es so kalt war. Ivo Grlic sagte im Pauseninterview, dass die Stimmung im Fußballschuppen für "Duisburger Verhältnisse" sensationell sei. Der kleinen Einschränkung ist zu widersprechen. Sie war nach allen Maßstäben außerordentlich.

Und der Trainer lobte dann auch die Unterstützung von den Rängen: Sie habe den Laden in den letzten Minuten dicht gehalten. Die Anfeuerung und der Fuß von Olivier Veigenau. Doch auch dieser Einsatz mit dem Mute der Verzweiflung passt ins Bild der neuen Einheit zwischen Fans und Mannschaft.

Die Leidenschaft, mit der sich die Zebras präsentierten (übrigens nicht nur am Dienstag), sie hat die Freude zurück unters Dach gebracht, lässt organisierte Fangruppen zum Farbpinsel greifen und Sitzplatzkunden artig mit dem Fähnchen wedeln. Der Funke springt über. Er springt hin und her.

Der Zusammenhalt ist auch in der Mannschaft zu spüren. Olcay Sahan geht sicher nach seiner Fußball-Karriere als Dramaturg an irgendein Schauspielhaus. Er hatte die Jubelgeste vor der Kamera für den verletzten Julian Koch inszeniert. Er goss das volle Bierglas über Trainer Sasic.

Ebenfalls vor laufenden Kameras. Neben diesen großen Gesten, sind aber auch die kleinen Zeichen zu beachten: Zum Beispiel, wie Stefan Maierhofer dem Rotsünder Bruno Soares liebevoll zuflüsterte, dass die dezimierte Schar für ihn mitkämpfen werde. Wie er Filip Trojan erklärte, dass seine Auswechslung für Abwehrspieler Daniel Reiche nun sein müsse. Das passt schon.

Die neue Einheit macht Freude

Soares durfte nach Schlusspfiff zurück auf den Platz, machte sich auf den Weg zu seiner inzwischen traditionellen Siegesparade. Er hätte auch traurig über sein Fehlen beim Finale in Berlin den Schaum bremsen können. Doch auch in diesem Moment obsiegte das Glück aller über das Pech des Einzelnen. Die neue Einheit macht Freude und Lust auf ein Wiedersehen. Sonntag, um 13.30 Uhr kommt Bielefeld in die Arena. Kann man ja mal hingehen.

(RP)
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