MSV Duisburg "Jeder Schuss muss sitzen"

Duisburg · Von einem lockeren Auslaufen im letzten Saisonspiel gegen den SC Paderborn am kommenden Sonntag ( 13.30 Uhr/Live-Ticker) möchte Kosta Runjaic, der Trainer des MSV Duisburg, nichts wissen.

2. Bundesliga 12/13: MSV Duisburg stellt Kosta Runjaic vor
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Von einem lockeren Auslaufen im letzten Saisonspiel gegen den SC Paderborn am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Live-Ticker) möchte Kosta Runjaic, der Trainer des MSV Duisburg, nichts wissen.

"Es geht darum", fordert er, "sich positiv aus der Saison zu verabschieden, um diesen Schwung mit in die Vorbereitung zur neuen Spielzeit zu nehmen." Gedankenspielen, nach denen der Trainer die letzte, eher unbedeutende Partie der Spielzeit dazu nutzen könnte, einzelnen Spielern die Möglichkeit zu bieten, sich für eine Weiterbeschäftigung zu empfehlen, erteilt Runjaic eine Absage. "Experimente wird es nicht geben", untermauert der Trainer. "Es geht nicht um Verträge oder Optionen, sondern darum, die beste Mannschaft aufzustellen." Der 41-Jährige deutet damit die noch ungeklärte Situation im Fall Tanju Öztürk an, der die notwendigen Spielminuten, damit sich sein Vertrag automatisch verlängert, noch nicht beisammen hat.

Hinsichtlich der Neuformation des Kaders rechnet Runjaic damit, dass sich die Verhandlungen noch in die Länge ziehen werden. Ob die Mannschaft bis zum Trainingsauftakt im Juni komplett sein wird, muss zu diesem Zeitpunkt bezweifelt werden. Die Situation ist weiterhin heikel für den MSV. "Jeder Schuss muss sitzen", verdeutlicht Runjaic. Fehleinkäufe kann sich der MSV nicht leisten, auch Schnellschüsse wären fatal. Die Vielzahl der Angebote, die derzeit trotz der klammen Kassen durchaus beim MSV eingehen, muss genauestens sondiert werden. Nur weil ein Spieler angeboten würde, müsse dieser nicht gleich zweitligatauglich sein, verdeutlicht Runjaic, der im gleichen Atemzug appelliert: "Wir sind kein Ausbildungsverein, sondern die Marke MSV Duisburg." Was der Trainer damit sagen will: Der MSV wird keinen Spieler verpflichten, nur weil er billig ist. Die Qualität muss stimmen.

Neben der Fahndung nach neuen Spielern steht der MSV ebenso vor der Aufgabe der Altlastenbewältigung. Stürmer Emil Jula, der noch einen bis 2014 gültigen Vertrag in Duisburg hat, wird nach der laufenden Saison samt seines üppigen Salärs (kolportiert werden 300.000 Euro im Jahr), das zurzeit sein Leihverein, der VfL Osnabrück zahlt, an die Westender Straße zurückkehren. Runjaic äußert sich dazu vielsagend: "Noch ist er nicht zurück. Wir werden uns erst Gedanken machen, wenn es soweit ist." Die Frage scheint nur zu sein, auf welche Art die Trennung von Jula vollzogen wird. Ob der 33-Jährige erneut ausgeliehen wird, wird davon abhängen, ob er nach seinen glücklosen Engagements auf Zypern und in Osnabrück einen Verein findet, der bereit ist, sein Gehalt zu übernehmen.

Spekulationen ranken sich weiterhin um die Zukunft von Dustin Bomheuer und Daniel Brosinski. Während sich ein Wechsel der beiden Verteidiger zunehmend abzeichnet (Runjaic: "Bei Brosinski stehen die Zeichen auf Abschied, Bomheuer können wir ersetzen"), kursieren im Fall von Felix Wiedwald weiterhin Wechselgerüchte. Der Torhüter ist einer der wenigen Spieler, für die der MSV eine nennenswerte Ablöse einnehmen könnte. Trotz aller Dementis wird die finanzielle Schmerzgrenze, bei der er den Verein verlassen könnte, nicht allzu hoch liegen, zumal Trainer Runjaic unlängst weitere Investitionen forderte, die ohne Einnahmen nicht zu realisieren sind. Klar ist: Spielerberater gehen zurzeit ein und aus in Meiderich, die Verhandlungen laufen — und das täglich.

(RP/can/csi)
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