Nach Herzinfarkt Bernard Dietz bedankt sich für Unterstützung

Duisburg · MSV-Ikone Bernard Dietz ist auf dem Weg der Besserung, nachdem er einen Herzinfarkt erlitten hatte. Nun hat er sich für die große Unterstützung bedankt.

 Bernard Dietz

Bernard Dietz

Foto: imago

Bernard Dietz ist beim MSV Duisburg allgegenwärtig. An der Wand der Legenden, wo die Fans den größten Spielern der Vereinsgeschichte huldigen, hat er einen zentralen Platz. Auch das Maskottchen des Vereins wurde nach ihm benannt. „Ennatz“ heißt das Zebra. So hatte die Schwester eines Kindheits-Freundes Dietz genannt, weil sie den Namen Bernard falsch verstanden hatte. Und wenn es beim MSV mal nicht läuft, ist Dietz, der 1980 mit Deutschland als Kapitän Europameister wurde, da.

Als es beim Verein 2012 mächtig kriselte, stellte er sich als Co-Trainer an die Seitenlinie und verantwortete sich wenige Monate später mit einer MSV-Delegation vor dem Schiedsgericht des DFB in Frankfurt am Main, wo über die Zweitligalizenz des MSV Duisburg entschieden wurde. Das Ende ist bekannt: Den Duisburgern wurde das Teilnahmerecht verweigert, die Zukunft des Klubs stand auf der Kippe. Bernard Dietz weinte an diesem Tag. „Nur der MSV!“, ist der Schlachtruf der MSV-Anhänger und irgendwie auch der von Dietz.

Wenn der MSV verliert, leidet keiner so wie Ennatz, mit der roten Brille als Markenzeichen. Und wenn es Dietz schlecht geht, leiden die Fans mit. So war es vor einigen Tagen, als bekannt wurde, dass Dietz einen Herzinfarkt erlitten hatte. Tausende Anhänger wünschten ihrer Ikone via Facebook das Beste.

Nun hat sich Dietz über den MSV Duisburg für die große Nähe bedankt. „An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich für die gewaltige Anteilnahme und die vielen, vielen guten Genesungswünsche nach dem Schrecken mit dem Herzinfarkt bedanken. Das war großer Sport“, heißt es in dem Posting. „Auch, wenn ich jetzt hier und da mal ein wenig kürzer treten muss: ja, es geht mir gut!“ Der Post wurde mehr als 1000 Mal geliked. „Einer der letzten, ehrlichen, ganz großen Legenden im Deutschen Fußball. Wäre es Herrn Dietz nur nach dem ganz großen Geld gegangen, glaube ich, wäre er kein Legendenzebra! Von daher, vielen Dank lieber Bernhard - Enatz-Dietz, dass Sie so sind, wie Sie sind“, schreibt ein Fan unter dem Post.

Es sind Geschichten wie diese, die ihn zum Helden machen: Dietz hätte in seiner Karriere einmal für wesentlich mehr Gehalt nach Frankfurt zur Eintracht wechseln können. Der Transfer war sicher, heißt es. Dietz aber blieb ein Zebra. Wie er selber sagt, hatte er sozusagen in letzter Sekunde eine Familie getroffen, die ihn anflehte zu bleiben. „Ich konnte das nicht“, sagte Dietz einmal. „Ich war traurig.“ Dietz verkörpert die Werte, die im Fußball oft abhanden kommen: Loyalität, Ehrlichkeit, Bodenständigkeit, Gelassenheit. Auch deswegen widmen sie ihrer Legende in Duisburg einen Kinofilm.

Der 70-Jährige ist im Vorstand des MSV Duisburg tätig. Für den MSV machte er 394 Spiele und schoss 70 Tore. 53 Mal lief er für Deutschland auf.

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