MSV Duisburg "Genau zum richtigen Zeitpunkt"

MSV Duisburg · Abwehrspieler Benjamin Kern gibt die Stimmung innerhalb der Mannschaft wieder: Alle brennen auf dieses Spiel / Die Düsseldorfer können am Montagabend (20.15 Uhr/im Live-Ticker) wieder Tabellenführer werden – aber das will der MSV verhindern.

 Bruno Soares (hinten) gegen Thomas Bröker - zu diesem Duell könnte es auch heute Abend öfter kommen.

Bruno Soares (hinten) gegen Thomas Bröker - zu diesem Duell könnte es auch heute Abend öfter kommen.

Foto: Reichwein

Abwehrspieler Benjamin Kern gibt die Stimmung innerhalb der Mannschaft wieder: Alle brennen auf dieses Spiel / Die Düsseldorfer können am Montagabend (20.15 Uhr/im Live-Ticker) wieder Tabellenführer werden — aber das will der MSV verhindern.

Schön, dass es in diesem Jahr dann doch noch mal ein volles Haus geben wird inklusive Spannung und Brisanz. Das Niederrheinderby mit der Besetzung "aufgerüsteter" Zebras und breitbrüstiger Düsseldorfer kann einen Tag nach dem zweiten Advent Lichtblicke bringen in den überwiegend grauen Zweitliga-Alltag der Zebras seit dem vergangenen Sommer.

Die Ergebnisse der letzten Wochen mit dem Remis in Aachen zu Beginn und dem Auswärtssieg zuletzt im Erzgebirge haben unter der Regie von Oliver Reck für Erleichterung gesorgt im Zebra-Stall. Dazu passt, was Abwehrspieler Benjamin Kern nüchtern feststellt: "Das Spiel gegen die Fortuna kommt für uns genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn wir befinden uns endlich wieder in einer guten Spur."

Dass ein befreites Aufatmen innerhalb des Teams spürbar ist, verrät ein Mann wie Kern, der für abgeklärte Routine steht, nur zu gerne. Nach der schlechten Anfangsphase wird durch die letzten ungeschlagenen Spiele wieder der Blick nach vorne gerichtet, vor allem bei ihm. "Jeder will ins Team, alle brennen vor Ehrgeiz, alle sind froh, dass es wieder rund läuft bei uns", sagt der Mann, der auf der linken Bahn wieder zur unverzichtbaren Stammkraft geworden ist.

Der Blick in die Vergangenheit ging Kern ohnehin auf die Nerven, weil viel darüber geschrieben und spekuliert wurde, dass der 26-Jährige beim Reck-Vorgänger plötzlich schlechte Karten hatte — und keiner wusste, warum. Diese "Durststrecke" ist vorbei. Reck ist froh, einen Mann wie Kern in seinen Reihen zu haben.

Eine andere Geschichte ist die von Daniel Brosinksi. Der zwischendurch zum Glatzkopf "mutierte" Stürmer durchlebt endlich eine gute Zeit beim MSV, nachdem ihn mancher nach holprigem Start beim MSV schon abgeschrieben hatte. Gelingt ihm gegen die Fortuna das vierte Kopfballtor hintereinander? "Ich hätte nichts dagegen", sagt der Trainer, und der neben ihm sitzende Benni Kern fügt lächelnd an: "Schön wär's ja für ihn und uns alle, von einem Kopfballtor kann ich ja nur träumen." Kern ist mit 1,70 m Körpergröße eben kein Kopfball-"Ungeheuer". Aber ein verlässlicher Spieler, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft.

Zum Thema Brosinski hat Oliver Reck noch einen interessanten Zusatz: "Da sind auch wir als Trainer gefragt, dass wir die Jungs unterstützen, bei denen es mal nicht läuft." Es gibt hunderttausend Beispiele, dass sich alles zum Positiven wendet, wenn erst mal der vielzitierte "gute Lauf" einsetzt. "Er hat das Tal überwunden, er hat nie aufgegeben und sich den guten Trend hart erarbeitet", sagt Reck. Der 46-Jährige sieht bei Brosinski noch reichlich Luft nach oben und deshalb längst kein Ende der Fahnenstange. An einem wie dem Ex-Wiesbadener könnte der MSV noch viel Freude haben.

Heute Abend Freude haben wollen auch die MSV-Fans. Sicher ist das nicht, aber durchaus möglich. Schließlich beginnt das Spiel heute Abend auch bei "null". Ein Tor eines gewissen Stefan Maierhofer — wie im letzten März — durch das die Fortuna zum letzten Mal die Bitternis einer Niederlage auskosten musste, könnte für das MSV-Team zum weiteren Aufbruch führen. Schön wär's ja.

(RP)
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