MSV Duisburg Gelächter um das irre Nicht-Tor

Wembley war ein Witz gegen das, was sich Sonntag beim 5:0 des Zweitligisten MSV Duisburg gegen den FSV Frankfurt abspielte. Christian Tifferts Schuss kurz vor Schluss knallte gegen die Latte und sprang dann deutlich sichtbar ins Feld zurück. 1,30 Meter sogar, wie die schlauen Fernsehleute als Vermessungsexperten mitteilten. Trotzdem erkannte Schiri Fritz auf Tor.

Das irre "Wedau-Tor"
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Ungläubig, amüsiert, herzhaft lachend — so reagierten die Spieler auf dem Rasen, die zunächst an eine Abseitsentscheidung glaubten, als der Schiedsrichter-Assistent die Fahne hob. Schütze Tiffert bekam die Entscheidung gar nicht mit, ließ schon frustriert die Achseln sinken, als seine Kollegen ihm plötzlich grinsend gratulierten.

Marco Fritz hatte tatsächlich auf Tor entschieden. So wurde die 81. Minute unvermittelt zur Szene des Tages in der MSV-Arena, zur Fehlentscheidung "des Jahrzehnts", wie der DSF-Reporter später ins alleroberste sprachliche Regal griff und den ARD-Kollegen empfahl, den Treffer in die Auswahl zum Tor des Monats aufzunehmen.

Während Schiri Fritz und sein Gespann nach dem Spiel wortlos in ihrer Kabine verschwanden, walzten die Medien das Thema genüßlich breit. Jedesmal wenn die Szene im Presseraum des Stadions über die Bildschirme flimmert, sorgte sie für schallendes Gelächter. Dass der Schiri beinah trotzig auf Tor entschied, hatte in der Tat mehr als erheiternden Charakter. Selbst Schiri-Beobachter Helmut Krug, früher erstklassiger Unparteiischer in der ersten Liga und international renommiert, konnte sich den Fauxpas der Riege um Fritz nicht erklären.

Die Niederlage fiel für den FSV buchstäblich um einen Treffer zu hoch aus. Ohnehin war der Schiedsrichter kein Freund der spielerisch unterlegenen Frankfurter. Erst schonte er Duisburgs Schlicke, der nach einem Foul hätte Gelb-Rot sehen müssen, dann zeigte er Pekka Lagerblom nach einer Schlag gegen die Achillessehne von MSV-Neuzugang Srdjan Baljak die Rote Karte (57.). Dann folgte Tifferts Tor-Witz und noch später verweigerte er dem FSV einen klaren Elmeter nach einem Foul von Torhüter Tom Starke.

FSV-Trainer Boysen kommentierte launig: "Etwas über den Unparteiischen zu sagen, kostet viel Geld." Er habe aber vier Kinder zu versorgen. Beinah unter ging das erste Tor des Mainzer MSV-Neuzugangs Baljak (13.), das wichtige 2:0 des überragenden Grlic (44.) sowie die weiteren Treffer von Sahan (60.), Adler (65.). Dann gelang Tiffert jener Treffer, der aus Sicht der Schiedsrichter eindeutig in die Katgeorie "Traumtor" fiel.

(bem/kew/kpl)
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