MSV Duisburg Gardawski hat noch Potenzial

Duisburg · Das erste Saisondrittel der 3. Fußball-Liga ist vorbei. Zeit für einen Team-Check beim MSV Duisburg. Heute: Mittelfeld und Angriff.

 Michael Gardawski muss aus seinen Stärken noch mehr machen.

Michael Gardawski muss aus seinen Stärken noch mehr machen.

Foto: reichwein

Team-Check Teil 2: Nach der Abwehr (nachzulesen unter www.rp-online.de/msv) sind nun Mittelfeld und Sturm an der Reihe — ausgenommen das defensive Mittelfeld, das im Abwehr-Check bereits eine zentrale Rolle spielte. Der Vollständigkeit halber findet sich Tanju Öztürks Notenschnitt im Info-Kasten.

Kevin Wolze Der Kreativspieler kann den sogenannten tödlichen Pass spielen — tut das aber zu selten. Dafür ist er stets mit vollem Körpereinsatz bei der Sache — bemerkenswert bei seiner nicht gerade kräftigen Statur. Insgesamt präsentiert sich der 23-Jährige zu wankelmütig, seine Leistungen schwanken in Noten ausgedrückt zwischen einer glatten 1 (nach seinen beiden Toren zum 3:1-Sieg in Erfurt) und einer 5 (beim 0:4 gegen Darmstadt war er mit dieser Benotung aber in guter Gesellschaft). Fazit: Wolze kann mehr, Konstanz ist das Stichwort.

Pierre De Wit Quirlig — so beschreiben auch gegnerische Trainer den ehemaligen Leverkusener gerne. Der 26-Jährige ist der klare Chef im Mittelfeld, wenn es um das Offensivspiel geht. Seine Ecken und Freistöße sind immer wieder brandgefährlich — zuletzt zu bestaunen bei seinem Freistoßtor zum 1:0-Sieg in Kiel. Zudem bewegt er sich in der offensiven Reihe über den ganzen Platz, kann hervorragend flanken und den finalen Pass spielen. Schwächen muss man schon sehr gezielt suchen. Fazit: Für den MSV in Liga drei ein Königstransfer.

Michael Gardawski Technisch ist der 23-Jährige für einen offensiven Mittelfeldspieler eher limitiert. Der Torabschluss ist zudem seine ganz große Schwäche. Ließ im Laufe der Saison schon etliche Großchancen ungenutzt. Seine Stärken sind Zweikampf, Schnelligkeit und ein Auge für den freien Raum. Darum hat Gardawski auch alle Saisonspiele bestritten. Sein Manko neben dem Torabschluss: Er läuft sich oft gut frei, doch seine Flanken landen dann nicht bei einem Mitspieler. Fazit: Gardawski hat großes Potenzial, doch daraus muss er mehr machen.

Patrick Zoundi Eigentlich der ideale Flügelstürmer: Schnell, gut am Ball, kann Flanken schlagen und gute Pässe spielen — warum er das dann so selten tut, bleibt sein Geheimnis. Wurde zuletzt immer nur eingewechselt — für einen 31-jährigen (Ex-)Nationalspieler Burkina Fasos eigentlich zu wenig. Die Leistungskurve zeigte zuletzt nach unten, vielleicht hilft ihm aber sein guter Auftritt bei der 0:1-Niederlage in Elversberg, wo ihm ein klarer Elfmeter verweigert wurde. Fazit: Bislang ist das zu wenig.

Kingsley Onuegbu Über den "King" ist schon fast alles gesagt worden, seine sieben Saisontore in zwölf Spielen und die Auszeichnung zum Spieler des Monats September seitens des Deutschen Fußball-Bundes sprechen für sich. Zuletzt stellten sich die Gegner besser auf den Sturmtank ein, er hing oft in der luft. Fazit: Er ist kein Stürmer, der sich hinten die Bälle holt und dann fünf Gegenspieler aussteigen lässt, aber im Strafraum Gold wert.

Filip Orsula Den 20-Jährigen nach seinen bisherigen, wenigen Einsätzen und seinem bescheidenen Notenschnitt zu bewerten, ist nicht fair. Fazit: Er braucht einfach noch Zeit — vielleicht zu viel, um sich beim MSV durchsetzen zu können.

(RP)
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