MSV Duisburg Fußball als Ergebnissport

Damit machte MSV-Torwart Tom Starke deutlich, worum es für den MSV geht: Nicht die Schönheit siegt, sondern die Zweckmäßigkeit / Daran hielt sich die Mannschaft in Bielefeld bei ihrem 2:1-Sieg.

Einzelkritik: So stark waren die Zebras in Bielefeld
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Einzelkritik: So stark waren die Zebras in Bielefeld

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Weil's ein bisschen hässlich war, schaute Tom Starke lieber auf schlanke, schöne Zahlen. "Fußball ist noch immer ein Ergebnissport", sagte der MSV-Kapitän und verwies damit darauf, dass seine Zebras auf der Alm zwei Tore erzielt hatten und die Arminia nur eines.

Mission erfüllt! Da nahm sich die Analyse von Christian Tiffert wie Small-Talk aus. Man hätte bereits in der seriös gespielten ersten Halbzeit den Sack zubinden können, meinte der Siegtorvorbereiter. Ja, wenn man die Konter präzise bis zum letzten Pass gespielt hätte, wäre der Sieg in der Schüco-Arena bei einem der Mitkonkurrenten vermutlich höher ausgefallen.

Und: Nein, er habe bei der Flanke keine Angst vor der eigenen Courage gehabt, sondern er wollte sehr überlegt den möglicherweise besser postierten Kevin Schindler anspielen. Es kam anders: Bielefelds André Feick spritzte in den Ball und duschte seine Arminia mit dem Eigentor kalt ab. Normalerweise kämen seine Pässe in dieser Saison an, feixte Tiffert. Der zum 2:1 passte ja auch haargenau. Irgendwie.

Sonst genauere Pässe

Über all das lässt sich entspannt plauschen, wenn der Zeugwart neben durchgeschwitzten Trikots auch drei Punkte in den Mannschaftsbus packt. Tom Starke betonte etwas Ernsthafter, dass man die Ernte eingefahren habe für das, was man sich bereits gegen Kaiserslautern erarbeitet habe. Damit ist die Sache klar, im hübschen Ballkleid wird man die Zebras nicht mehr sehen.

Die einzig erfolgversprechende Ordnung funktioniert nach sehr schlichtem Prinzip: Wir gewinnen die meisten Zweikämpfe, gönnen dem Gegner möglichst keine Chance und vorne trifft dann vielleicht mal der Baljak. Das erklärt, warum sich die Elf in Lauerstellung mit 22 Auswärtzählern als die zweitbesten "Fremdgänger" der Liga vorstellt. Glanz war selten dabei. Genau darauf kommt es offenbar an.

Kein hübsches Ballkleid

Daheim aber kickt sich das Zebra eher unregelmäßig zu Punkten. Da muss der MSV Initiative zeigen und Wände aufreißen und dafür fehlen die spielerischen Mitteln. "Gegen St. Pauli haben wir mitspielen wollen und sind dafür bestraft worden", merkte Starke wie zu Bestätigung an. Mit anderen Worten: Solange eine Partie richtig schön rumpelt und niemand einen kapitalen Bock schießt, wird alles gut. Gefährlich wird es für den MSV erst, wenn der Fußball rund läuft. Und schon ist man wieder bei Tom Starke und seinem Hinweis, dass allein nach Toren abgerechnet wird. Womöglich hat der Torwart da ein Erfolgsgeheimnis verraten.

(RP)
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