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MSV Duisburg Exslager — der Balotelli von Duisburg

Duisburg · Der Stürmer des MSV Duisburg posierte nach dem 1:0-Erfolg gegen Braunschweig selbstbewusst vor den Zuschauern.

2. Bundesliga: Duisburg - Braunschweig
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Seine Geste hatte Symbolkraft. Die Zweitligapartie gegen Eintracht Braunschweig war gerade beendet als Maurice Exslager die Freude über den 1:0-Erfolg auf seine ganz persönliche Art zelebrierte. Der 22-Jährige stellte sich in den Mittelkreis, zog das Trikot aus und ließ wie einst Italiens Stürmer Mario Balotelli nach seinen Toren gegen Deutschland die Muskeln spielen.

Mit dem Siegtor gegen die Niedersachsen bereitete Exslager nicht nur seiner Mannschaft, sondern auch sich persönlich einen besonderen Abend. Während die meisten seiner Teamkollegen bereits zum traditionellen Feierritual in der Kabine auf den Stürmer warteten, ließ sich der "Hooligan" draußen auf dem Rasen intensiv feiern. "Gegen einen so starken Gegner wie Braunschweig das entscheidende Tor zu erzielen, ist überragend", sagte Exslager, der beim MSV immer mehr zum Mann für die wichtigen Tore wird. "Ich hatte zur Pause das Gefühl, nicht so im Spiel zu sein wie zuletzt in Bochum. Als mir der Ball dann vor die Füße kam, dachte ich deshalb: einfach mal draufhalten."

Mit seinem vierten Saisontor hat er den Zebras zum ersten Sieg in diesem Jahr und überdies aus der Abstiegszone geholfen. "Exe" gab sich dennoch bescheiden. "Es ärgert mich, dass ich nicht auch den zweiten Treffer gemacht habe. Das wäre mein erster Doppelpack gewesen. Dann wäre vielleicht viel eher Ruhe ins Spiel gekommen."

Angespielt von Ranisav Jovanovic vergab der Offensivmann jedoch frei vor Keeper Daniel Davari. Diese ausgelassene Chance schmälerte die Leistung der gesamten MSV-Mannschaft jedoch nicht. "Alle auf dem Platz haben eine tolle kämpfersiche Leistung abgeliefert. Das freut mich für die Jungs, die sich für ihren Einsatz endlich belohnen konnten", erklärte Sportdirektor Ivo Grlic.

Die Duisburger punkteten durch Zweikampfstärke und kompensierten spielerische Defizite mit der nötigen Leidenschaft. Viel lief im Mittelfeld über Goran Sukalo, der mit 81 die meisten Ballkontakte im Spiel hatte. Den besten Zweikampfwert bekam Innenverteidiger Dustin Bomheuer zugewiesen, der 80 Prozent seiner Duelle mit dem Gegner gewann. Trainer Kosta Runjaic sprach im Nachgang davon, dass er seinem Team im Vorfeld "die Sinne geschärft" hätte. "Die Jungs haben eine exzellente Vorstellung unter Druck gezeigt", sagte er.

"Wir wussten, wie laufstark und intensiv die Braunschweiger spielen können. Unsere Reaktion darauf war überragend. Die Mannschaft hat ihren wahren Charakter gezeigt und die beste Saisonleistung abgeliefert." Obwohl der Druck durch die Ergebnisse der Konkurrenz enorm war, hat der MSV als Mannschaft funktioniert. "Man sieht was passiert, wenn an einem Tag alles stimmt. Wir haben gezeigt, was wir drauf haben, und dass wir auch die Großen schlagen können", so Exslager, der nichts dagegen hätte, den Klassenerhalt frühzeitig perfekt zu machen. "Das wäre nicht nur für meine Urlaubsplanung gut, sondern auch für meine Nerven." Beim MSV gelang der Eintracht zum ersten Mal in dieser Saison kein Treffer.

"Man merkt, dass wir von Spiel zu Spiel immer besser in unseren Rhythmus finden", so Runjaic. Ein Sonderlob erhielten Daniel Brosinski für sein enormes Laufpensum und ein unermütlich rackernder Ranisav Jovanovic. Letzterem wollte der Trainer dann auch nicht böse sein, dass er die Zebras nicht schon nach 18 Minuten in Führung brachte. "Rani hat unglaublich viel fürs Team gearbeitet, hat jeden Zweikampf und jedes Kopfballduell gesucht, was viel Kraft gekostet hat", erklärte Runjaic, der sich in dieser Form "auf die nächsten Spiele freut". Ein Dankeschön richtete er auch an die Fans. "Diesmal konnte die Mannschaft im eigenen Stadion endlich wieder etwas zurückgeben. Wir werden versuchen, den Fans auch in den nächsten Spielen eine entsprechende Show zu bieten."

(RP/seeg)
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