MSV Duisburg Die Aussichten verschlechtern sich

Duisburg · Nach der Niederlage beim FC St. Pauli hängt der MSV weiter im Tabellenkeller fest. Mit Zvonko Pamic und Toni da Silva fallen vor dem Spiel am Mittwoch gegen Union Berlin zwei weitere Spieler aus.

 Begleitet von Mannschaftsarzt Dr. Christian Schoepp (r.) musste Toni da Silva das Spielfeld bereits frühzeitig verlassen.

Begleitet von Mannschaftsarzt Dr. Christian Schoepp (r.) musste Toni da Silva das Spielfeld bereits frühzeitig verlassen.

Foto: Christoph Reichwein

Duisburgs Trainer Kosta Runjaic war nach der 1:4-Niederlage beim FC St. Pauli weit davon entfernt, von einem Rückschlag zu sprechen. "Das Ergebnis und die vier Gegentore sind sicher nicht das, was wir uns erhofft hatten", sagte er. "Aber man muss die Umstände und den Spielverlauf sehen. Wir waren 66 Minuten ein gleichwertiger Gegner. Nach dem 1:2-Rückstand und dem Platzverweis gegen uns sind wir eingebrochen."

Die Umstände, die Runjaic ansprach, sind die enormen Verletzungssorgen, die beim MSV Duisburg kein Ende nehmen wollen. Das trübte beim Trainer zusätzlich die Stimmung, denn mit Toni da Silva (Verdacht auf Muskelfaserriss) und Zvonko Pamic (Gelb-Rote Karte) brachen am ausverkauften Millerntor zwei weitere Spieler weg. Das verschlechtert die Aussichten auf das nächste Heimspiel, das schon am Mittwoch (17.30 Uhr) gegen Union Berlin stattfindet.

Runjaic vermochte direkt nach dem Abpfiff noch nicht zu sagen, ob sich das Lazarett bis dahin lichtet. Es spricht aber für den 41-Jährigen, dass er trotz eben dieser Umstände seine Zuversicht nicht verliert. "Wir werden weiter den Weg der kleinen Schritte gehen. Dabei werden noch viele Tränen fließen, aber wir werden das Ziel erreichen", sagte er.

Bis Mittwoch gelte es nun, die verbliebenen Spieler wieder aufzurichten, die in ungewohnter Aufstellung am Hamburger Millerntor vergeblich um einen Punkt kämpften. Julian Koch, gestern Kapitän, verteidigte in der Innenverteidigung neben Adli Lacheb. Tanju Öztürk begann im defensiven Mittelfeld für den verletzten Goran Sukalo und neben da Silva. Sie alle hatten viel Mühe gegen die schnellen Angriffe der Gastgeber, "die insbesondere bei den beiden ersten Gegentoren viel zu leichtes Spiel hatten", kritisierte Sportdirektor Ivo Grlic. Bei allen vier Gegentreffern sah die Abwehr alles andere als gut aus. Torwart Roland Müller wird somit an ein durchwachsenes Zweitliga-Debüt zurückdenken ("Ich habe mein Bestes gegeben").

Was die Partie lehrte: Kreative Spieler wie Goran Sukalo fehlten den Duisburgern spürbar. Vom gefühlten mehrheitlichen Ballbesitz in der ersten Hälfte konnte der MSV nicht profitieren. Vielmehr reichte St. Pauli eine mittelmäßige Leistung, um gegen schlecht sortierte Zebras durch Daniel Ginczek nach 18 Minuten in Führung zu gehen. Duisburgs Abwehr fehlte die Zuordnung, die gleich zwei Pauli-Spieler sträflich alleine ließ. Roland Müller war in dieser Szene machtlos, der sich trotz der vier Gegentreffer in einigen wenigen Situationen - wie beim strammen Schuss von Gyau in der 53. Minute - auszeichnen konnte.

Auf der anderen Seite hatten seine Vorderleute Mühe, selbst gefährliche Angriffe zu kreieren. Über die Flügel kamen zu wenig Akzente und vorne war Maurice Exslager meist auf sich alleine gestellt, der in der 25. Minute die beste MSV-Chance hatte.Sein Schuss frei vor dem Tor von Philipp Tschauner war allerdings zu harmlos.

Bezeichnend dann, dass Benjamin Kerns verunglückte Flanke zur Verwunderung aller plötzlich zum 1:1-Ausgleich führte. Gegen den erneuten Rückstand in der zweiten Hälfte und die folgenden Gegentreffer von Bartels (74.) und Saglik (89.) waren die Zebras machtlos. St. Pauli hatte leichtes Spiel - und der MSV muss nun das Problem lösen, die nächsten Rückschläge zu verkraften.

(RP)
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