MSV Duisburg Der MSV plant den nächsten Coup

Duisburg · Nach dem 1:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig strotzen die Zweitligafußballer des MSV Duisburg vor Selbstvertrauen. Allen voran Maurice Exslager will im Zweitligaspiel gegen Hertha BSC Berlin erneut eine gute Leistung abrufen.

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Unmittelbar nach dem glücklichen 2:2-Remis im Revierderby gegen den VfL Bochum vor wenigen Wochen fasste Goran Sukalo die Lage der Liga zusammen. Der Mittelfeldroutinier sprach im Hinblick auf die schweren Aufgaben, die der Spielplan für den MSV in der Liga fortan bereitstellen sollte davon, dass außer der Hertha aus Berlin keine Mannschaft der Liga unschlagbar sei.

Mit dem 1:0-Erfolg gegen die nicht minder hochklassig agierende Mannschaft von Eintracht Braunschweig erfuhren die Worte des 31-Jährigen Slowenen eine Bestätigung. Der dreifache Punktgewinn gegen die "Löwen" ist nun aber Schnee von gestern. Bereits am kommenden Sonntag wartet eben mit Hertha BSC Berlin die Mannschaft auf die Zebras, die Sukalo nach dem Bochum-Spiel als Liga-Krösus ausmachte — und diesen Titel hat sich die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay verdient. In jedem Mannschaftsteil vertraut der Trainer gleich auf mehrere Akteure mit Bundesligaerfahrung.

Das Torverhältnis der Berliner von 45 eigenen Toren bei nur 19 Gegentreffern offenbart die spielerische Klasse der erfahrenen Mannschaft. Mit den meisten geschossenen und zeitgleich den wenigsten zugelassenen Toren stehen die Berliner seit zwei Spieltagen auf dem ersten Tabellenplatz der Zweiten Fußball-Bundesliga.

Von den letzten acht Ligaspielen gewann die Hertha sechs. Dass sich die Berliner am vergangenen Spieltag ausgerechnet eine Niederlage gegen Dynamo Dresden leisteten, kann ihre Leistung im bisherigen Saisonverlauf kaum schwächen. Denn vor der Niederlage in Dresden punkteten die Berliner in 21 Ligaspielen in Folge.

Und dennoch wittert der MSV, der derzeit vor Selbstvertrauen strotzt, seine Chance. Vor dem Spiel formuliert insbesondere Stürmer Maurice Exslager Ansprüche. Kurz und knapp sagt der Stürmer: "Wir wissen, was wir können." Seine Aussage stützt er auf die zuletzt guten Leistungen seiner Elf. In den letzten acht Partien reichte es für den MSV sieben Mal zu einem Punktgewinn. "Auch gegen Kaiserslautern wäre trotz langer Unterzahl sogar ein Sieg möglich gewesen", beschreibt Exslager, "deshalb hat mich unsere Leistung gegen Braunschweig auch nicht unbedingt überrascht."

Der "Hooligan", wie ihn die Fans wegen seiner kämpferischen Spielweise nennen, hat mit seinen beiden Treffern in den vergangenen Partien Selbstvertrauen getankt. Der Treffer gegen das Top-Team aus Braunschweig hat den 21-Jährigen zusätzlich beflügelt. Dass nun ausgerechnet die Hertha als nächster Gegner auf den MSV wartet, kümmert Exslager wenig. "Der Spielplan ist nunmal so vorgegeben. Aber vielleicht stehen wir ja nach dem Hertha-Spiel mit vier oder sogar sechs Punkten aus den letzten beiden Partien da."

Exslagers Worte unterstreichen, was Trainer Kosta Runjaic schon seit Wochen sagt: Der MSV ist gut drauf und will auch gegen die Hertha eine gute Partie zeigen. Bereits im Hinspiel, als sich beide Teams in der Schauinsland-Reisen-Arena mit 2:2-Unentschieden trennten, zeigte der MSV eine ordentliche Leistung: "Die hatten richtig Dusel", sagt Exslager.

Dabei darf aller Optimismus, den sich die Zebras in den vergangenen Partien erarbeitet haben, nicht von den eigentlichen Zielsetzungen ablenken. Nach wie vor geht es für die Mannschaft von Trainer Kosta Runjaic darum, den Klassenerhalt schnellstmöglich zu sichern. Die Teams im Tabellenkeller stehen weiterhin nahe beieinander. Der Abstand auf den Relegationsplatz, auf dem derzeit Dynamo Dresden steht, beträgt nur drei Punkte. Und der Sieg der Dresdener am vergangenen Wochenende gegen die Berliner hat deutlich gemacht: Der MSV kann sich noch lange nicht im Sicherheit wiegen.

Exslager beteuert deswegen: "Wir wissen, dass es noch ein langer und weiter Weg bis zum Klassenerhalt ist. Wir müssen trotz der Ergebnisse konzentriert sein, dürfen uns keine Fehler erlauben und müssen vorne konsequent unsere Chancen nutzen." Die Ausgangslage hat sich im Vergleich zur Vorwoche kaum geändert. Und auch in personeller Hinsicht zeichnet sich ein ähnliches Bild ab.

Benjamin Kern wird für das Spiel in Berlin weiterhin ausfallen und in der Viererkette wohl erneut von Daniel Brosinski vertreten, der sich auf der Position in der Abwehr immer mehr zurecht zu finden scheint. Jurgen Gjasula, der in den vergangenen Tagen mit einer Kniereizung ausgefallen war, ist unterdessen wieder ins Training eingestiegen. Ein Einsatz kommt für den 27-Jährigen jedoch noch zu früh. Sören Brandy klagte beim gestrigen Training zwar über ein leichtes Zwicken in der Wade, sein Einsatz in der Hauptstadt scheint bislang aber nicht gefährdet.

(RP/rl)
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