MSV Duisburg Das Team ist nun gefordert

MSV Duisburg · Noch am Abend nach der 0:2-Niederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth – der fünften in diesem Jahr – stellte sich die Führung des MSV Duisburg erneut hinter Trainer Oliver Reck. Der muss nun am Freitag bei Union Berlin siegen – sonst droht nach dem Relegations-, auch der Abstiegsplatz.

 Kevin Wolze liegt nach der Niederlage gegen Fürth enttäuscht auf dem Rasen, sein Trainer Oliver Reck tröstet ihn.

Kevin Wolze liegt nach der Niederlage gegen Fürth enttäuscht auf dem Rasen, sein Trainer Oliver Reck tröstet ihn.

Foto: Christoph Reichwein

Noch am Abend nach der 0:2-Niederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth — der fünften in diesem Jahr — stellte sich die Führung des MSV Duisburg erneut hinter Trainer Oliver Reck. Der muss nun am Freitag bei Union Berlin siegen — sonst droht nach dem Relegations-, auch der Abstiegsplatz.

Die Entscheidung war einstimmig. Oliver Reck bleibt Zebra-Trainer. Punkt. Der komplette Profi-Aufsichtsrat mit der Teilnahme des Vorstandsvorsitzenden Andreas Rüttgers und Sportdirektor Ivo Grlic hatte sich um 22.15 Uhr am Freitagabend direkt nach der 0:2-Niederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth auf ein klares Bekenntnis für den Trainer geeinigt.

Und genau fünf Minuten später versandte Pressechef Martin Haltermann eine inhaltschwere SMS an die Vertreter der Medien. "MSV: Klares Bekenntnis zu Oliver Reck", hieß es kurz und prägnant. Der MSV-Trainer befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf der Heimfahrt, als er per Handyanruf zurück beordert wurde. Dann wurde Reck eröffnet, dass Vorsitzender, Sportdirektor und Aufsichtsrat KG a.A. geschlossen hinter ihm stehen. Der frühere Torwart bedankte sich für die Rückendeckung und bekräftigte erneut mit Vehemenz, dass er alles tun werde, um die Mannschaft in der Liga zu halten. "Ich bin ein Kämpfer", sagte er nicht ohne Pathos.

Damit war die kurze Zeit der Spekulationen nach der erneuten Niederlage gegen den Spitzenreiter aus Fürth Makulatur. Es war gerätselt worden, wann der 47-jährige Trainer denn nun entlassen werde. Noch am Abend, vielleicht Samstag oder erst Sonntag. Nix da — Reck bleibt im Amt. Beherzte Leistung Und das hat er in erster Linie den Spielern zu verdanken, die gegen die Greuther eine insgesamt beherzte und durchaus von Leidenschaft getragene Leistung gezeigt und gegen den Tabellenführer lediglich verloren hatten, weil es zwölf Minuten vor Schluss einmal in der bis dahin aufmerksamen Abwehr nicht stimmte.

SpVgg-Torjäger Occean hatte keine Mühe, das entscheidende Tor zu erzielen, das die Franken weiter auf Kurs hielt und die Zebras nahe an den Abgrund spülte. Das zweite Tor der Franken in der Nachspielzeit war nicht mehr relevant, vergrößerte aber die Schlagkraft der erneuten Pleite.

Aber: In der Arena herrschte eine Stimmung, als wenn die Zebras wichtige Punkte und damit eine Schlacht gegen drohendes Unheil gewonnen hätten. Die Fans hatten ein gutes Gespür dafür, dass die Mannschaft eine sehr beherzte, sogar leidenschaftliche und vor allem mindestens gleichwertige Leistung gegen den Tabellenführer präsentiert und nur unglücklich verloren hatte.

Sie applaudierten dem Team, spendeten dem Trainer Beifall. Eine Szene der besonderen Art. Als Jürgen Gjasula kurz nach der "besten zweiten Halbzeit in diesem Jahr" (Geschäftsführer Roland Kentsch) mit einem Heber an Fürths Torhüter Max Grün, aber auch knapp am Tor vorbei die beste MSV-Chance ausgelassen hatte, wurde den 10 077 Zuschauern wieder einmal vor Augen geführt, dass der Mannschaft das Toreschießen, diesmal mit Pech, völlig abhanden gekommen ist. Was wäre wenn, muss nach diesen Fauxpas nicht gefragt werden.

Andererseits: Wenn der MSV am Freitag wirklich mal in Führung gegangen wäre, hätte sogar ein Erfolgserlebnis Gestalt annehmen können. Das wird nun allseits gefordert von den Verantwortlichen. Ivo Grlic hat eine Erwartung ganz klar formuliert: "Das darf keine Eintagsfliege bleiben, so muss es weitergehen."

Roland Kentsch traf den Kern der Dinge, dass er die Mannschaft für die zweiten 45 Minuten lobte, aber auch kritisch anmerkte, warum die Mannschaft nicht früher solch eine engagierte Leistung gezeigt habe. Darum geht es: Wenn der MSV da anknüpfen kann, wo er gegen Fürth — trotz der Niederlage - aufhörte, dann ist die Mannschaft durchaus noch zu retten.

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