MSV Duisburg Brandy trifft und "Exe" tanzt

MSV Duisburg · Der Neuzugang des MSV Duisburg sicherte dem Fußball-Zweitligisten mit seinen beiden Treffern zum 2:0-Erfolg in Sandhausen den zweiten Saisonsieg. Am Mittwoch im Pokal gegen Karlsruhe soll es den nächsten Erfolg geben.

2. Bundesliga 12/13: Sandhausen - MSV
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Duisburgs mitgereiste Fans standen nach dem zweiten Saisonsieg kopf — Maurice Exslager auf der Massagebank. Der Stürmer, der beim SV Sandhausen zwar nur fünf Minuten zum Einsatz kam, gab diesmal den Einpeitscher in der Kabine. Exe schrie vor, seine Teamkollegen erwiderten. Entsprechend laut schallte es direkt nach der Partie auch aus der Kabine des MSV.

Ungewohnte Jubelgesänge erleichterter Duisburger waren da zu hören, die nach dem zweiten Saisonsieg wieder bis auf einen Punkt an die Nichtabstiegsplätze herangerückt sind. "Wir hatten schon genug Frusterlebnisse in dieser Spielzeit", sagte Kosta Runjaic, "umso mehr sollten wir die Erfolgserlebnisse ausleben." Hilfe bei der Auswahl des Liedgutes gab es vom Trainer außerdem. "Ich habe meine Spieler gefragt, welches Ritual sie nach Siegen pflegen. Da kam von allen Seiten: gar keines. Also habe ich den Jungs gesagt: Dann machen wir das mal wie im Amateurfußball", erklärte Runjaic.

Matchwinner Sören Brandy hatte die Meidericher mit seinen beiden Treffern in der 33. und 60. Minute für den dringend notwendigen Sieg gesorgt. Es war nach Cottbus der zweite Auswärtssieg in dieser Saison. Und für Brandy das dritte Spiel, in dem er gleich doppelt traf. Zwei Mal hatte er das in der vergangenen Saison bereits für den SC Paderborn geschafft. Mag sein, dass Vater werden beflügelt. Zuletzt lief es für Brandy, der mit guten Leistungen zum Saisonstart aufwartete, nicht optimal. "Die Tore waren wichtig für Sören, der selbst mit sich unzufrieden war", sagte Runjaic.

Brandy selbst wollte sich gar nicht so sehr im Mittelpunkt sehen. "Mir ist egal, wer die Tore macht", sagte er. "Wichtig ist, dass wir nach dem Rückschritt gegen Ingolstadt eine Reaktion gezeigt und zwei Schritte nach vorne gemacht haben." Kosta Runjaic hatte an einigen Rädchen gedreht. Neben Antonio da Silva, der erstmals unter dem neuen Coach im zentralen Mittelfeld in die Startelf rückte, tauschte er die Positionen der beiden Außenverteidiger Benjamin Kern und Dzemal Berberovic. Während der Brasilianer selten auf sich aufmerksam machen konnte, profitierte das Duisburger Spiel von der Umstellung der Abwehrspieler.

Berberovic war es in der ersten Hälfte, der sich über die rechte Außenbahn durchsetzte und dessen Flanke einschussbereit bei Sören Brandy landete. "Ich habe im Vorfeld mit Benni gesprochen, der mir signalisiert hat, dass er sich einen Einsatz auf der linken Seite genauso zutraut, wo wir ohnehin nicht so viele Alternativen haben", erklärte der 41-Jährige.

Alles schön reden wollte der Fußballlehrer aber trotz des Sieges nicht. "Wir haben als Mannschaft funktioniert, phasenweise guten Kombinationsfußball gezeigt und zu Null gespielt. Das sollte uns weiter Auftrieb geben. Was mir aber nicht gefallen hat, war die Vielzahl der Konter, die wir nicht zu Ende gespielt haben."

Dennoch: Der MSV hofft, die Euphorie in das DFB-Pokalspiel am Mittwoch beim Karlsruher SC mitnehmen zu können. "Wenn wir dieses positive Gefühl in die nächsten Spiele übertragen können und eine ähnliche Leistung zeigen, werden wir weiter Erfolg haben", ist sich Sören Brandy sicher. "Karlsruhe wird aber ein heißer Tanz."

Nächster Gegner in der zweiten Liga ist der FSV Frankfurt am Samstag (13 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena). Dann will Maurice Exslager mit seinem Team auch zum ersten Mal vor heimischem Publikum zum Jubeltanz ansetzen. "Bisher klappt es auswärts bei uns besser", sagt Andre Hoffmann. "Jetzt wird es aber Zeit, dass auch endlich zu Hause etwas kommt."

(RP)
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