MSV Duisburg Brandy erwartet einen Leistungssprung

Duisburg · 2012 war der Offensivmann mit vier Toren und fünf Vorlagen bester Angreifer des MSV Duisburg. Für die Rückserie verspricht er einen stärkeren MSV: "Der MSV ist besser als sein Tabellenplatz."

Für Sören Brandy birgt das Jahr 2013 besondere Herausforderungen. Sportlich und auch privat. Mitte Februar wird der Mittelfeldspieler zum ersten Mal Vater. Brandy und seine Frau Mia erwarten eine Tochter. Mit dem MSV Duisburg bereitet sich der 27-Jährige derzeit in der Türkei auf die letzten 15 Spiele in der Rückrunde der zweiten Fußball-Bundesliga vor — und verfolgt dabei das klare Ziel, sich möglichst schnell von den Abstiegsrängen zu distanzieren und den Klassenerhalt zu sichern.

"Ich erwarte ein völlig anderes Jahr 2013 als es 2012 war", sagt Brandy und muss dabei sogar ein wenig schmunzeln. "Die Nächte werden demnächst nicht mehr so ruhig sein wie bisher. Dazu kommt, dass ich mir sportlich mit der Mannschaft und auch persönlich viel vorgenommen habe."

Brandy wechselte vor der Saison vom Ligakonkurrenten SC Paderborn zu den Meiderichern. Der gebürtige Verler kam damals mit 77 Zweitligaeinsätzen und der Empfehlung von zwei Toren in der Saison 2011/12 zum MSV. Bereits nach der Hälfte dieser Spielzeit hat Brandy diese Quote in Duisburg verdoppeln können.

Vier Tore und fünf Vorlagen hat er zu Buche stehen. So viel wie kein anderer in der Mannschaft. Zweimal traf er gegen Sandhausen und je einmal gegen Erzgebirge Aue und Jahn Regensburg. "Das freut mich natürlich, und dafür, dass ich kein Knipser bin, ist das sehr in Ordnung. Ausruhen werde ich mich auf meinen vier Treffern aber nicht", verspricht Brandy, der sich selbst am liebsten als "hängende Spitze" sieht und im bisherigen Saisonverlauf sowohl über die rechte wie auch die linke Mittelfeldseite zum Einsatz kam.

Eine Vorgabe, wie viele Tore er bis zum Saisonende noch erzielen will, hat sich der Blodschopf nicht gesetzt. "Erst einmal wäre es schön, wenn ich die Quote halten und vielleicht nochmal verdoppeln könnte", sagt Brandy. "Aber mir geht es da weniger um mich als um den Erfolg der Mannschaft. Natürlich schießt man als Fußballer gerne Tore, aber wenn ich am letzten Spieltag neun Treffer auf dem Konto stehen habe oder auch überhaupt kein Tor mehr schießen sollte, wir aber dafür Erfolg haben, dann kann ich da auch sehr gut mit leben." Brandy ist ein Teamplayer — und als solcher zeichnete ihn in seinen bisherigen 19 Einsätzen für den MSV vor allem seine große Einsatzbereitschaft aus.

"Er ist ein echter Gewinn für die Mannschaft", sagte Sportdirektor Ivo Grlic unlängst über seinen vor fast genau einem Jahr verpflichteten Spieler. Brandy legte sich damals früh fest und entschied sich bewusst für die Zebras und für die Region. "Ich bin nach wie vor überzeugt, dass die Entscheidung richtig war", sagt Brandy, "auch wenn die Saison bisher vielleicht nicht so lief, wie wir uns das alle erhofft haben. Wir hatten unsere Negativerlebnisse, aber gerade der Dezember hat gezeigt, dass die Mannschaft besser ist als ihr Tabellenplatz. Der MSV kann mehr als Platz 14 und muss nicht so weit unten stehen." Die beiden Siege zum Jahresende gegen Jahn Regensburg und den VfR Aalen seien die ersten wichtigen Schritte hin zu einer erfolgreichen Rückrunde gewesen. "Wir haben eine halbe Stunde gegen Regensburg gezeigt, die absolut super war. Und auch im Spiel in Aalen hat man gesehen, was die Mannschaft zu leisten im Stande ist", fügt der Offensivspieler an. "Wir konnten unser Potenzial zwar auch zwischendurch mal aufblitzen lassen, ich erinnere da nur an das Spiel gegen Hertha BSC Berlin, leider konnten wir aber zu selten in solchen Spielen punkten. Wir müssen da hinkommen, dass wir gut spielen und verlässlich punkten."

Brandy rechnet im neuen Jahr mit einem stärkeren MSV als zu Beginn der Saison. Nicht zuletzt, weil das Gros der verletzten Spieler nach und nach zurückgekehrt ist und sich die Mannschaft im Kollektiv intensiver vorbereiten kann. "Die Rückkehr von Jürgen Gjasula wird die Qualität im Team sicher noch einmal steigern. Wir werden in allen Mannschaftsteilen zulegen können", glaubt Brandy. Wiedergutzumachen gibt es für den MSV Duisburg nach der verkorksten Hinrunde jedenfalls genug. Brandy freut sich auf die Herausforderung. Bleibt noch die Frage nach dem Namen für seine Tochter. Doch der, sagt Brandy, "bleibt noch geheim."

(RP/rl)
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