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MSV Duisburg Bomheuer betreibt weiter Eigenwerbung

Duisburg · Nicht erst seit seinem Tor in der Nachspielzeit gegen den 1. FC Köln ist Dustin Bomheuer der Aufsteiger der Saison beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg. Der 22-Jährige von Bundesligisten begehrt, lässt seine Zukunft aber weiter offen.

2. Bundesliga 12/13: Duisburg - Köln
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Nach dem Abpfiff und seinem späten Ausgleichstreffer in der 92. Minute gegen den 1. FC Köln kannte Dustin Bomheuer nur eine Richtung. Der Innenverteidiger des MSV Duisburg suchte schnurstracks in die jubelnde Fankurve, kletterte auf den Zaun und ließ sich von den Zuschauern für sein Kunststück feiern, den Zebras in einem bereits verloren geglaubten Spiel doch noch einen Punkt gerettet zu haben.

Derart emotionale Ausbrüche kannten die Anhänger des Fußball-Zweitligisten von ihrem Abwehrtalent bis dato nicht. Bomheuer, eher als zurückhaltender, stiller Arbeiter bekannt, krönte seine außerordentliche Saison gegen überlegene Kölner mit seinem zweiten Zweitligator. "Das war Gänsehaut pur", sagte er. Und wahrscheinlich öffnete dieses Tor dem Nachwuchstalent endgültig die Tür zur Bundesliga.

Der 22-Jährige — im Sommer erst ins Lizenzteam aufgerückt — avancierte neben Branimir Bajic in der laufenden Spielzeit zu einem Leistungsträger im MSV-Abwehrzentrum und machte mit guten Leistungen auch bei höherklassigen Klubs auf sich aufmerksam. Die Anzahl der Vereine, die ihre Fühler nach Bomheuer ausgestreckt haben sollen, geht in den zweistelligen Bereich. Konkret liegt unter anderem ein Angebot von Werder Bremen vor. Wenn Bomheuer dann auch noch wichtige Tore erzielt, steigert das überdies den Marktwert — trübt in Duisburg aber die Aussicht, den Youngster halten zu können.

Auf den VfL Wolfsburg, einen weitern potenziellen Interessenten, angesprochen, gab sich Bomheuer bedeckt: "Dazu kann ich nicht viel sagen. Es wird sich aber wohl in den nächsten Wochen entscheiden, für wen ich künftig auflaufe. Bis dahin bleibe ich ruhig und versuche, mein Spiel zu spielen." Sein Spiel sah gegen Köln, in dieser Saison bisher die beste Mannschaft in der Arena, über weite Strecken so aus, dass Bomheuer seinem Gegenspieler Stefan Maierhofer kaum einen Kopfball überließ und er in der 92. Minute selbst zur Stelle war. "Mindestens 50 Prozent des Treffers", befand Maurice Exslager, gehören aber Torhüter Felix Wiedwald, der vor dem einleitenden Freistoß von Daniel Brosinski nach vorne stürmte und gleich drei Gegenspieler auf sich zog. "Wir haben in dieser Situation alles nach vorne geworfen, der Trainer kann in so einer Situation nicht mehr viel sagen", entgegnete Wiedwald, der selbstbewusst anfügte: "Es ist schwer geworden, uns zu schlagen."

Wer nach der berauschenden Schlussphase in der Schauinslandreisen-Arena Probleme mit der Bodenhaftung hatte, bekam von Trainer Kosta Runjaic geholfen. Der 41-Jährige sprach zwar von einem "besonderen Abend" und einem "gefühlten Sieg in einem besonderen Spiel", "mit nun 38 Punkten sind wir aber noch nicht durch", erklärte der Coach ungeachtet seiner Spieler und legte den Finger in die Wunde. "Es geht in dieser zweiten Liga noch immer ums nackte Überleben. Ich habe meine eigene Hochrechnung, und die sagt: Es ist noch nichts gewonnen. Natürlich spricht es für, dass wir in solch einem Rumpelspiel noch Unentschieden spielen. Aber wenn ich mir unseren Zweikampfwert anschaue, kann ich nur sagen, dass mit einer Quote von 37 Prozent in Aue nichts zu holen sein wird."

Runjaic ist darauf bedacht, auch vor den letzten vier Saisonspielen die Sinne seiner Spieler zu schärfen. An anderer Stelle hat Sportdirektor Ivo Grlic, dessen Vertrag um zwei Jahre verlängert wurde, indes die schwere Aufgabe, dem Kader für die kommende Saison trotz geringem Etat ein Gesicht zu geben. "Für uns ist die momentane Vertragssituation nicht einfach", sagte Grlic. "Sie ist aber auch eine Chance, eine neue hungrige Mannschaft zu schaffen. Wir werden in dem nächsten Wochen genau hinschauen und überlegen, wie diese aussehen soll."

(RP)
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