Lokalsport Beim MSV II fehlen nur die Hüte

Fussball · Optimaler Auftakt für das Oberliga-Team beim 2:0-Erfolg in Bocholt.

 Ex-Zebra Toni Munoz-Bonilla (am Ball) sorgte für Tempo.

Ex-Zebra Toni Munoz-Bonilla (am Ball) sorgte für Tempo.

Foto: Christian Klumpen

Manfred Wölpper hatte am gestrigen Tag lediglich ein Problem: Er hatte nicht genügend Kopfbedeckungen mit ins erste Oberliga-Spiel der neuen Saison genommen. Denn ansonsten hätte der Trainer des MSV Duisburg II nach der Partie beim 1. FC Bocholt "alle Hüte vor meiner Mannschaft gezogen". Dass sein neu formiertes Team beim vor der Spielzeit stark aufgerüsteten FC mit einem 2:0 (1:0)-Sieg startete, verlangte selbst dem Coach die Umschreibung "Überraschung" ab.

"Damit war nicht unbedingt zu rechnen gewesen", sagte Wölpper, der zu allem Überfluss durch den kurzfristigen Ausfall des angeschlagenen Johannes Dörfler vor dem Spielbeginn noch einmal umstellen musste und so beim Anpfiff nur 13 Mann zur Verfügung hatte. "Für viele von uns war es das erste Oberliga-Spiel, aber alle haben sich richtig clever verhalten und das Spiel zum Beispiel auch mal im richtigen Moment unterbrochen."

Vor allem aber wollte der Trainer die vielen Hüte für den Team- und Kampfgeist seiner Elf ziehen. "Wir haben uns hervorragend als Team präsentiert und als Kollektiv einen richtigen Fight abgeliefert. Jeder Spieler hat für den anderen gekämpft, wir haben uns mit aller Macht in jeden Schuss des Gegners geschmissen." Bei soviel Engagement und Kampfeskraft seines Teams mochte der Duisburger Trainer auch eigentlich niemanden aus dem Kollektiv hervorheben.

Dennoch gab es dann doch noch ein Sonderlob für Profi Kevin Scheidhauer, der sich "für das Team aufopferte und auch für Entlastung sorgte", so Wölpper. Zudem war der Stürmer maßgeblich am Treffer zum entscheidenden 2:0 beteiligt. Bei einem Konter ließ er sämtliche Bocholter auf der rechte Seite stehen, hätte dann selbst abschließen können, bediente stattdessen aber den wesentlich besser postierten Ahmet Engin, der nur noch einzuschieben brauchte und somit seinen ersten Doppelpack schnürte (87.).

Kurz vor der Pause hatte der Jungprofi einen der stets brandgefährlichen Freistöße von Kevin Weggen per Kopf ins Netz verlängert (43.). "Ahmet steht sicher nicht zu Unrecht im Profikader", lobte Wölpper den aus der A-Jugend hochgerückten Angreifer. Zuvor hatten Scheidhauer, der an die Querlatte köpfte und Luca Steinfeldt bereits gute Möglichkeiten nach Weggen-Standards liegen gelassen.

Dennoch wusste Manfred Wölpper auch über dass nötige Quäntchen Glück, dass der MSV hatte, zu berichten. Zudem war Maurice Schumacher zur Stelle, wenn der Zebra-Keeper gebraucht wurde. "Wir sind nicht so vermessen, dieses Glück nicht einzugestehen", so der Coach. "Aber es war schon einmal gut zu sehen, dass wir Jungs auf dem Platz haben, die alles für den anderen tun."

(RP)
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