Msv Duisburg Anleihen: MSV spürt Interesse und Zurückhaltung

Duisburg · Beim Fanfest gab es Schmuck-Urkunden. Rund 300 000 Euro hat der Klub mit der "Zebra-Anleihe" eingenommen.

 Mit Maskottchen und Schmuck-Urkunden: Der MSV und die Anleihe-ausgebende Volksbank Rhein Ruhr präsentieren sich als Einheit.

Mit Maskottchen und Schmuck-Urkunden: Der MSV und die Anleihe-ausgebende Volksbank Rhein Ruhr präsentieren sich als Einheit.

Foto: Christoph Reichwein

Markus Räuber, der Vorsitzende des MSV-Verwaltungsrats, konnte am Samstag endlich seinen Vertrauensbeweis antreten. Räuber zeichnete eine der Anleihen, die der Fußball-Drittligist zur Stabilisierung seiner Finanzlage herausgibt. Ganz offiziell am ersten Ausgabetag, den die Zebras mit einem Fanfest bei der Volksbank-Rhein-Ruhr, die die Zertifikate in Höhe von 111, 500 und 1902 Euro herausgibt, begingen. Thomas Diederichs, einer der drei Vorstände der Genossenschaftsbank, stellte sich ebenfalls sehr geduldig an, um seine Anleihe zu platzieren. Zufrieden war er, denn es kommt ja nicht alle Tage vor, dass sich Menschen anstellen, um Geld zu borgen. Sein Kollege Carsten Soltau bezeichnete die Aktion ebenfalls als Erfolg. Dies wurde augenfällig, zumal die meisten Geldgeber zusätzlich einen Aufstieg auf sich nahmen. In der fünften Etage der Bank wurden die Anleihescheine gerahmt und vorher auf Wunsch von den MSV-Legenden Rudi Seliger, Ivo Grlic, Bernard Dietz und Bachirou Salou mit einem Autogramm versehen. Die Unterschriften, platziert auf den Coupons für die jährliche Zinsauszahlung (fünf Prozent) der auf fünf Jahre gerechneten Fan-Kredite, können sich für den MSV lohnen. Der eine oder andere wird sich überlegen, ob er den Bon gegen 5,50 Euro Zinsen tatsächlich einlöst.

Msv Duisburg: Anleihen: MSV spürt Interesse und Zurückhaltung
Foto: reichwein

Andere Klubs haben damit in ihrem Sinne gute Erfahrungen gemacht. Bernd Maas, meist unsichtbarer, dafür hauptamtlicher Geschäftsführer des MSV, bilanzierte den öffentlichen Auftakt der Ausgabe von Fan-Anleihen ebenfalls positiv. "Wir haben inzwischen knapp 300 000 Euro eingenommen", sagte Maas. Damit liege man leicht über Plan. Insgesamt fünf Millionen will der MSV bis zum Beginn des neuen Jahres über dieses Modell einnehmen. Das gelingt nicht ohne institutionelle Anleger. "Diese gehen wir nun in einem zweiten Schritt an", sagte Maas. Interesse sei zu spüren. Aber auch Zurückhaltung: Wer profimäßig sein Geld beim MSV investiert, wartet auf den 31. Oktober. Dann soll der Schuldenschnitt vollzogen sein — das brächte bessere Aussichten, die Einlage tatsächlich zurückzubekommen.

Neue Nachrichten zum Thema gab es am Samstag nicht, denn das Gespräch mit Walter Hellmich ist für morgen terminiert. Dann wird der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Ex-Boss ausloten, ob das mit dem Verzicht auf 80 Prozent seiner Kredite was wird. Die Fans kümmerte das am Samstag wenig: Sie wollten einfach Streifen zeigen, so wie der ehrenamtliche Geschäftsführer Robert Philipps. Er hatte schon im September, am ersten Bewerbungstag, eine große Anleihe gezeichnet.

(kew)
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