Zwei Standard-Tore MSV punktet in Halle nach zweimaligem Rückstand
Halle/Saale · Der MSV Duisburg kommt beim Halleschen FC zweimal nach Rückstand zurück und bringt zumindest einen Punkt mit. Beide Tore fallen nach Eckbällen.
Der MSV startete im Gegensatz zum 3:3 gegen Verl mit vier Neuen in der Startelf: Die gesperrten Caspar Jander und Joshua Bitter ersetzten Niclas Stierlin und Marvin Ajani. Für Marvin Senger und Kolja Pusch rückten Sebastian Mai und Kapitän Moritz Stoppelkamp in die Mannschaft.
Die erste gute Torchance in einer sehr temporeichen Anfangsphase der Partie gehörte den Gastgebern: Halles Top-Torjäger Tom Zimmerschied nahm eine Flanke Volley und setzte den Ball an den Außenpfosten. In der siebten Minute dann erstmals Aufregung im Strafraum der Gastgeber: Mai köpfte nach einer Ecke Richtung Tor und dabei den ausgestreckten Arm eines Verteidigers an. Strafstöße mag es für so etwas schon einmal gegeben haben, in diesem Fall jedoch nicht.
Stattdessen fiel kurz darauf das 1:0 für Halle: Nach einem langen Ball spielten die Gastgeber die MSV-Abwehr mit schnellem Direktspiel aus, sodass Andor Bolyki vor Vincent Müller auftauchte und vollstreckte (10.). Und Halle drückte weiter, immer wieder wurde Duisburgs Abwehr mit schnellen Kombinationen ausgespielt. In der 13. Minute rauschte ein Seitfallzieher von Tunay Deniz nur knapp über die Latte. Die Zebras wurden vor allem durch Ecken gefährlich, Mai prüfte in Minute 14 per Kopf Halles Keeper Felix Gebhardt, der aber keine große Mühe hatte. Drei Minuten später war Mai zum dritten Mal nach einer Ecke zur Stelle, sein Kopfball wurde diesmal aber (nicht mit der Hand) geblockt und die Kugel landete bei Marvin Bakalorz, der ihn aus 16 Metern im linken Eck versenkte - 1:1 (17.).
Auch danach ging es weiter Hin und Her mit Torchancen auf beiden Seiten, wobei die Hausherren die qualitativ etwas besseren Gelegenheiten hatten. Mit einem aggressiven Angriffspressing konnte Halle den MSV ein ums andere Mal schon im Spielaufbau in Verlegenheit bringen. Die Zebras bekamen die ein oder andere Konterchance, spielten sie aber nicht gut zu Ende. Zur Pause blieb es beim Unentschieden, was so auch in Ordnung ging.

Duisburgs Spielplan für die Saison 2022/23
Nach dem Seitenwechsel war zunächst Halle das spielbestimmende Team und kam zu ersten Chancen. Beinahe hätte MSV-Keeper Müller in der 53. Minute beim Rückstand mitgeholfen, als er einen flachen Distanzschuss durch die Arme rutschen ließ - doch er Ball ging neben das Tor. In der 58. Minute klingelte es dann - und das Tor zum Haller 2:1 erinnerte stark an zwei Treffer des SC Verl vergangene Woche. Zwar war es eine Flanke statt eines langen Einwurfs, nach einer Kopfball-Verlängerung war Sebastian Müller aber vor dem Tor sträflich frei und versenkte per Kopf. Zweimal hatte Verl auf ähnliche Weise getroffen.
Der MSV antwortete in Minute 60 mit einem Distanzschuss von Stoppelkamp, den Gebhardt gerade so über die Latte lenken konnte. Die nachfolgende Ecke des Kapitäns rutschte dann durch bis zu Ajani, der aus wenigen Metern zum 2:2 einschoss. Besser hätte man nicht reagieren können aus Sicht der Zebras, die trotz des Drucks der Haller ebenfalls weiter gut im Spiel waren und klar auf den Sieg gingen. In der 72. Minute hätte sich das fast gerächt, als Aaron Herzog unbedrängt durchs Mittelfeld laufen durfte, aus der zweiten Reihe abzog und nur am Pfosten scheiterte, 60 Sekunden später schoss Zimmerschied aus spitzem Winkel knapp vorbei.
Nachdem MSV-Keeper Müller bereits in der 53. Minute gepatzt hatte, unterlief ihm in der 77. erneut ein Schnitzer, als er eine Flanke durch die Hände gleiten ließ. Hinter ihm musste Halles Sebastian Müller eigentlich nur noch einschieben, traf aber den Ball nicht. Glück für die Duisburger, die in der Schlussphase immer seltener nach vorne kamen und hinten ins Schwimmen gerieten.
In der 84. Minute zeigte Schiedsrichter Michael Bacher dann plötzlich Rot gegen Halles Sören Reddemann. Vor der Ausführung einer Ecke der Hausherren gab es viel Gerangel und Reddemann schubste Niklas Kölle um. Gelb wäre vielleicht vertretbar gewesen, Rot aber keineswegs.
Danach verschoben sich die Spielanteile zugunsten des MSV, der in Überzahl jetzt seine Chance auf den Sieg suchte. Phillip König hätte in der 89. Minute beinahe per Hacke getroffen, in der Nachspielzeit war Hettwer dann frei im Sechzehner und vor dem Haller Tor, allerdings wurde der Winkel zu spitz und Keeper Gebhardt wehrte ab. Es war die letzte gute Chance, es blieb beim 2:2.