„Glauben alle noch an mehr“ MSV nach dem 2:2 zwischen Stolz und Ärgernis
Duisburg · Der MSV Duisburg holte gegen 1860 München ein 0:2 auf und am Ende einen Punkt. Einerseits ist man darüber stolz, andererseits wäre aber auch ein Sieg drin gewesen. Torschütze Alaa Bakir glaubt, dass noch viel mehr in der Mannschaft steckt.
Es fiel allen Beteiligten sichtlich schwer, dieses 2:2, das es am Samstag zwischen den MSV Duisburg und TSV 1860 München in der 3. Liga gab, einzuordnen. Während die Gäste mit dem verspielten Zwei-Tore-Vorsprung haderten, war man beim MSV natürlich glücklich darüber, nach dem 0:2 zurückgekommen zu sein. Aber mit Blick auf den gesamten Spielverlauf ist es ärgerlich, dass es überhaupt so weit kam aus Sicht der Zebras.
„Ich sehe uns klar als bessere Mannschaft“, sagte Alaa Bakir, der Torschütze zum umjubelten Ausgleich, bei Magentasport. „Die gehen glücklich 2:0 in Führung. Wie, wissen sie glaube ich selbst nicht.“ Trainer Torsten Ziegner meinte: „Wenn man 0:2 zurückliegt, dann muss man froh sein, dass es am Ende noch 2:2 ausgegangen ist. In dieser engen 3. Liga ist das nicht gewöhnlich. Trotzdem ist auch ein weinendes Auge dabei, weil ich finde, dass wir über 90 Minuten den Sieg verdient gehabt hätten.“ Am Ende war er aber „stolz“, dass die Mannschaft Moral bewiesen habe. Bakir hatte dafür ebenfalls ein Kompliment übrig.
Ziegner schaute aber auch auf die zwei vergebenen Großchancen von Youngster Julian Hettwer kurz vor der Pause. Da hätte es schon 1:0 stehen können für den MSV. Vorwürfe gab es vom Trainer keine: „Er weiß selbst, dass diese Torchancen eigentlich Tore sind und unter der Woche macht er die auch rein. Im Wettkampf ist es nochmal was anderes.“ Warum er Hettwer im Spiel ließ, erklärte er auch: „Ich habe mir gedacht: Er spielt so frech und beeindruckt die Münchener so, dann macht es einfach Sinn, ihn drauf zu lassen. Zum Glück hat er dann noch ein Tor erzielt.“
Das Tor zum 1:2 nämlich, als er wieder einmal sehr aufmerksam war und den Pass des Münchener Verteidigers Semi Belkahia abfing. Danach blieb er vor dem Tor eiskalt, anders als noch im ersten Durchgang. Es war Hettwers drittes Tor innerhalb von zwei Spielen.

Duisburgs Spielplan für die Saison 2022/23
Kurz darauf traf Bakir zum 2:2. Nach einem Meniskusriss hatte der dem MSV von August bis Februar gefehlt, es war erst der zweite Einsatz nach der Verletzung und sein erstes Saisontor. „Es fühlt sich super an“, sagte Bakir, „trotzdem weiß ich nicht, ob ich mich freuen soll oder traurig sein soll, weil gegen den Gegner heute definitiv drei Punkte drin gewesen wären.“ So war eben die Stimmung nach diesem Remis: Gut, dass das 0:2 aufgeholt wurde - aber da war eigentlich mehr drin.
So wie aus Bakirs Sicht auch in der Tabelle. Da liegt der MSV als Zwölfter weiterhin im Niemandsland. Zu gut, um abzusteigen und zu schwach, um im Aufstiegsrennen eine Rolle zu spielen. Abhaken will der 22-Jährige die Saison aber noch lange nicht: „Wir haben uns im Laufe der Saison mega entwickelt. Wir glauben alle noch an mehr und wollen auch noch mehr.“ Was das genau bedeutet, wird man vielleicht in den kommenden Wochen sehen. Weiter geht es bereits am kommenden Mittwoch in Dresden.