Trotz Abstiegssorgen Darum verzichtet der MSV Duisburg auf weitere Wintertransfers
Düsseldorf · Am letzten Tag der Wintertransferperiode herrscht bei manchen Klubs noch reges Treiben. Nicht so beim MSV Duisburg. Der vom Abstieg bedrohte Drittligist wird seine Mannschaft nicht weiter verstärken - aus mehreren Gründen.
Auf den letzten Drücker doch nochmal verstärken? Am Montag endete in Deutschland die Wechsel-Frist. Bis 18 Uhr hatten Klubs noch die Chance, neues Personal verpflichten. Fortan können lediglich vereinslose Profis unter Vertrag genommen werden. Während bei anderen Klubs reges Treiben herrschte, blieb es rund um den MSV Duisburg ruhig. Trotz der bedrohlichen Lage verzichten die Zebras auf weitere Transfers. Das teilte der Klub am Montag mit. Marvin Knoll (FC St. Pauli) und John Yeboah (Willem II Tilburg) werden somit die einzigen Winter-Zugänge bleiben.
„Wir waren uns einig darüber, dass Verstärkungen nur dann in Frage kommen, wenn uns diese Spieler unmittelbar helfen können. Das ist im Fall von Marvin Knoll und John Yeboah zweifelsfrei der Fall“, wird Ivica Grlic in einer Vereinsmitteilung zitiert. „Andere Spieler, mit denen wir in Kontakt standen und die diese Kriterien ebenfalls erfüllt und Impulse hätten setzen können, haben sich leider nicht für uns, sondern für höherklassige Vereine entschieden.“ Zudem betonte Duisburgs Sportdirektor, dass es zum jetzigen Zeitpunkt wenig Sinn mache, in „externe Perspektivspieler“ zu investieren, „die ihr Potenzial erst zu einem späteren Zeitpunkt abrufen können. Das wäre purer Aktionismus“.
Nichtsdestotrotz sei der Kader qualitativ gut aufgestellt. „Ich betone nochmals, dass die Mannschaft ausreichend Qualität hat, um in dieser Liga zu bestehen“, sagte Grlic, der aber auch monierte, dass die Mannschaft dies in der Vergangenheit nur „ansatzweise gezeigt“ und auch die „Beständigkeit“ vermissen lassen hat. Dies hätte den Klub so manchen Punkten gekostet. Dennoch sei er überzeugt, dass man den Turnaround schaffen werde.
Erst am vergangenen Sonntag hatte der MSV dank eines 1:0-Sieges beim SV Wehen Wiesbaden die Abstiegsränge verlassen - und die erhoffte Reaktion auf das 0:5-Heimdebakel gegen Magdeburg gezeigt. „Wir müssen ruhig bleiben, so weiterarbeiten und mal eins nachlegen“, forderte Trainer Hagen Schmidt. Gegen Wehen habe man gezeigt, „was in uns steckt.“ „Das ist das Level, das die Jungs vorgegeben haben, und das wollen wir Woche für Woche auf den Platz bringen“, sagte Schmidt. Am Mittwochabend empfängt Duisburg den VfL Osnabrück zum Wiederholungsspiel und kann mit einem Sieg einen weiteren Schritt aus dem Keller machen.
Nicht mehr mithelfen wird dabei Darius Ghindovean. Der Mittelfeldspieler wechselt zum Regionalligisten SC Preußen Münster. Ghindovean kam in der laufenden Saison bislang auf elf Einsätze, spielte aber unter Trainer Schmidt kaum noch eine Rolle. Insgesamt absolvierte Ghindovean 33 Pflichtspiele für die Zebras (zwei Tore). Der 13-fache rumänische Nationalspieler ist nach Dominik Schmidt (Atlas Delmenhorst, Regionalliga Nord) der zweite Winter-Abgang bei den Zebras.