Debakel auf dem Betzenberg MSV geht in Kaiserslautern mit 1:5 unter

Düsseldorf · Der MSV Duisburg wehrt sich gegen den 1. FC Kaiserslautern eine Halbzeit lang, dann brechen sie ein. Defensiv unterlaufen den Zebras zu viele Fehler. Die Abstiegsplätze kommen nach dem 1:5 wieder ein Stück näher.

 MSV-Trainer Hagen Schmidt.

MSV-Trainer Hagen Schmidt.

Foto: Fupa/Pressefoto Eibner

Angefeuert von rund 1000 mitgereisten Zebra-Fans hat der MSV Duisburg auf dem Betzenberg ein Debakel erlebt. Die Meidericher gingen am 32. Spieltag mit 1:5 (0:1) beim 1. FC Kaiserslautern unter.

Winterzugang Terence Boyd erzielte drei Treffer für die vor allem im zweiten Durchgang in allen Belangen überlegenen Hausherren (37./48./73). Für den Angreifer waren es bereits die Saisontore vier, fünf und sechs im Trikot des FCK. Zum vierten Mal konnte Boyd zudem das 1:0 markieren. Zum vierten Mal gewann Kaiserslautern. Marlon Ritter (60.) und Alexander Winkler (70.) erzielten die weiteren Treffer. Kolja Pusch (86.) gelang das Ehrentor für die Meidericher.

Während der FCK als Tabellenzweiter die Rückkehr in die 2. Bundesliga fest im Visier hat, muss der MSV weiter um den Klassenverbleib zittern. Weil der SC Verl sein Heimspiel gegen die Reserve des SC Freiburg (3:1) gewann, beträgt der Vorsprung auf die Nicht-Abstiegsplätze nur noch vier Punkte.

In Kaiserslautern musste Trainer Hagen Schmidt, der rechtzeitig nach überstandener Corona-Infektion wieder einsteigen durfte, unter anderem auf seinen verletzten Kapitän verzichten. Für Moritz Stoppelkamp spielte Niclas Stierlin, zudem rückten Niko Bretschneider und Orhan Ademi für Leroy Kwadwo und Aziz Bouhaddouz in die Startelf.

Erstmals auf der MSV-Bank saß in Kaiserslautern auch der neue Geschäftsführer Sport, Ralf Heskamp. Der 56-Jährige sah zu Beginn engagierte und konzentriert zu Werke gehende Zebras. Zwar waren die Hausherren das tonangebende Team, doch wirkliche Gelegenheiten ließen die Duisburger nicht zu.

Die Zebras standen mit wenigen Ausnahmen in der Defensive kompakt, waren griffig in den Zweikämpfen und versuchten nach Ballgewinnen schnell nach vorn zu spielen. Den ersten Abschluss verzeichnete John Yeboah (14.) – ohne aber wirklich Torgefahr auszustrahlen. Fünf Minuten später setzte Angreifer Orhan Ademi die Kugel nach einem Konter knapp über den Kasten der „Roten Teufel“.

Die erste nennenswerte Chance hatte vor 28.000 Zuschauern Boyd für die Hausherren in der 21. Minute. Den Kopfball des Angreifers aus kurzer Distanz lenkte MSV-Torhüter Leo Weinkauf mit einem starken Reflex um den Pfosten. Seine zweite Möglichkeit ließ sich der Winterzugang nicht entgehen. Nach einer Flanke von Philipp Hercher von der rechten Seite reagierte Boyd schneller als Verteidiger Marlon Frey und drückte die Kugel aus wenigen Metern ins lange Eck. Mit einem knappen Rückstand und noch Hoffnungen auf mögliche Punkte ging es in die Halbzeitpause.

Doch diese leise Hoffnung wurde im zweiten Durchgang komplett und relativ schnell zerstört. Bereits kurz nach Wiederanpfiff war erneut Boyd zur Stelle, knallte den Ball aus zentraler Position unter die Latte. Wieder war Hercher der Vorbereiter.

Duisburgs Trainer reagierte und brachte in Bouhaddouz und Julian Hettwer zwei frische Offensivkräfte, doch das Tor fiel auf der anderen Seite. Unter gütiger Mithilfe von Keeper Weinkauf. Ein katastrophaler Abspielfehler des Torhüters nutzten die Gastgeber zum 3:0. Die endgültige Vorentscheidung.

Der MSV hatte dem Aufstiegsaspiranten nichts mehr entgegenzusetzen - auch weil den Zebras zu viele unnötige Ballverluste unterliefen. Ein Leistungseinbruch, den Kaiserslautern gnadenlos ausnutzte. Winkler und Boyd mit seinem dritten Treffer machten das Debakel perfekt. Der Treffer von Pusch aus spitzem Winkel war nicht mehr als eine Randnotiz. Nach 30 Spielen haben die Duisburger somit bereits 60 Tore kassiert, so viele wie kein anderes Team in der 3. Liga.

Weiter geht es für den MSV am Samstag, 9. April (14 Uhr), mit dem Heimspiel gegen den Halleschen FC. Drei Tage zuvor treffen die Zebras im Niederrheinpokal-Viertelfinale auf den 1. FC Bocholt.

1. FC Kaiserslautern - MSV Duisburg 5:1 (1:0)

1. FC Kaiserslautern: Raab - Tomiak (74. Hippe), Kraus (78. Götze), Winkler - Ciftci, Ritter (74. Niehues) - Hercher (62. Schad), Wunderlich, Gibs - Hanslik, Boyd (74. Stehle)

MSV Duisburg: Weinkauf - Gembalies, Frey, Fleckstein - Ajani (68. Pusch), Knoll (57. Hettwer), Stierlin, Bretschneider (68. Feltscher) - Yeboah Zamora, Ademi (57. Bouhaddouz), Bakir (82. Bakalorz)

Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart)

Zuschauer: 28.000

Tore: 1:0 Boyd (37.), 2:0 Boyd (47.), 3:0 Ritter (59.), 4:0 Winkler (70.), 5:0 Boyd (73.), 5:1 Pusch (86.)

Gelbe Karten: - / Yeboah (1), Bakir (6)

(old)
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