3:3 gegen Verl Bakir rettet dem MSV erneut das Unentschieden

Duisburg · Wie schon vor einer Woche gegen 1860 München rettete Alaa Bakir dem MSV Duisburg gegen Verl mit dem Ausgleich einen Punkt. Dass es überhaupt soweit kam, machte eine Vereinslegende „bekloppt“.

 Alaa Bakir.

Alaa Bakir.

Foto: Fupa/Marcel Eichholz

Der MSV ging gegen Verl im Vergleich zum 0:2 in Dresden unverändert ins Spiel und legte mit hohem Tempo los. Schon nach 30 Sekunden hatte er eine Riesenchance: Marlon Frey zog aus 16 Metern flach ab und zwang Verls Keeper Tim Wiesner zu einer Parade. Der abgewehrte Ball landete direkt bei Caspar Jander, der innerhalb des Fünfmeterraums vor dem am Boden liegenden Wiesner eigentlich nur noch vollenden musste, jedoch übers Tor schoss. Nur eine Minute später wurde Julian Hettwer von Kolja Pusch in Szene gesetzt, der rechtzeitig herausgeilte Wiesner vereitelte damit aber auch diese Szene.

Der MSV ließ nach den ersten vergebenen Chancen nicht den Kopf hängen, sondern blieb bissig, was in der zwölften Minute zur Führung führte: Frey setzte Verls Kapitän Mael Corboz in dessen Sechzehnmeterraum unter Druck und blockte einen Passversuch ab. Der Ball landete bei Hettwer, der die Übersicht behielt und querlegte auf Benajmin Girth. Den Ball dann ins leere Tor zu schieben war nur noch Formsache.

Die Zebras gaben weiter Vollgas. Hettwer hatte noch zwei gute Torchancen, wobei einmal Wiesner parierte (16.) und der MSV-Stürmer einmal knapp vorbeischoss (24.). Statt die Führung auszubauen kassierten die Duisburger aber quasi aus dem Nichts das 1:1. In Minute 27 wurde ein langer Einwurf der Verler verlängert und Tom Baack konnte einköpfen. Bitter aus Sicht des MSV, der beinahe postwendend antwortete, doch Hettwer blieb auch in der 31. Minute nach einem Konter glücklos im Abschluss.

Die Torszenen nahmen mit zunehmender Dauer des ersten Durchgangs ab, stattdessen wurde das Spiel ruppiger und Schiedsrichter Felix Bickel sah sich gezwungen, etwas mehr durchzugreifen: Zunächst sah Verls Co-Trainer Daniel Jara auf der Bank sitzend Gelb, wenig später dann Jander, nachdem er den Ball nach einem Freistoßpfiff leicht weggespielt hatte. Generell war jetzt viel Diskussionsbedarf in einem nickelig geführten Spiel, das mit 1:1 in die Pause zu gehen schien – doch nichts da: Mit Beginn der Nachspielzeit bekam Hettwer noch eine Gelegenheit, nachdem er durch Frey mit einem Steckpass exzellent in Szene gesetzt wurde. Der Youngster blieb diesmal eiskalt und lupfte die Kugel über Wiesner hinweg ins Netz. Verl hatte aber auch noch einen auf Lager: Eine kurz ausgeführte Ecke flankte Nico Ochojski direkt auf den Kopf von Maximilian Wolfram. 2:2, danach war wirklich Pause.

In der Halbzeit monierte MSV-Legende Joachim Hopp den fehlenden Körpereinsatz bei beiden Gegentoren, die aus Standardsituationen resultierten. „Kein Kontakt zum Gegner, nichts - da werde ich bekloppt“, sagte er bei Magentasport und demonstrierte sogleich an Reporter Thomas Wagner, wie es richtig geht. „Fußball besteht aus Laufen, Kämpfen und Körperkontakt - und der findet da nicht statt“, fuhr er fort, „das schlimme ist, dass sie sich das gute Spiel dadurch kaputtmachen.“

Zur zweiten Hälfte brachte MSV-Trainer Torsten Ziegner mit Moritz Stoppelkamp und Sebastian Mai zwei neue Kräfte ins Spiel, Marvin Bakalorz und Kolja Pusch blieben dafür draußen. Stoppelkamp und Mai erlebten einen denkbar schlechten Auftakt in den zweiten Durchgang: Jander brachte Corboz zu Fall und Bickel schickte den bereits verwarnten Mittelfeldmann mit Gelb-Rot vom Feld (48.). Eine sehr harte Entscheidung, eine Ermahnung hätte es auch getan. Zwei Minuten später kam es noch schlimmer: Schon wieder bekamen die Duisburger einen langen Einwurf nicht verteidigt und schon wieder köpfte Baack den Ball ins Tor - 2:3.

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Danach brauchte der MSV eine Weile, um sich zu sortieren und nochmal neuen Mut zu fassen. Etwa ab der 65. Minute wurde er dann selbst auch nach vorne ein bisschen gefährlich, wenn auch bei den zahlreichen Hereingaben keine klaren Torchancen heraussprangen - bis zur 85. Minute, als das Zusammenspiel zweier eingewechselter das 3:3 brachte: Marvin Ajani bediente Alaa Bakir mit einer flachen Hereingabe und der schlenzte die Kugel in den Winkel. Schon sieben Tage zuvor hatte Bakir auch gegen 1860 München den Ausgleich erzielt.

In den letzten Minuten war es eine Partie mit offenem Visier, beide gaben sich nicht mit diesem Remis zufrieden und hatten gefährliche Aktionen in der Offensive. Beide blieben dabei aber glücklos und so endete das Spiel 3:3.

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