0:4-Debakel „Mission Heimsieg“ gescheitert – MSV Duisburg geht gegen Verl unter

Duisburg · Wieder kein Heimsieg, wieder kein Befreiungsschlag. Der MSV Duisburg kann einfach nicht mehr gewinnen. Die Meidericher unterlagen am 11. Spieltag der 3. Liga dem SC Verl mit 0:4. Spielerisch und kämpferisch ließen die Zebras alles vermissen.

 Enttäuschte Duisburger (Archiv).

Enttäuschte Duisburger (Archiv).

Foto: dpa/Marius Becker

Die Lage beim Drittligisten MSV Duisburg spitzt sich weiter dramatisch zu. Am 11. Spieltag kassierten die Zebras gegen Aufsteiger eine bittere 0:4 (0:1)-Niederlage. Ein Debakel. Für das Team von Trainer Gino Lettieri war es bereits das fünfte Spiel in Folge ohne Sieg, zu Hause konnten die Meidericher in der laufenden Saison noch gar nicht gewinnen. Aus nun sechs Partien in der Schauinsland-Reisen-Arena holten die Zebras lediglich zwei Punkte.

Kasim Rabihic (16./80), der ehemalige Duisburger Zlatko Janjic (59.) und Aygün Yildirim (76.) stellten den Sieg für die Gäste sicher. Mit neun Punkten liegt der MSV auf einem Abstiegsplatz, hinkt seinem eigenen Anspruch damit weiter meilenweit hinterher. Durch die die Blamage droht im Laufe des Wochenendes sogar der Sturz ans Tabellenende. Die Gäste aus Verl verbesserten sich durch den fünften Saisonsieg auf Platz fünf. Der Aufsteiger hat allerdings erst neun Partien gespielt.

Insgesamt vier Änderungen nahm MSV-Trainer Lettieri im Vergleich zum 0:0 gegen den Halleschen FC am Dienstag vor. Im Angriff verzichtete der 53-Jährige zunächst auf die Dienste von Vincent Vermeij und setzte auf Orhan Ademi im Sturmzentrum. Anstelle von Sinan Karweina, Arnold Budimbu und Maximilian Sauer, der gegen Halle verletzt ausgewechselt worden war, durften Ahmet Engin, Dominik Schmidt und Kapitän Moritz Stoppelkamp von Beginn an ran.

„Die Spieler wissen, dass sie noch zulegen müssen. Im Moment müssen wir uns die Punkte erkämpfen“, hatte Lettieri die Marschroute vorgegeben. Auch die kurze Vorbereitungszeit wollte er nicht als Ausrede gelten lassen, wie de Deutsch-Italiener vor der Partie bei „MagentaSport“ erklärte: „Wir müssen mutig auftreten. Wir dürfen nicht auf die Tabelle schauen.“

Doch die Worte des Trainer zeigten zunächst keine Wirkung, denn die Duisburger kamen überhaupt nicht in die Partie. In einer hektischen Anfangsphase offenbarten die Zebras große spielerische Mängel. Es reihten sich Fehlpässe an Stockfehler - und auch die Zweikämpfe gingen verloren. Vor allem MSV-Linksverteidiger Arne Sicker hatte im ersten Durchgang arge Probleme mit dem quirligen Verler Yildirim, der immer wieder durchkam. Zum Glück für die Duisburger fanden seine Flanken zunächst keine Abnehmer. Dieses ängstliche Auftreten hatte zur Folge, dass der MSV nicht nur in der Defensive wackelte, sondern auch offensiv nahezu alles schuldig blieb.

Anders die Verler, die in der 16. Minute verdient in Führung gingen. Nach einer kurz ausgeführten Ecke von rechts zog Verls Angreifer Kasim Rabihic in den Strafraum und vollendete mit links flach ins lange Eck. Nur acht Minuten später wäre eine gleiche Variante von links beinahe wieder von Erfolg gekrönt worden. Mit einem starken Reflex verhinderte MSV-Torhüter Leo Weinkauf den zweiten Gegentreffer.

Und was war mit dem MSV? Erst nach einer guten halben Stunde kamen die Hausherren zu ihrer ersten guten Chance. Eine Hereingabe von Ademi landete bei Scepanik, der sich stark um seinen Gegenspieler herumdrehte und Abschloss. Verl-Torhüter Robin Brüseke konnte die Kugel jedoch entschärfen (32.). Und auch bei der zweiten Duisburger Gelegenheit durch Stoppelkamp (38.) blieb der Keeper Sieger. Das 0:1 zur Pause war dennoch verdient.

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Foto: dpa/Ronny Hartmann

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Verler das aktivere und gefährlichere Team – und belohnten sich. Nach einem langen Ball tauchte der ehemalige Duisburger Zlatko Janjic frei vor Weinkauf auf. Der Angreifer, der bis 2017 für den MSV spielte, blieb eiskalt und schob zum 2:0 für die Gäste ein (59.). Auf der anderen Seite verpasste der kurz zuvor für Stoppelkamp eingewechselte Vermeji den Anschlusstreffer, der mit einem Nachschuss am stark reagierenden Brüseke scheiterte (66.). Das war es aber auch schon aus Sicht der Duisburger.

Für die Entscheidung sorgte dann ein Konter der Gäste. Nach einem Ballgewinn schalteten die Verler schnell um: Rabihic bediente den mitgelaufenen Yildirim, der die Kugel nur noch einschieben musste (76.). Nur vier Minuten später krönte Rabihic seine Leistung mit dem 4:0 (80.).

Nach der sechsten Niederlage im elften Spiel blickt der MSV harten Zeiten entgegen. Viel Zeit bleibt Lettieri und seinem Team aber nicht. Schon am kommenden Dienstag geht es für den MSV bei Waldhof Mannheim weiter (19 Uhr). Den nächsten Versuch, ihren ersten Heimsieg zu landen, bekommen die Duisburger am nächsten Wochenende gegen Dynamo Dresden.

Statistik:

Duisburg: Weinkauf - Fleckstein, Dominik Schmidt, Volkmer, Sicker - Kamavuaka - Krempicki, Scepanik (71. Hettwer) - Stoppelkamp (63. Vermeij) - Engin (57. Budimbu), Ademi. - Trainer: Lettieri

Verl: Brüseke - Lang (70. Korb), Mikic, Stöckner, Ritzka - Mehmet Kurt - Schwermann (67. Pernot), Sander - Yildirim (80. Haeder), Janjic, Rabihic. - Trainer: Capretti

Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz)

Tore: 0:1 Rabihic (15.), 0:2 Janjic (59.), 0:3 Yildirim (76.), 0:4 Rabihic (80.)

Zuschauer: keine

Gelbe Karten: Kamavuaka (7.), Volkmer (25.), Ademi (54.), Fleckstein (78.) - Rabihic (58.)

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