1:0 gegen Viktoria Berlin MSV Duisburg feiert ersten Sieg unter Trainer Schmidt

Düsseldorf · Dank einer starken zweiten Halbzeit siegen die Zebras gegen Viktoria Berlin knapp mit 1:0. MSV-Angreifer Aziz Bouhaddouz avanciert zum Matchwinner – die Gäste aus Berlin kassieren gleich zwei Rote Karten.

 Aziz Bouhaddouz.

Aziz Bouhaddouz.

Foto: imago images/Eibner/Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de

Der kriselnde MSV Duisburg hat im dritten Spiel unter seinem neuen Trainer Hagen Schmidt den erhofften Befreiungsschlag geschafft. Am 15. Spieltag gewannen die Zebras vor 7575 Zuschauern gegen Aufsteiger Viktoria Berlin mit 1:0 (0:0).

Angreifer Aziz Bouhaddouz (51.) sorgte mit seinem Treffer kurz nach dem Seitenwechsel für den fünften Saisonsieg. Mit nun 16 Punkten rückten die Meidericher auf Rang 18 vor. Der Sieg war zugleich einer für die Duisburger Klubchronik. Zum ersten Mal traf der MSV in seiner Vereinsgeschichte auf Viktoria Berlin.

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Im Gegensatz zur 1:2-Niederlage in Halle nahm Schmidt drei Änderungen in der Startelf vor und schickte Tobias Fleckstein, Bouhaddouz und Moritz Stoppelkamp, der zuletzt verletzungsbedingt gefehlt hatte, für Vincent Gembalies, Julian Hettwer und Darius Ghindovean aufs Feld.

Mit Leidenschaft und einer gewissen Aggressivität wollten die Duisburger den Berlinern entgegentreten. „Sie sind sehr aggressiv und eklig gegen den Ball. Da müssen wir gute Lösungen finden und selbst aggressiv sein“, hatte Schmidt vor der Partie erklärt. Gegen die zweitbeste Offensive der Liga war der MSV zunächst aber um Stabilität bemüht – und lauerte auf Konter. Das hätte sich in der siebten Minute beinahe bezahlt gemacht. Über Bouhaddouz landete der Ball bei Marlon Frey, der mit einem Flachschuss aus gut 18 Metern am linken Außenpfosten scheiterte.

Auf der anderen Seite sorgten Soufin Benyamina (13.) und Lucas Falcao (15.) für zwei brenzlige Situationen. Mit zunehmender Spieldauer bekamen die Duisburger das Spiel immer mehr in den Griff, taten sich jedoch extrem schwer, zu Chancen zu kommen. Erst kurz vor dem Seitenwechsel wurde Viktoria-Torhüter Julian Krahl erstmals richtig gefordert. Nach einem Ballgewinn und erneut schnellem Umschaltspiel legte Kolja Pusch die Kugel im Strafraum für den mitgelaufenen Stoppelkamp auf. Der Kapitän der Duisburger probierte es mit einem Schlenzer, doch Krahl parierte (45.). Es folgten hitzige Diskussionen, weil die Hausherren den Angriff zu Ende gespielt hatten, obwohl Berlins Patrick Kapp verletzt am Boden gelegen hatte.

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So ging es mit einem torlosen Remis in die Halbzeit, in der sich vor allem Schiedsrichter Franz Bokop mit mehreren Entscheidungen den Unmut des Publikums auf sich gezogen hatte. Gleich drei Duisburger sahen im ersten Durchgang die Gelbe Karte. Für Pusch und Niko Bretschneider war es eine Verwarnung mit Folgen, beide werden dem MSV nach der fünften Gelben Karte im nächsten Spiel fehlen.

Kurz nach dem Seitenwechsel durften die MSV-Anhänger dann endlich jubeln. Eine kurz ausgeführte Ecke köpfte Bouhaddouz zur Führung für die Duisburger ein. Und es kam noch bitterer für die Gäste. Nur drei Minuten nach dem Rückstand sah Kapp nach einem Foul am Torschützen die Rote Karte. Zu allem Überfluss wurde auch noch der bereits ausgewechselte Christoph Menz wegen Meckerns mit der Ampelkarte sanktioniert.

Der MSV hatte die Partie nun im Griff und spielte weiter nach vorne, verpasste zunächst durch Pusch (59./63.) aber den zweiten Treffer. Die größte Chance zur möglichen Vorentscheidung vergab Stoppelkamp vom Elfmeterpunkt (66.). Krahl hatte die Ecke geahnt und konnte parieren. Auch in der Folge schaffte Berlin es nicht, das Spiel zu beruhigen, einzig Torhüter Krahl hielt sein Team im Kampf um einen Zähler im Rennen. Erst in der Schlussphase begann beim MSV doch nochmal das Zittern, wirklich in Gefahr geriet der fünfte Saisonsieg aber nicht mehr.

Weiter geht es für den MSV in der Liga nach der Länderspielpause am 20. November um 14 Uhr bei 1860 München. Zuvor steht für das Team von Trainer Schmidt am 13. November noch das Pokalspiel bei SV Sonsbeck an.

Statistik:

Duisburg: Weinkauf - Feltscher, Fleckstein, Steurer, Bretschneider (76. Kwadwo) - Pusch, Frey, Stierlin (89. Velkov), Stoppelkamp (82. Bakir) - Bouhaddouz (89. Hettwer), Ademi. - Trainer: Schmidt

Berlin: Krahl - Kapp, Lewald, Gunte - Pinckert, Menz (54. Beyreuther), Jopek, Yannis Becker - Küc (77. Ogbaidze) - Falcao (77. Kayo), Benyamina (61. Yilmaz). - Trainer: Muzzicato

Schiedsrichter: Franz Bokop (Vechta)

Tor: 1:0 Bouhaddouz (52.)

Zuschauer: 7575

Rote Karte: - Kapp nach einer Notbremse (55.)

Gelb-Rote Karte: - Menz wegen unsportlichen Verhaltens als Auswechselspieler (55.)

Gelbe Karten: Bouhaddouz, Pusch, Bretschneider, Stoppelkamp - Benyamina, Becker

Besonderes Vorkommnis: Krahl hält Foulelfmeter von Stoppelkamp (66.)

(old)
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