Deutschland zum fünften Mal Europameister Mit Golden Goal siegreich

Ulm (rpo). Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen hat zum dritten Mal in Folge den Europameister-Titel gewonnen. Das Team von Trainerin Tina Theune-Meyer gewann am Samstag das Endspiel gegen Schweden mit 1:0 (0:0) durch Golden Goal.

Vor 18 000 Zuschauern im ausverkauften Ulmer Donaustadion erzielte Claudia Müller in der 98. Minute den Siegtreffer für die deutsche Mannschaft. Für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) war es der fünfte EM-Titel.

Trainerin Tina Theune-Meyer war gegenüber dem Halbfinalsieg gegen Norwegen zu einer Umstellung gezwungen. Für die verletzte Sandra Minnert spielte die Potsdamerin Ariane Hingst. Bei strömendem Regen und prächtiger Kulisse kam die deutsche Mannschaft nur schwer in Gang. Die einzige nennenswerte Chance in der Anfangsphase vergab Sandra Smisek, deren Lupfer knapp am langen Eck vorbetrudelte. Danach nahm das Drei- Kronen-Team das Heft in die Hand. Die Schwedinnen wirkten im Mittelfeld aggressiver und zweikampfstärker.

Die deutschen Mannschaft hingegen wurde mit zunehmender Spieldauer immer nervöser. Einzige Spielerin im DFB-Dress, die Normalform erreichte, war Steffi Jones. die Abwehrreckin musste ein ums andere Mal die Fehler ihrer Vorderleute ausbügeln. Zudem entwickelte Jones auch nach vorn Gefahr. In der 31. Minute konnte Schwedens Schlussfrau Caroline Jönsson ihren Schuss nach einer Vorlage von Smisek jedoch parieren. Nur zwei Minuten später musste DFB-Torhüterin Silke Rottenberg ihr ganzes Können bei einem Aufsetzer von Malin Moström aufbieten. Kurz darauf zielte Therese Sjögran knapp am deutschen Tor vorbei.

"Im Angriffspiel fehlt die Präzision. Jeder Ball landet beim Gegner. So macht man die Schwedinnen stark“, kritisierte Co-Trainerin Silvia Neid den Mangel an Ideen und die vielen Fehlpässe im deutschen Team. Auch Männer-Bundestrainer Michael Skibbe sah noch große Steigerungsmöglichkeiten für die zweite Halbzeit: „Vielleicht ist das regnerische Wetter nicht so gut für unsere Mannschaft. Den guten Fußball hat das deutsche Team bei dieser EM meistens nach der Pause gezeigt."

Zur zweiten Halbzeit kamen die Gastgeberinnen, die das Eröffnungsspiel gegen denselben Gegner mit 3:1 gewonnen hatten, wie verwandelt aus der Kabine. Die Angriffe wurden jetzt schnell und geradlinig vorgetragen, so dass die Schwedinnen nur noch zu gelegentlichen Konterchancen kamen. Die für Smisek eingewechselte Claudia Müller vergab allerdings zwei riesige Torchancen (65./68.). Zwei Mal scheiterte sie per Kopf an der großartig reagierenden schwedischen Torfrau. Auch in der 79. Minute hatten die deutschen Fans schon den Torschrei auf den Lippen. Aber Pia Wunderlich fand völlig freistehend in Jönsson ihren Meister, den Abpraller setzte Renate Lingor ans Lattenkreuz.

(RPO Archiv)
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