In Amerika nimmt man kaum Notiz vom Skandal Miami: Für Christoph Daum ein Ort zum Abtauchen

Miami (dpa). Wenn Christoph Daum wegen der Drogen-Affäre nach Miami geflüchtet ist, um Ruhe zu bekommen, dann wird er sie finden. In Amerika hat man kaum Notiz genommen von dem "Erdbeben", das Fußball-Deutschland erschütterte.

Die Ankunft des designierten und nun geschassten Bundestrainers im sonnigen Florida wurde - obwohl die Meldung über die Ticker ging - nur vom PC im Flughafen gespeichert. Und der gibt Auskunft nur bei Anfragen von Behörden. Laut "Bild" flüchtete Daum am Samstag mit dem Lufthansa-Jumbo Boeing 747-200 um 13.45 Uhr, 95 Minuten bevor Bayer Leverkusens Manager Reiner Calmund auf einer Pressekonferenz die Trennung von Daum bekannt gab, von Frankfurt nach Miami.

Es war unmöglich festzustellen ob Daum am Flughafen erwartet wurde oder ob er sich ein Auto mietete. Jedenfalls ist er nicht in den großen Hotels von Miami oder Miami Beach abgestiegen.

In Amerika ist Fußball immer noch ein Sport der zweiten Klasse, trotz aller Bemühungen und der Erfolge der Damen. Das Finale um den US-Cup am Samstag im WM-Stadion Soldier Field in Chicago zwischen Chicago Fire und Miami Fusion (2-1) fand kaum Beachtung, obwohl es die 87. Auflage war und im Fernsehen übertragen wurde. Nach dem Sieg von Mike Tyson gegen den Polen Andrew Golota und dem Spaziergang der USA im Golf gegen den Rest der Welt interessierten Eishockey, Football und Baseball.

Die Ankunft und der Aufenthalt vom Ex-Trainer des Fußball- Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen blieb da unbeachtet. Und das, obwohl der Fall Daum ja mit Gerüchten, Drogen und Geld alles beinhaltet, was in den USA eine Story ausmacht.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort