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"Fauler Budenzauber" Mayer-Vorfelder fordert: "Analyse ohne Tabus!"

Dortmund (sid). Dem faulen "Budenzauber" soll die knallharte Analyse folgen: "Wir sollten in den kommenden Wochen alle Möglichkeiten über eine Fortführung des Wettbewerbs analysieren und dabei keine Tabus kennen", erklärte der geschäftsführende Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Gerhard Mayer-Vorfelder (Foto). Der DFB-Hallenpokal, der sich beim Finalturnier am vergangenen Wochenende in Dortmund selbst ad absurdum geführt hatte, steht vor einer höchst ungewissen Zukunft.

Denn die Kritik unter Spielern und Zuschauern wächst, den Trainern war der Hallen-Fußball schon seit jeher ein Dorn im Auge. Ihr Haupt-Argument für die Ablehnung ist jedoch nicht die vermeintliche Verletzungsgefahr, sondern Terminprobleme in der verkürzten Winterpause. "Terminlich passt dieses Ereignis nicht in die Vorbereitung", erklärten sie einheitlich.

Zwar zog "MV" selbst ein "positives Fazit" der 14. Auflage des Hallen-Pokals, doch frustriert ihn der mangelnde Rückhalt bei den Bundesliga-Klubs zusehends. "Die Hallen-Runde war nicht unsere Idee. Wir haben nur einen Wunsch der Vereine umgesetzt", erklärte DFB-Mediendirektor Wolfgang Niersbach. "Auch die Bayern waren dafür", ergänzte Liga-Direktor Wilfried Staub: "Wir denken darüber nach, ob wir das Finale abschaffen sollen. Dann bestünde für die Vereine nicht mehr die Gefahr, zweimal ihre Vorbereitung zu unterbrechen."

Zwar beteiligen sich die Klubs artig an zumindest einem Turnier der Hallenserie, doch traten sie meist nur mit B- oder C-Teams an und sprachen in aller Öffentlichkeit von einer lästigen Pflicht. "Hallenfußball macht nur Sinn, wenn man Termine hat", sagte Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß im Trainingslager in Spanien und fügte an: "Wenn die Öffentlichkeit das akzeptiert, dass die großen Mannschaften nur noch mit Rumpfteams antreten, dann geht es." Die Bayern waren beim Finalturnier mit einer "Junioren-Auswahl" angetreten, Chef-Coach Ottmar Hitzfeld befand sich mit dem Stammkader im Trainingslager in Marbella.

"Wenn die Vereine A gesagt haben, müssen sie auch B sagen", meinte indes Mayer-Vorfelder verärgert. Öffentlich bekannt zum Indoor-Spektakel hatten sich nämlich nur wenige Trainer: "Ich würde mir wünschen, dass es allen Mannschaften so viel Spaß gemacht hätte wie uns. Dann wäre mehr Leben in der Bude gewesen", erklärte Lorenz-Günther Köstner vom neuen Hallenmeister SpVgg Unterhaching - wohlgemerkt nach dem ersten Gruppenspiel in Dortmund.

Viele hielten es dagegen eher mit Waldhof Mannheims Coach Uwe Rapolder. "Noch zwei Niederlagen, und wir haben es geschafft", meinte Rapolder nach dem Erreichen des Halbfinals beim Qualifikationsturnier in Riesa. Sein Team verlor zweimal und konnte sich einen zweiten Hallen-Auftritt in Dortmund sparen.

Michael Meier, Manager bei Borussia Dortmund, fügt gar einen völlig anderen Aspekt an: "In Deutschland wird permanent gefordert, dass wir die Jugendspieler einsetzen und ihnen eine Chance geben. Doch wenn wir das tun, ist es auch falsch, und man will wieder die alten Säcke sehen. Der einzige, der die Sache richtig eingeschätzt hat, ist der Zuschauer. Er sieht den Hallenfußball als Spektakel mit hohem Unterhaltungswert an. Deshalb wage ich die Prognose, dass wir auch im kommenden Jahr Hallenfußball spielen werden."

(RPO Archiv)
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