FSV Mainz 05 Manager Schröder will keine Heidel-Kopie sein

Mainz · Am Dienstag wurde Rouven Schröder offiziell als neuer Manager des FSV Mainz 05 vorgestellt. Der 40-Jährige wirkte entschlossen - ein "Christian Heidel 2.0" will er nicht sein.

FSV Mainz 05 stellt Manager Rouven Schröder vor
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Mainz stellt Heidel-Nachfolger Rouven Schröder vor

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Als die Zukunft des FSV Mainz 05 offiziell begann, war die Vergangenheit noch immer allgegenwärtig. "Der Respekt vor der Aufgabe ist riesengroß. Wer die Nachfolge eines Christian Heidel antritt, von dem wird einiges erwartet", sagte der neue Manager Rouven Schröder bei seiner offiziellen Vorstellung - und stellte ohne Umschweife klar: "Ich werde nicht versuchen, ihn zu kopieren."

An der Seite von Heidel, der die Rheinhessen nach rund 24 Jahren innerhalb der Bundesliga Richtung Schalke 04 verlassen hatte, durfte Schröder in den vergangenen Wochen beim selbsternannten Karnevalsverein reinschnuppern. Dabei will er vieles von seinem Vorgänger gelernt haben, unter anderem, "dass man auch mal drei Tage nicht an das Handy geht".

Ob Schröder jedoch die riesigen Fußstapfen von Heidel ausfüllen kann? "Die will ich gar nicht betreten. Man sollte wirklich nicht versuchen, das Gleiche zu machen. Das wird nicht gelingen", sagte Schröder, der vor seinem ersten öffentlichen Auftritt als Mainzer Sportchef Heidel ein Versprechen mit auf den Weg gegeben hatte. "Ich werde 100 Prozent dafür geben, dass es ordentlich weiter geht. Dann kann ich in den Spiegel schauen."

Optimistische und positive Herangehensweise

Hingabe und der "große Fleiß", den Schröder als eine seiner Stärken nannte, sind auch dringend vonnöten. Nach dem praktisch sicheren Abgang von Kapitän Julian Baumgartlinger zum Ligarivalen Bayer Leverkusen muss Schröder jenes Verhandlungsgeschick an den Tag legen, mit dem Heidel die Mainzer zu einem Teilnehmer an der kommenden Europa-League-Saison geformt hatte. "Wir können uns auf Dauer nicht die teuren Transfers leisten, wir müssen kreativ sein", sagte Schröder, der selbstbewusst ergänzte: "Wir müssen uns aber nicht kleiner machen, als wir sind."

Wahrscheinlich war die optimistische und positive Herangehensweise auch ein Grund, weshalb Schröder den Mainzer Vereinspräsidenten Harald Strutz während der Gespräche im Januar überzeugt hatte. Strutz war ohnehin seit jeher bemüht, die Zweifel an Schröder - bei Werder Bremen zuletzt rechte Hand von Sportchef Thomas Eichin - zu zerstreuen. "Ich bekam schnell den Eindruck", sagte Strutz, "dass Rouven genau der Richtige ist, um die Zukunft zu gestalten. Er passt vom Profil und ist kein Neuanfänger."

In führender Position aber irgendwie doch. Denn in Bremen arbeitete Schröder weitestgehend im Hintergrund - am Ende setzte sich nun aber doch der Wunsch durch, mehr Verantwortung zu übernehmen. "Das Gefühl, einen Verein nach außen zu repräsentieren, ist über Jahre gereift", sagte Schröder: "Wir schauen selbstbewusst nach vorne."

(old/sid)
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