Lage der Liga Mainz arbeitet gegen den Trend

Düsseldorf · Die Mannschaften, die in der Bundesliga gegen den Abstieg spielen, haben in dieser Saison alle schon mindestens einmal den Trainer getauscht. Nur Mainz geht einen anderen Weg.

Das ist Martin Schmidt
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Das ist Martin Schmidt

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Wissenschaftler haben den Einfluss der Viererkette auf die Entfaltungsmöglichkeiten des Stoßstürmers untersucht. Sie haben sich mit Laufwegen, Ernährungsfragen und dem Flugverhalten des Balls beschäftigt. Und natürlich gibt es Studien zu einer der wesentlichen Fragen des Fußball-Geschäfts. Sie lautet: "Was bringt ein Trainerwechsel?" Die Antwort: Nichts. Nachzulesen in einer Studie der Universität Münster.

Weil Vereinsvorstände aber offenbar weniger als ihre leitenden Angestellten im Fach des Übungsleiters an wissenschaftlichen Erkenntnissen interessiert sind, hält sich an der Spitze der Klubs nachhaltig das Missverständnis, ein Trainer-Rauswurf wende zuverlässig jede Saison zum Guten.

Bundesliga: Alle Trainerwechsel der Saison 2016/17
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Alle Trainerwechsel der Saison

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Auch deshalb zogen in diesem Spieljahr allein in der Bundesliga bereits acht Teams die sogenannte Notbremse und wechselten den Trainer aus. Der Erfolg ist überschaubar, wie beispielsweise die leidgeplagten Anhänger von Leverkusen, Augsburg oder Darmstadt bestätigen können.

Vielleicht haben sich die Mainzer Vereinsspitzen deshalb dafür entschieden, mit ihrem Trainer Martin Schmidt den Weg bis zum Saisonende zu gehen. Das haben sie jedenfalls versichert, obwohl ihr Klub gerade nicht auf einer Erfolgswelle schwimmt. Fünf Niederlagen in Folge sind kein Nachweis eines positiven Laufs.

Ihr Gegner vom Samstag kennt solche Geschichten. Die Freiburger haben 2015 selbst erlebt, wie stark der Sog in einer Misserfolgsserie werden kann. Sie stiegen ab. Aber sie gingen auch diesen Weg mit ihrem Trainer, weil sie von Christian Streichs Qualitäten überzeugt waren. Das zahlte sich aus, der SC Freiburg baute sich in der zweiten Liga wieder auf, und er zählt als Neuling zu den Anwärtern auf die Plätze im europäischen Fußball. Mit Christian Streich, versteht sich.

Durchaus möglich, dass die Überzeugungstäter aus Mainz einen ähnlichen Weg gehen müssen. Und vielleicht haben sie sich bei den Freiburgern erkundigt, wie man das richtig macht. Vielleicht aber haben sie auch die Studie aus Münster gelesen.

(RP)
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