Wegen Attacken von Uli Hoeneß Lothar Matthäus bricht mit dem FC Bayern

München (rpo). Lothar Matthäus hat mit dem FC Bayern München gebrochen und dem Rekordmeister die Freundschaft gekündigt. Der 41-Jährige reagierte damit auf den verbalen Angriff von Bayern-Manager Uli Hoeneß.

Der Fußball-Rekordnationalspieler legte seine Ehrenmitgliedschaft beim Münchner Renommierclub nieder und gibt Urkunde, Ehrennadel sowie das Abschiedsgeschenk an den Verein zurück. Er habe diese Entscheidung "auf Grund der verbalen Attacken des Managers vom FC Bayern München" getroffen, teilte Matthäus auf seiner Homepage mit.

Matthäus, der für den FC Bayern 302 Bundesligaspiele bestritt und sieben Meistertitel gewann, ist verärgert über eine Aussage von Hoeneß. "Solange Rummenigge und ich was zu sagen haben, wird Matthäus nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion", hatte der Bayern-Manager am 10. November im Deutschen Sportfernsehen (DSF) gesagt.

Offener Brief an Hoeneß

In einem Brief an Hoeneß schrieb Matthäus, "dass es für mich nach wie vor unerklärlich ist, warum auf meine sachliche Kritik zum Zustand der Mannschaft eine von ihm mehr als persönlich beleidigende Reaktion vor einem Millionenpublikum erfolgte. Gerade wegen meiner Verdienste gegenüber dem FC Bayern muss ich mir das in dieser Form nicht gefallen lassen."

Er sei jederzeit zu einem klärenden Gespräch bereit, um die Differenzen zu beseitigen, schrieb der ehemalige Bayern-Kapitän, "es versteht sich von selbst, dass mein Herz für den Verein schlägt und solche Diskussionen und Äußerungen letztendlich nur dem Verein schaden."

Teamchef Rudi Völler, der gemeinsam mit Matthäus 1990 in Italien Fußball-Weltmeister wurde, bedauert den Streit zwischen seinem ehemaligen Mitspieler und dem Rekordmeister. "Ich finde die Entwicklung schade, weil Lothar ein Stück Bayern München ist", sagte der Teamchef am Rande des Trainingslagers der Nationalmannschaft in Castrop-Rauxel. "Ich hoffe, es kommt wieder zu einer Annäherung zwischen ihm und Uli Hoeneß. Vielleicht helfen da ja die besinnlichen Weihnachtstage."

(RPO Archiv)
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