Uefa-Cup-Auslosung Lösbare Aufgaben für deutsches Quintett

Monte Carlo (sid). Zwei kampfstarke Teams von der Insel, eine heißblütige Mannschaft aus der Türkei und zwei Nobodies aus dem Osten: Dem deutschen Bundesliga-Quintett wurden am Freitag bei der Auslosung der ersten Runde des Fußball-Uefa-Pokals in Monte Carlo Gegner mit unterschiedlichen "Härtegraden" zugeteilt. Die auf dem Papier schwersten Lose erwischten Werder Bremen und der VfB Stuttgart.

Der deutsche Pokalfinalist aus Bremen muss zunächst bei türkischen Klub Antalyaspor antreten, der sich ebenfalls als Verlierer des nationalen Cup-Finales gegen Uefa-Cup-Gewinner Galatasaray Istanbul für den Uefa-Pokal qualifiziert hat. Die Schwaben, Gewinner des UI-Cup-Finales gegen AJ Auxerre, spielen zuerst zu Hause gegen Heart of Midlothian aus Schottland.

Der 1. FC Kaiserslautern trifft auf den FC Bohemians Dublin/Irland und besitzt zunächst Heimrecht, Hertha BSC Berlin muss zunächst zu Zimbru Chisinau nach Moldawien reisen, auch der TSV 1860 München tritt bei Petra Drnovice in Tschechien zunächst auswärts an.

"Das ist sicherlich eine schwierige Aufgabe. Aber es hilft nichts, wir müssen ja weiterkommen", kommentierte Bremens Trainer Thomas Schaaf das Los Antalyasport. Für den Werder-Coach ist klar, dass über das Weiterkommen erst im zweiten Duell entschieden wird: "Im Rückspiel werden mit Sicherheit auch viele türkische Fans in unserem Stadion sein. Es ist aber für uns trotzdem gut, dass die Entscheidung im Weserstadion fallen wird."

Bremens Manager Klaus Allofs sieht darin ebenfalls einen Vorteil: "Wichtig ist, dass wir zunächst auswärts spielen. Das ist sicherlich ein schwerer Brocken. Ich glaube, da spielt noch Maurizio Gaudino." Da hat Allofs Recht, denn Dirk Schuster ist ebenso nicht mehr da wie Trainer Rüdiger Abramczik, der vier Spieltage vor Ende vergangener Saison gefeuert worden war.

Hoch erfreut war Stuttgarts Trainer Ralf Rangnick über das Los Midlothian: "Ich habe mir einen britischen Klub als Gegner gewünscht. Jetzt geht es gleich in der ersten Runde richtig zur Sache." Klubchef Gerhard Mayer-Vorfelder sprach von einem "attraktiven Los", findet es aber "schade, dass wir zuerst zu Hause spielen".

Berlins Trainer Jürgen Röber warnt seine Profis, gegen Chisinau nicht überheblich zu agieren: "Chisinau ist praktisch identisch mit der moldawischen Nationalmannschaft, insofern erwartet uns keine einfache Aufgabe. Das ist ein technisch versiertes und spielerisch gutes Team." Manager Dieter Hoeneß bezeichnete die Aufgabe als "lösbar", hat aber noch ganz andere Sorgen: "Vor allem die Reise-Organisation wird schwierig sein."

"Löwen"-Präsident Karl-Heinz Wildmoser muss sich in Sachen Petra Drnovice erstmal schlau machen: "Das ist ein Gegner, mit dem wir uns bisher gar nicht befasst haben. Das werden wir jetzt nachholen. Wir dürfen ihn aber auf keinen Fall unterschätzen."

Kaiserslauterns nach dem verpatzten Bundesligastart der Pfälzer in die Kritik geratener Trainer Otto Rehhagel kennt dagegen Bohemians Dublin und ließ über FCK-Vorstandsmitglied Gerhard Herzog ausrichten, dass das Team von der grünen Insel "eine typisch britische Mannschaft" und " vor allem sehr kampfstark" sei. Der FCK-Coach geht aber von einer "lösbaren Aufgabe" aus.

Die Uefa hat den fünf deutschen Teilnehmern unterdessen erklärt, dass der Spieltermin Mittwoch als Ausweichtermin nicht in Frage komme. Dieser Tag soll der Champions League vorbehalten bleiben. Die Uefa-Cup-Begegnungen sind normalerweise donnerstags vorgesehen. Auf Grund der Ballung von fünf Startern hat Deutschland allerdings Probleme, alle Spiele an diesem Tag durchzuführen.

So wurde den deutschen Klubs in Monte Carlo bei der Auslosung der Montag als Spieltermin angeboten. Auch könnten bis 18.00 Uhr Spielbeginn Uefa-Cup-Partien am Dienstag ausgetragen werden.

(RPO Archiv)
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