"Auszeit wird kürzer ausfallen" Liebäugelt Völler mit Bayer Leverkusen-Posten?

Nürnberg (rpo). Vermutlich wird der ehemalige Teamchef Rudi Völler schneller als erwartet wieder ins Fußballgeschehen eingreifen. Er sei bei Bayer Leverkusen im Gespräch. Der Bundesligist dementiert jedoch bislang einen möglichen Völler-Einstieg

<P>Nürnberg (rpo). Vermutlich wird der ehemalige Teamchef Rudi Völler schneller als erwartet wieder ins Fußballgeschehen eingreifen. Er sei bei Bayer Leverkusen im Gespräch. Der Bundesligist dementiert jedoch bislang einen möglichen Völler-Einstieg

"Ich nehme mir nun eine Auszeit. Sie wird sicher kürzer ausfallen als ursprünglich geplant", sagte Völler eine Woche nach seinem Rücktritt im kicker. Der 44-Jährige ist bei Bayer Leverkusen im Gespräch und soll dort nach dem Abschied von Reiner Calmund den Posten des Sportdirektors besetzen. Ein Engagement beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Manager der Nationalmannschaft hatte Völler ausgeschlossen.

Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen will nach der Trennung von Jürgen Kohler ledoch vorerst keinen neuen Sportdirektor installieren. Das bestätigte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser auf Anfrage des Sport-Informations-Dienstes (sid) und lässt auch keine Diskussion um die mögliche Rückkehr des als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft zurückgetretenen Rudi Völler aufkommen.

"Der Respekt vor der Person Rudi Völler gebietet es, ihm auch die Auszeit, die er sich genommen hat, zu gönnen, ohne voreilige Diskussionen über seine Zukunft zu beginnen. Mit dem Thema befasse ich mich nicht", sagte Holzhäuser dem sid.

Laut Holzhäuser habe sich Bayer auch nach dem Abgang von Geschäftsführer Reiner Calmund, dem Wechsel von Manager Ilja Kaenzig zum Ligakonkurrenten Hannover 96 und dem Ausscheiden von Kohler organisatorisch gut aufgestellt. Cheftrainer Klaus Augenthaler sei mit seinen Assistenten Peter Hermann und Ulf Kirsten für den sportlichen Bereich verantwortlich, Michael Reschke für die sportliche Koordination zuständig, Norbert Ziegler sei der Chefscout und Ralf Minge der Chef der Jugend-Abteilung bis zu den F-Schülern und für die "U21" zuständig.

Völler verteidigt seine EM-Taktik

Nach dem EM-Vorrundenaus hat Völler seine Taktik noch einmal verteidigt. "Ich auf jeden Fall würde auch im Nachhinein nichts anders machen. Gescheitert sind wir an dem Problem, das uns schon in der Qualifikation zu schaffen machte: Wir machen einfach zu wenig Tore, trotz vieler guter Chancen", erklärte der Weltmeister von 1990.

Es sei nun Aufgabe der Vereine und des Verbandes, Spieler wie Milan Baros, Cristiano Ronaldo, Pavel Nedved, Arjen Robben oder Wayne Rooney zu formen, so Völler: "Sie zeigten 1:1-Aktionen bei höchstem Tempo, die unserem Spiel - Ausnahme Philipp Lahm - fehlten. Diese Spielertypen zu schulen, darum muss es für uns in der Zukunft gehen."

Dennoch ist der 90-malige Nationalspieler überzeugt, dass der neue Bundestrainer "trotz aller Rückschläge ein bestelltes Feld" vorfindet. "Wir haben junge, willige Spieler, auch noch hinter denen, die dabei waren." Auch eine Rücktrittswelle der "Nowotny, Wörns und Co." drohe nicht. Seinem Nachfolger hat Völler erneut seine Unterstützung zugesagt. "In Sachen Planung für die WM 2006 stehe ich meinem Nachfolger natürlich zur Verfügung, werde gern mit ihm besprechen, warum wir es so gemacht haben, und nicht anders."

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